Jury ehrt Anatomieunterricht der Zukunft

Photo: tom mesic

Nach internationalen Erfolgen: Oberösterreichischer Innovationspreis für „Cinematic Virtual Anatomy“ von Ars Electronica Futurelab, JKU und Siemens Healthineers.

Der menschliche Körper in 3D und 8K, überlebensgroß und bis ins kleinste Detail darstellbar: Die weltweit einzigartige Applikation „Cinematic Virtual Anatomy“ von Ars Electronica Futurelab, Siemens Healthineers und Johannes Kepler Universität Linz hat nach mehreren internationalen Auszeichnungen nun beim oberösterreichischen Landespreis für Innovation den Jurypreis „Geschäftsmodell Innovationen“ erhalten.

„Cinematic Virtual Anatomy“ ermöglicht Anatomieunterricht in einer völlig neuen, in dieser Form weltweit einmaligen Weise: in stereoskopischer 3D-Projektion und 4K- bis 8K-Auflösung auf einer Projektionsfläche von bis zu 16×9 Metern. Lehrende und Studierende tauchen ein in überlebensgroße, fotorealistische 3D-Bilder von Daten realer Patient*innen, beeindruckend klar aus allen Blickwinkeln und nahtlos zoombar. Organe und Blutgefäße, Muskeln und Knochen sowie Tumoren und Verletzungen lassen sich so mittels 3D-Brillen als dreidimensionale Objekte in beeindruckender Klarheit betrachten und bis in spezifische Details vergrößern.

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Das Programm basiert auf einer Idee von Univ.-Prof. Franz Fellner (Lehrstuhlinhaber Virtuelle Morphologie an der JKU Linz), der seit 2021 mithilfe von „Cinematic Virtual Anatomy“ im JKU medSPACE der Medizinischen Fakultät der JKU Linz Virtuelle Anatomie lehrt. Die Umsetzung des JKU medSPACE und die Anpassung der Software an stereoskopisches 3D in so hoher Auflösung kommen vom Ars Electronica Futurelab. Das künstlerische Forschungs- und Entwicklungslabor der Ars Electronica hatte bereits mit Entwicklung und Bau des weltweit einzigartigen 3D-Erlebnisraums Deep Space im Ars Electronica Center Maßstäbe gesetzt. Die Basis von „Cinematic Virtual Anatomy“ bildet das Programm „Cinematic Rendering“ von Dr. Klaus Engel, Siemens Healthineers, das bereits seit vielen Jahren zur dreidimensionalen Darstellung von Röntgen- und CT-Bildern in Krankenhäusern zum Einsatz kommt.

Die in „Cinematic Virtual Anatomy“ dargestellten Daten stammen von echten Patient*innen. Die Daten können binnen Minuten voll anonymisiert aus dem Krankenhaus in den Hörsaal der Zukunft übertragen und dort direkt in einer Vorlesung verwendet sowie für spätere Vorträge gespeichert werden. Studierende lernen so anhand realer Daten statt abstrakter Modelle und erhalten einen besseren Einblick in die Zusammenhänge des menschlichen Körpers. Im Gegensatz zur herkömmlichen Anatomie sind die Daten von „Cinematic Virtual Anatomy“ jederzeit verfügbar und gut reproduzierbar. Zudem sind nicht wiedergutzumachende Fehler beim Sezieren von Leichen hier unmöglich, denn die digitalen Veränderungen in der virtuellen Anatomie lassen sich beliebig oft rückgängig machen und bestimmte anatomische Strukturen nach Belieben kontrolliert ein- und ausblenden.

Virtual Anatomy, Photo: Philipp Greindl

„Ein Highlight“ nicht nur für Studierende

Der Erfolg der neuen Lehrveranstaltungen mit „Cinematic Virtual Anatomy“ im JKU medSPACE gibt dem Konzept recht – der Wissenszuwachs der Studierenden durch die neue Lehrveranstaltung ist deutlich messbar. Zudem sind die künftigen Mediziner*innen begeistert: Die „absolute Lieblingsveranstaltung in der vorklinischen Phase“ sei der Kurs, der das Verständnis für die komplexen Strukturen im Körper in eine „ganz neue Dimension“ bringe, so die JKU-Studierenden in einer Befragung von Univ.-Prof. Fellner. Kurz: „Ein Highlight!“ Eine Meinung, der auch zahlreiche Besucher*innen des Ars Electronica Center in Linz zustimmen dürften: Die Vorführungen mithilfe von „Cinematic Virtual Anatomy“ zählen zu den beliebtesten Programmen des Deep Space 8K, mehr als 180.000 Menschen haben hier bereits völlig neue Einblicke in den menschlichen Körper gewonnen.

Virtual Anatomy / Ars Electronica Futurelab, Prim. Univ.-Prof. Dr. Franz Fellner, Siemens Healthineers, Johannes Kepler Universität, Kepler Universitätsklinikum, Credit: Ars Electronica / Robert Bauernhansl

Das interdisziplinäre Team hat mit der Software – inzwischen unter dem neuen Titel „Cinematic Anatomy x Deep Space“ verfügbar – bereits die Silbermedaille als „Innovation and Entrepreneurship Team of the Year“ bei den Triple E Awards 2023 geholt. 2022 erreichte das Projekt zudem bei den E&T Innovation Awards den ersten Platz als „Best Emerging Technology of the Year“ und die Silbermedaille als „Most Innovative Solution in Digital Health and Social Care“.

Das transdisziplinäre Team hinter „Virtual Anatomy“ und dem JKU medSPACE: Klaus Engel von Siemens Healthineers mit CTO Horst Hörtner, Technical Director Roland Haring und Friedrich Bachinger vom Ars Electronica Futurelab und Univ.-Prof. Dr. Franz Fellner , Credit: Tom Mesic
Virtual Anatomy, Photo: Ars Electronica – Robert Bauernhansl
Univ.-Prof. Dr. Fellner präsentiert anhand der Schilddrüse die einzigartigen Möglichkeiten von „Virtual Anatomy“, Credit: Tom Mesic
Friedrich Bachinger vom Ars Electronica Futurelab, einer der führenden Köpfe hinter der Umwandlung der Software für 8K-Projektion in 3D und den Universitätsbetrieb, Credit: Tom Mesic
, Virtual Anatomy, photo: Ars Electronica / Robert Bauernhansl

Weitere Informationen finden Sie auf den Projektseiten des Ars Electronica Futurelab zu „Cinematic Anatomy x Deep Space“ und JKU medSpace. Wenn Sie weitere Informationen wünschen oder unsere Technologie einsetzen wollen, freuen wir uns über eine Nachricht!

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