Die Software „Virtual Anatomy“, realisiert vom Ars Electronica Futurelab in Kooperation mit Siemens Healthineers und der Johannes Kepler Universität, ist gestern Abend bei den renommierten E&T Innovation Awards als „Best Emerging Technology of the Year“ ausgezeichnet worden – und hat zudem eine Silbermedaille geholt. Herzlichen Glückwunsch an die Teams!
Die E&T Innovation Awards zeichnen jährlich die besten Innovationen in verschiedenen Technologiebereichen aus. Neben der Wahl zur „Best Emerging Technology of the Year“ belegte „Virtual Anatomy“ auch den zweiten Platz in der Kategorie „Most Innovative Solution in Digital Health and Social Care“. Unter den Finalisten befand sich ein weiteres Projekt des Ars Electronica Futurelab, das immersive VR-Projekt „Deepandemia“, das Covid-19-Infektionsketten visualisiert.
Mit „Virtual Anatomy“ erleben Sie MRT- und CT-Daten von realen Patient*innen auf eine völlig neue Art: als fotorealistische Daten in 8K stereoskopischem 3D – mit der Möglichkeit, die Bilder frei zu drehen und bis in kleinste Strukturen zu zoomen. Die weltweit verfügbare Software kann in virtuellen Erlebnisräumen wie dem Deep Space 8K des Ars Electronica Center präsentiert werden: mit bis zu 33 Millionen Pixeln und bis zu 16 mal 9 Meter großen Wand- und Bodenprojektionen.
„Wir vom Ars Electronica Futurelab freuen uns, dass unsere Zusammenarbeit nicht nur von Österreich aus die medizinische Lehre revolutioniert, sondern nun auch international mit dem E&T Innovation Award ausgezeichnet wurde. Als Labor für Zukunftssysteme arbeiten wir mit zahlreichen nationalen und internationalen Partner*innen an der Technologie der Zukunft – und wir sehen viele weitere Einsatzmöglichkeiten für ‚Virtual Anatomy‘ in Forschung und Lehre“, so Roland Haring, Technical Director des Ars Electronica Futurelab.
Seit 2021 wird „Virtual Anatomy“ auch in der Anatomie-Lehre im weltweit einzigartigen JKU medSpace an der Johannes Kepler Universität in Linz eingesetzt – entwickelt und umgesetzt vom Ars Electronica Futurelab. Hier tauchen Lehrende und Studierende auf völlig neue Weise in die Anatomie ein: mit anonymisierten fotorealistischen 3D-Bildern von nahe gelegenen Krankenhauspatient*innen in einer stereoskopischen 3D-4K-Projektion auf 14×7 Metern.
Das Verfahren basiert auf der „Cinematic Rendering“ Library von Siemens Healthineers: Sie importiert Daten aus MRT und CT und rendert die 3D-Bilder; anschließend wird „Virtual Anatomy“ eingesetzt, um Interaktionsmöglichkeiten hinzuzufügen, die Daten in stereoskopischem 3D auf der großen Leinwand darzustellen und auf mehreren Arbeitsstationen zu synchronisieren. Die Teams von Siemens Healthineers, der Johannes Kepler Universität und dem Ars Electronica Futurelab arbeiten bereits seit mehreren Jahren erfolgreich zusammen, geleitet von der Expertise und den Visionen von Prof. Franz Fellner von der Medizinischen Fakultät der JKU und dem Zentralinstitut für Radiologie am Kepler Universitätsklinikum in Linz. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist der JKU medSpace, ein außergewöhnlicher Ort, der die Zukunft des Anatomieunterrichts für Medizinstudierende sein könnte.
Weitere Informationen finden Sie auf den Projektseiten des Ars Electronica Futurelab zu „Virtual Anatomy“, dem JKU medSpace und „Deepandemia“. Wenn Sie weitere Informationen wünschen oder unsere Technologie einsetzen wollen, freuen wir uns über eine Nachricht!