Wie schon in vergangenen Jahren wurden auch 2023 wieder fünf Werke im Rahmen des VH AWARD ausgezeichnet. Initiiert von der Hyundai Motor Group 2016, handelt es sich hierbei um Asiens führende Award-Plattform, die aufstrebende Medienkünstler*innen des Kontinents fördern will, welche sich kontextuell mit Asien und seiner Zukunft auseinandersetzen. Zum einen bekommen talentierte Kunstschaffende die Möglichkeit, ihre künstlerischen Ideen und Experimente während der Eyebeam Online Residency zu entwickeln. Davon abgesehen ist der Award ein Türöffner für den Zugang zu diversen globale Kunstplattformen, wo die Künstler*innen ihre Arbeit ausstellen können. So sind die Werke der Finalist*innen des 5. VH AWARD auch Teil des Ars Electronica Festival 2023: Subash Thebe Limbu, Riar Rizaldi, zzyw, Su Hui-Yu und Zike He präsentieren ihre Filmprojekte im Deep Space 8K.
“Die aufstrebenden Medienkünstler*innen, die sich kontextuell mit Asien auseinandersetzen, werden es uns ermöglichen, durch ihre ausgeprägten kulturübergreifenden Praktiken jegliche Grenzen zu sprengen und unsere Perspektiven auf die Zukunft der Menschheit zu erweitern.”
DooEun Choi
Ostnepalesischer Yakthung (Limbu) Künstler und Grand Prix Empfänger Subash Thebe Limbu hat den Award mit seinem Werk Ladhamba Tyem; Future Continuous gewonnen. Hierbei handelt es sich um einen Film, der durch Konversationen zwischen einem Yakthung Kämpfer aus dem 18. Jahrhundert und einem indigenen Astronauten oder Zeitreisenden aus der Zukunft die Existenz indigener Völker im Raum-Zeit Kontinuum erforscht. So soll Bewusstsein für den anhaltenden Kampf gegen den Kolonialismus geschaffen werden, während jedoch auch jede*r Besucher*in eingeladen ist, die eigene Rolle in der aktiven Gestaltung der Zukunft zu hinterfragen.
Auch zu sehen ist Fossilis von Künstler und Filmemacher Riar Rizaldi, der mit seinen Werken das Zusammenspiel von Kapital, Technologie, Weltanschauung und theoretischer Fiktion untersucht und sich so mit allgegenwärtigen kontemporären Themen auseinandersetzt, die stets auch Kernpunkte des Ars Electronica Festival darstellen. Mit Fossilis im Speziellen behandelt Rizaldi die Vielschichtigkeit des Elektronikmülls im Asien des 21. Jahrhunderts. Mit Live-Action-Sets aus Abfallmaterialien, Flohmarktszenen, 3D-Assets und KI-generierten Bildern bezieht Riar Rizaldi bei dieser Filmproduktion digitale und physische Abfallobjekte in seine künstlerische Praxis ein.
zzyw beschäftigen sich im Rahmen ihres Projekts Other Spring mit den gesellschaftlichen Auswirkungen von Computermediation, Automatisierung und künstlicher Intelligenz. Mit Other Spring plädiert das Kunst- und Forschungskollektiv, angeführt von Yang Wang und Zhenzhen Qi, für einen humanen Umgang mit Technologie und reflektiert über Privatsphäre, Handlungsfähigkeit und Individualität in einer spekulativen, durch das algorithmische Netzwerk UNO kontrollierten Zukunft.
Space Warriors and The Digigrave beleuchtet die taiwanesischen Space Warriors neu und untersucht das kollektive Gedächtnis und die Werte von Nationalismus, Konfuzianismus und Chauvinismus. Basierend auf Queer Time stellt Su Hui-Yu in seinem Film die männlich dominierte Geschichte in Frage und integriert KI-Tools und Filmtechniken, um innovative Lösungen für den Umgang mit der Komplexität von Nationalität, Identität, Geschlecht, Moral und Ideologien anzubieten.
Zuletzt wird auch das Werk Random Access von Medienkünstlerin Zike He während dem Ars Electronica Festival präsentiert. Der Film spielt in Guiyang, einer Stadt mit großer Dateninfrastruktur, und spekuliert über Cloud-Welt Erfahrungen. Die fiktive Erzählung berichtet von der Zeit nach dem Absturz und Neustart eines zentralen Rechenzentrums und reflektiert so die digitale Datenverarbeitung.
Die vorgestellten Projekte können im Rahmen des Ars Electronica Festival 2023 angesehen werden. Details werden laufend online veröffentlicht.