Future Humanity – Our Shared Planet

Mit „Future Humanity – Our Shared Planet“ präsentieren Hyundai Motor Group, Central Academy of Fine Arts Beijing und Ars Electronica ihr erstes gemeinsames Ausstellungsprojekt. Im Mittelpunkt steht dabei die soziale und kulturelle Dimension des technologischen Fortschritts. Es geht um die künftigen Beziehungen zwischen Menschen und Maschinen, die Wechselwirkungen zwischen Kultur und Technologie sowie das Spannungsverhältnis von Tradition und Spiritualität und der immer weitergehenden Technisierung und Rationalisierung unserer Welt.

Hyundai

„Wenn du das Fliegen einmal erlebt hast, wirst du für immer auf Erden wandeln, mit deinen Augen himmelwärts gerichtet. Denn dort bist du gewesen und dort wird es dich immer wieder hinziehen.“ (Leonardo da Vinci)

Der Traum vom Fliegen – bis vor kurzem war dies der Inbegriff des Menschheit Traums. So faszinierend, wie unerreichbar. Wir wollen uns ermöglichen, was unmöglich scheint, streben danach über uns hinaus zu wachsen, uns zu perfektionieren und zu erweitern. Genau im Streben nach dem Unerreichbaren mag wohl der Kern dessen liegen, was uns Menschen so einzigartig macht – das Bewusstsein des subjektiven Selbst, samt unserer Endlichkeit, dem Tod. Vom Traum zum Trauma – was für ein Dilemma. Um Unerreichbares zu erreichen bedarf es einer konkreten Notwendigkeit, Kreativität und der richtigen Instrumente, der richtigen Technologie. Seit je her erzählen uns die großen Errungenschaften der Menschheit auch darüber, mit welchen genialen Instrumentarien bzw. Technologien wir diese erreicht haben. Jede Epoche und jegliche Definition von kultureller Identität ist somit auch maßgeblich geprägt von den selbst erschaffenen und verwendeten Technologien, und umgekehrt. Kultur prägt also Technologie, als auch gleichzeitig Technologie die Kultur prägt. Diese seit jeher bestehende Beziehung zwischen uns Menschen und der uns umgebenden Technologie scheint speziell in unserer Gegenwart vor einem revolutionären Paradigmenwechsel zu stehen. Denn wir bewegen uns von einer Zeit, in der wir Maschinen betrieben und als Werkzeuge eingesetzt haben, in eine Zeit, in der wir unser Leben mit Maschinen und technischen Systemen teilen und mit ihnen zusammen leben. Es drängt sich daraus die Frage auf, was dieser radikale Wechsel im Beziehungsstatus zwischen Mensch und Maschine für uns Menschen bedeute und was wir letztlich von Technologie erwarten und wollen.

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Hyundai Motorstudio Beijing

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Shinseungback Kimyonghun (KR): CLOUD FACE

Credit: Ars Electronica

„Cloud Face“ ist eine Sammlung von Wolkenbildern, die menschlichen Gesichtern ähneln. Vor allem deshalb, weil wir solche Ähnlichkeiten – unbewusst – suchen und vermeintlich auch finden. Spannend nur, dass Gesichtserkennungsprogramme zum gleichen Schluss kommen und somit Wolkengebilde zu Menschen machen.
ssbkyh.com

Iris & Cedar: SURVEILLANCE X

Credit: Iris & Cedar

„SURVEILLANCE X“ besteht aus virtuellen Pflanzen, die von einem Algorithmus „gezogen“ werden, der die Aktivitäten von Massenmedien dokumentiert bzw. überwacht. „Surveillance X“ thematisiert die räumliche und zeitliche Allgegenwärtigkeit der online-Medien und fragt danach, wie dies uns Menschen verändert und umgekehrt, wie unsere Mediennutzung die Entwicklung von Information und Technologie prägt.
cedarzhou.com

Wang Yuyang (CN): Aura

Credit: Wang Yuyang

Mit „Aura“ nimmt Wang Yuyang Bezug auf Walter Benjamin, der die Aura eines Kunstwerks vor allem in dessen Echtheit und Einmaligkeit begründet sah – und in der technischen Reproduzierbarkeit daher deren Verkümmerung erkannte. Wang Yuyang montiert einen Bildschirm auf eine ringförmige Stahlschiene und lässt ihn entlang dieser Schiene kreisen. Je nachdem an welcher Stelle des Ringes sich der Bildschirm befindet, ist auf ihm der entsprechende Abschnitt eines ebenfalls kreisförmigen Lichtstreifen zu sehen. Wang Yuyang legt also einen Kreis aus Licht über einen Kreis aus Stahl. Doch was ist nun das Original und was die Reproduktion? Ist jeder Kreis für sich ein Kunstwerk oder bilden die beiden erst im Zusammenspiel ein Kunstwerk?
www.wangyuyang.net

Michele Spanghero (IT): Ad lib.

Credit: Michele Spanghero

Ad libitum bedeutet „nach Belieben“. In der Musik eröffnet „Ad lib“ die Freiheit, Takte beliebig oft zu wiederholen und so den Ausdruck des Stücks zu beeinflussen. Selbst entscheiden zu können, wie wir die Dinge gestalten, ist für uns unverzichtbar und die Voraussetzung, damit wir unsere Kreativität entfalten können. Was aber, wenn wir künftig nicht mehr nur Aufgaben, sondern immer öfter auch Entscheidungen an Maschinen delegieren? Wie fallen deren Entscheidungen dann aus? Und wie verhält es sich mit der damit verbundenen Verantwortung? Diesen Fragen widmet sich Michele Spanghero mit „Ad lib“ und lässt ein medizinisches Beatmungsgerät auf Orgelpfeifen spielen. Das Gerät spielt ein Fragment aus Johannes Brahms „Ein deutsches Requiem”, immer und immer wieder. Im gleichen monotonen, sturen Rhythmus.
www.michelespanghero.com

Memo Akten (TR): Learning to See / Hello world!

Credit: Memo Akten

„Learning to See“ ist eine Serie von Arbeiten, die Algorithmen aus dem Bereich des maschinellen Lernens nutzen, um danach zu fragen, wie wir uns selbst und unsere Welt interpretieren. MEMO AKTEN zeigt, dass unsere Wirklichkeit weder eine Abbildung der Welt noch das Ergebnis unsere Sinneseindrücke ist, sondern eine Simulation, die gemäß unseren Erwartungen und Glaubenssätzen ausfällt.
www.memo.tv

Mary Flanagan (US): [help me know the truth]

Credit: Mary Flanagan

„[help me know the truth]“ formt aus digitalen Selbstporträts perfekte Stereotype. Stets leicht manipulierte Versionen eines Selfies werden nebeneinander angezeigt und müssen von den BetrachterInnen Kategorien wie „Opfer“, „Täter“ oder „Terrorist“ zugeordnet werden. Je öfter dieselben Bildversionen diesen Kategorien zugeschrieben werden, desto klarer treten Stereotypen und Vorurteile zu Tage. Mit „[help me know the truth]“ thematisiert Mary Flanagan nicht nur unsere Vorurteile, sondern fragt gleichzeitig danach, inwiefern Technologie unsere gesellschaftlich konstruierten Ängste und Werturteile verstärkt.
maryflanagan.com

Shinseungback Kimyonghun (KR): Non Facial Mirror

Credit: Shinseungback Kimyonghun

Der „Nonfacial Mirror“ ist ein Spiegel, der partout keine Gesichter zeigt. Sobald jemand versucht, in diesen Spiegel zu blicken, wendet dieser sich ab. Verbirgt man sein Gesicht hingegen hinter den Händen, verharrt der Spiegel – nur um sich sofort wegzudrehen, sobald man versucht, doch einen Blick auf ihn zu erhaschen.
ssbkyh.com

Jifei Ou (CN)/MIT: CILLIA

Credit: Matthia Balsamini

Cillia ist ein 3D-Druckverfahren mit dem feinste Haarstrukturen produziert werden können. Die innovative technische Lösung soll es künftig ohne großen Aufwand möglich machen, Dicke, Dichte und Länge tausender Haare in wenigen Minuten zu definieren.
oujifei.com

Lining Yao (US/CN): Transformative Appetite

Credit: Tangible Media Group / MIT

Das Konzept des „Transformative Appetite“ basiert auf einem dünnen Film aus Protein, Zellulose oder Stärke, der sich während des Kochens in dreidimensionale Formen wandelt. Ausgelöst wird diese Transformation durch die Aufnahme von Wasser. Um diese transformierbaren Lebensmittel zu entwickeln, experimentierten Lining Yao und ihr Team mit materialbasierten Designs und entwickelten eine eigene Produktionsstrategie und eine Performance Simulation. Über eine vordefinierte Simulationsplattform können UserInnen nun ihre eigenen Muster und Transformationen gestalten. Drei Applikationstechniken werden dabei angeboten – die Faltung von 2D zu 3D, die wasserinduzierte Zusammenfaltung und die temperaturinduzierte Selbst-Fragmentierung.
transformingmaterials.com

Lining Yao (US/CN): Paper Actuator

Credit: Lining Yao

Lining Yao hat ein einfaches und kostengünstiges Verfahren entwickelt, mit dem Objekten aus Papier Leben eingehaucht wird. Mit einem FDM 3D Drucker werden zunächst elektrisch leitfähige Fäden auf Papierbögen und Papiermustern aufgebracht und diese anschließend unter Spannung gesetzt. Je nachdem wie die Fäden aufgedruckt wurden, beginnt sich das Papier nun zu bewegen – Bögen falten sich zusammen oder auseinander, ziehen sich zusammen oder strecken sich.
transformingmaterials.com

Isaac Monté (BE), Toby Kiers (US): The Art of Deception

Credit: Monica Monté

Mit der Dezellularisierung ist in der synthetischen Biologie eine neue Ära angebrochen: Organe werden zunächst ihrer Zellinhalte beraubt, das sterile Gerüst wird anschließend mit Stammzellen besiedelt. Während die Medizin die Potentiale solcher „Ghost Organs“ längst nutzt, beginnen sich KünstlerInnen gerade erst damit zu befassen. Isaac Monté und Toby Kiers zählen den ersten, die dieses erforschte Terrain beschreiten und der Frage nachgehen, ob wir künftig Organe auch für ästhetische Zwecke manipulieren werden? „Ghost Organs“ würden dann eine Art Leinwand und Organe zu Designobjekten werden. Für „The Art of Deception“ haben Isaac Monté und Toby Kiers genau das geprobt: Sie haben 21 dezellularisierte Schweineherzen ästhetisch gestaltet und sie in langen Reihen aus eleganten Gläsern zu einer Galerie zusammengefasst. „The Art of Deception“ macht darauf aufmerksam, wie weit aktuelle Verfahren der Wissenschaft den menschlichen Körper bereits manipulieren und fragt gleichzeitig danach, wie weit wir diese Manipulationen künftig treiben wollen?
www.isaacmonte.nl
www.tobykiers.com

Amy Karle (US): Regenerative Reliquary

Credit: Charlie Nordstrom

Amy Karle macht sich die Intelligenz menschlicher Stammzellen zunutze. Mittels einer Bioprint-Technik stellt sie zunächst ein Gerüst in Form einer menschlichen Hand her, das sie anschließend in einen mit PEGDA-Hydrogel gefüllten Bioreaktor platziert. Während das Gerüst sich hier langsam zersetzt, wird es gleichzeitig mit mesenchymalen Stammzellen besiedelt, die zu Gewebe werden, das sich durch Mineralisation in Knochen verwandelt.
www.amykarle.com

Memo Akten (TR): WAVES

Credit: Memo Akten

„WAVES“ ist inspiriert von den unzähligen künstlerischen und wissenschaftlichen Studien über die Ozeane. Aufnahmen von Wellen werden dabei zur Grundlage komplexer Ozeansimulationen, die die Poesie des Meeres als abstrakte Bilder und Klänge neu erfindet. Mit „WAVES“ hat Memo Akten eine fortlaufende Serie geschaffen, die die Spannung und das empfindliche Gleichgewicht zwischen der immensen Kraft und der ungeheuren Zerbrechlichkeit der Ozeane untersucht; gleichzeitig mächtig und zart; beruhigend und erschreckend; anmutig und gewalttätig; ein Symbol für Angst, Gefahr und Tod sowie Hoffnung, Freiheit und Leben.
www.memo.tv

DEPART (AT): Lacuna Shifts

Credit: DEPART

„Lacuna Shifts“ ist eine von „Alice im Wunderland“ inspirierte Virtual Reality-Anwendung, die NutzerInnen in die Welt hinter dem Spiegel entführt. Nichts ist hier, wie es zunächst den Anschein hat. Wände bewegen sich, Objekte beginnen zu sprechen und die Schwerkraft hört plötzlich auf zu existieren. Immer tauchen zudem Ausschnitte aus Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ und dessen Fortsetzung „Alice hinter den Spiegeln“ auf, genau wie poetische Fragmente, die Mitgliedern von DEPART verfasst haben. Die Kombination all dieser surrealen grafischen, auditiven und textlichen Ebenen erzeugt ein trügerisches Raumgefühl, akustische Halluzinationen und eine geheimnisvolle Ästhetik. Wer sich hier hindurch bewegt, beginnt die Wahrnehmung von Raum, Welt und Realität in Frage zu stellen…
www.depart.at

Etsuko Ichihara (JP): Digital Shaman Project

Credit: Etsuko Ichihara

Etsuko Ichihara fragt sich, wie wir den technischen Fortschritt in die Trauerarbeit integrieren könnten. Sie fertigt dazu eine 3D-gedruckte Maske einer/eines Verstorbenen und befestigt diese auf einem Roboter. Dieser wiederum ist so programmiert, dass er Persönlichkeit, Sprache und Gesten des verstorbenen Menschen imitiert – ganz als wäre er von dessen Geist „besessen“. Nach 49 Tagen – so lange dauert es nach buddhistischer Überzeugung, bis Verstorbene ins nächste Leben eintreten – verabschiedet sich der Roboter von den Hinterbliebenen und schaltet sich ab. Etsuko Ichihara befasst sich mit der emotionale Beziehung zwischen Mensch und Maschine und plädiert für eine Technologie, die menschliche Wünsche, Emotionen und Empfindungen berücksichtigt.
etsuko-ichihara.com

Dan Chen (TW/US): End of Life Care Machine

Credit: Dan Chen

„Lacuna Shifts“ ist eine von „Alice im Wunderland“ inspirierte Virtual Reality-Anwendung, die NutzerInnen in die Welt hinter dem Spiegel entführt. Nichts ist hier, wie es zunächst den Anschein hat. Wände bewegen sich, Objekte beginnen zu sprechen und die Schwerkraft hört plötzlich auf zu existieren. Immer tauchen zudem Ausschnitte aus Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ und dessen Fortsetzung „Alice hinter den Spiegeln“ auf, genau wie poetische Fragmente, die Mitgliedern von DEPART verfasst haben. Die Kombination all dieser surrealen grafischen, auditiven und textlichen Ebenen erzeugt ein trügerisches Raumgefühl, akustische Halluzinationen und eine geheimnisvolle Ästhetik. Wer sich hier hindurch bewegt, beginnt die Wahrnehmung von Raum, Welt und Realität in Frage zu stellen…
www.pixedge.com

Hanbin Deng (CN), Sitian Zhang (CN): On Forgetting – The Brain Training Twin Pagodas

Credit: Deng Hanbin

Wie funktioniert unser Gedächtnis? Und was passiert aus neurologischer Sicht, wenn wir unser Gedächtnis verlieren? Wenn wir etwa an Alzheimer erkranken. „On Forgetting – The Brain Training Twin Pagodas“ ist die künstlerische Inszenierung eines interdisziplinäres Forschungsprojekt in dessen Zentrum das menschliche Gedächtnis steht. In begehbaren Pagoden kann ein Gedächtnis-Training absolviert werden, das sich unter anderem der Performance-Arts bedient. Sämtliche Gehirnaktivitäten des Trainierenden werden dabei aufgezeichnet und später wissenschaftlich ausgewertet.

Hyundai Motorstudio Seoul

Yangachi (KR): Screen, Screen, Screen

Credit: Hyundai

„Screen, Screen, Screen“ seeks the imagination of new screens. It acknowledges that the screens relentlessly spewing out issues through the media environment, an embodiment of the 3G, 4G, and 5G generations, and ignites the institutionalized “seats”. It also draws parallels between the screen and the entrance of Plato’s Cave. It spotlights the time and space revolving around the society of media and renders the social transformations upon multiple screens.
This work in collaboration with GRAYOVAL (designer: Do Hyung Kim)
www.yangachi.org

Jangwon LEE (KR): Wilson

Credit: Hyundai

What should the future look like when the evolution of operating systems (OS) converges upon a specific form? The artist imagines the sun. The sun has always been warm, impartial and dependable. As long as history can remember, it has connected man and nature, conducted the rhythm between life and order, but always in the background, much like an operating system. is a representation of the sun as a personified OS. Technology behind any operating system feels more like an antithesis of nature, but the artist sees similarities between nature and the ultimately-evolved form of operating systems. The circular objects have a strong physical presence as they reveal visual representations of the sun in space, based on data-driven motion technology. Simultaneously, the artist also used aspects of virtual reality to meet the audience half-way while they experience OS environments, presenting scenes where the virtual and actual coexist.
This work is a collaborative project between ZER01NE, innovation platform of Hyundai Motor Group (HMG), and administrative departments within HMG. Organized by ZER01NE, Sponsored by Hyundai Motor Group

Roomtone (KR): OS

Credit: Hyundai

„OS“ is a VR-based creation containing images of near-future autonomous driving environments. The light and data generated as an audience moves through virtual space can bring together the boundaries of the actual and the virtual. The OS is depicted as a halo of light, and the physical contact of the audience with the light blurs the boundaries of the actual and virtual. The action suggests a positive relationship between humans and the OS based on their trust.
This work is a collaborative project between ZER01NE, innovation platform of Hyundai Motor Group (HMG), and administrative departments within HMG. Organized by ZER01NE, Sponsored by Hyundai Motor Group

Roomtone (KR): Depth of Circle

Credit: Hyundai

„Depth of Circle“ is the non-VR screen version of the story that juxtaposes the experience of encountering life for the first time, with a scenario of an astronaut discovering a new planet. The video imagery is presented with vast space in the background with cell-division and circular imagery in the foreground to convey the concept that microscopic life and macroscopic space of our reality existing together.

Hyundai Motorstudio Moscow

::vtol:: (RU): Collector

Credit: ::vtol::

Das Objekt nimmt Geräusche aus dem umgebenden Raum auf und wählt nur die lautesten (diejenigen, die einen bestimmten Pegel überschreiten) aus. Daraufhin stellt die Maschine eigenständig eine Komposition zusammen, die aus diesen aufgenommenen Klängen, in der genauen Reihenfolge ihrer Aufnahme, besteht. Währenddessen eliminiert das Kunstwerk die Stille und komponiert die Musik aus den Umgebungsgeräuschen. Während es die Zeit komprimiert setzt es sie quasi außer Kraft. Die Stimmen, Musik, Stadtklänge sowie andere zufällige Geräusche werden zu komplexen algorithmischen Kompositionen geformt, die abgespielt werden, sobald die Maschine ausreichend davon gesammelt hat. Sie ist eine Art Realitäts-Remixer – indem sie die Stille und Pausen zwischen lauten Klängen und Wörtern beseitigt, erzeugt sie das Gefühl eines sehr rhythmischen und organisierten Klangerlebnisses, das für mich sehr musikalisch klingt. Der Prozess besteht aus zwei Phasen, Aufnahme und Wiedergabe. In der ersten Phase werden die Umgebungsgeräusche aufgezeichnet, bis 100 Samples gesammelt sind. In der zweiten Phase spielt das Kunstwerk die entstehenden Kompositionen eine Minute lang als Klangschleife ab, so dass die Kompositionen von allen Beteiligten gehört werden können. In diesem Modus ist die Aufnahme gestoppt. Danach werden alle aufgenommenen Klänge gelöscht und der Prozess beginnt von vorne. Das Kunstwerk ist ein Roboter bestehend aus einem rotierenden Stereomikrofon, das dazu tendiert, sich mit Hilfe eines Motors in Richtung der lautesten Geräusche des umgebenden Raumes zu bewegen. Es verfügt ferner über zwei Lautsprecher, um die Ergebnisse zu präsentieren, sowie eine Taschenlampe, um die Richtung der wahrgenommenen Känge anzuzeigen bzw. den Wiedergabemodus zu signalisieren.
vtol.cc

Stain (RU): Enchantment

Credit: Stain

Verzaubert vom Erfolg technischer Erfindungen, schafft sich die Menschheit neue Werkzeuge, Maschinen und Algorithmen. Sie arbeiten mehr oder weniger autonom und bringen aktive Transformationen von Räumen mit sich. In diesem Projekt beziehen wir uns auf das Konzept des „Feldes“. Das kollektive Bild des Feldes ist ein Symbol für den Raum der vitalen Möglichkeiten, der Leere und der Freiheit. Aus photogrammetrischen Modellen realer Landschaften werden algorithmische Strukturen erzeugt. Die Oberfläche der Landschaft wird analysiert und ihre Konturen werden zur Grundlage für die Konstruktion abstrakter Formen. Der Begriff „Feld“ wird dem Bild des algorithmischen Prozesses gegenübergestellt, der als Metapher für den technologischen Fortschritt wahrgenommen werden kann. Die digitale Umgebung nimmt Kontakt mit der Realität auf. Wenn man beobachtet, wie der Algorithmus die Formen auf dem Feld erzeugt, kann man sehen, wie sich die Landschaft verändert. Dieses symbolische Bild vermittelt die Erfahrung der Dynamik der Gegenwart und der Visionen der Zukunft.
stain.ws

::vtol:: (RU): Metaphase Sound Machine

Credit: ::vtol::

Die Metaphase Sound Machine ist eine Art Hommage an die Ideen des amerikanischen Physikers Nick Herbert, der in den 1970er Jahren sowohl Metaphase Typewriter als auch ein Quantum Metaphone (ein Sprachsynthesizer) entwickelt hat. Dies waren einige der ersten Versuche, das Phänomen der Quantenverschränkung in die Praxis umzusetzen, und einer der ersten Schritte in der Entwicklung eines Quantencomputers. Diese experimentellen Geräte bekräftigten jedoch die derzeitige theoretische Forschung nicht, und Herberts Obsession mit der Metaphysik führte zur Veröffentlichung mehrerer seiner Werke über die Metaphysik in der Quantenphysik, die zu einem ernsthaften Verlust des Interesses an den Ideen der Quantenkommunikation geführt haben. In einem seiner Experimente hat sich Herbert in einen Universitätscomputer gehackt und versucht, Kontakt mit dem Geist des Illusionisten Harry Houdini am Tag des hundertsten Jahrestages seiner Geburt herzustellen. In einem seinem Geräte verwendete Herbert radioaktives Thallium, um einen quantenverschränkten Zustand zu erreichen, welches von einem Geiger-Strahlungszähler kontrolliert wurde. Das Zeitintervall zwischen den Impulsen wurde als Umwandlungscode festgelegt. Mehrere Hellseher hatten an den Experimenten teilgenommen. Sie versuchten, den endlosen Strom von Zufallsanagrammen zu beeinflussen, die von einer Schreibmaschine ausgelöst ausgelöst wurden, oder „die Geisterstimme“, die aus dem Metaphon zu hören waren. Wissenschaftler hielten Sitzungen ab, um den „Geist“ eines kürzlich verstorbenen Kollegen hervorzurufen, der von dieser Schreibmaschine wusste. 1985 schrieb Herbert ein Buch über die Metaphysik in der Physik. Im Allgemeinen haben seine Erfindungen und Artikel die Ideen der Quantenkommunikation in den Augen zukünftiger Forscher ziemlich stark beeinträchtigt, und bis zum Ende des 20. Jahrhunderts wurden keine wesentlichen Fortschritte in dieser Richtung beobachtet. Die Metaphase Sound Machine ist ein Objekt mit sechs rotierenden Scheiben. Jede der Scheiben ist mit einer akustischen Schallquelle (ein Lautsprecher) und einem Mikrofon ausgestattet. Jedes der Mikrofone ist über einen Computer und die Drehachse mit den Lautsprechern auf den Platten verbunden. Ebenfalls im Mittelpunkt der Installation steht ein Geiger-Müller-Zähler, der ionisierende Strahlung in der Umgebung erkennt. Die Intervalle zwischen diesen Partikeln beeinflussen die Rotationsgeschwindigkeit jeder der Scheiben. Im Wesentlichen handelt es sich bei dem Objekt um eine audiokinetische Installation, in welcher ein Klang auf der Grundlage von den Rückkopplungen synthetisiert wird, die von Mikrofonen und Lautsprechern auf rotierenden Scheiben erzeugt werden. Feedback-Klangkörper werden als Auslöser für komplexere Klangsynthesen verwendet. Zusätzliche harmonische Signalverarbeitung sowie die Schwankungen des dynamischen Systems führen zu endlosen Klangvariationen. Die Form des Objekts verweist auf die allgemein anerkannte symbolische Schreibweise der Quantenverschränkung als Biphoton – sich kreuzende Scheiben auf der Umlaufbahn.
vtol.cc

Curated by Lee Daehyung (Art Director of Hyundai Motor Company, Curator Korean Pavilion, Venice Biennale 2017), Qiu Zhijie (Professor at the China Central Academy of Fine Arts, Curator Chinese Pavilion, Venice Biennale 2017), Martin Honzik (Senior Director Festival/Prix/EXPORT Ars Electronica)
Exhibition Design: ANY:TIME
Coordinate Curators: Carla Zamora, Xu Jing, Kim Taiyun
Project Manager: Kang Taein