Die Art Thinking Lounge wurde erstmals auf dem Ars Electronica Festival 2024 vorgestellt und ist ein ansprechender Ort für alle, die neu im Bereich Art Thinking sind – eine Methodik, die Kreativität, Innovation und Dialog fördert. Die Festivalbesucher*innen waren eingeladen, Art Thinking durch praktische Übungen, Diskussionen, Kunstwerke und Prototypen zu erkunden und anzuwenden. Die Initiative in Linz, Österreich, ist der Ausgangspunkt für Pop-up-Veranstaltungen der Art Thinking Lounge in ganz Japan.
Die Art Thinking Lounge ist eine Zusammenarbeit zwischen Hakuhodo, einem japanischen Unternehmen für Kommunikationsdesign und Marketinglösungen, und dem Ars Electronica Futurelab. Die Reise begann mit dem Art Thinking ABC, einer interaktiven Installation des Ars Electronica Futurelab, die das Publikum in die Kernprinzipien des Art Thinking einführt. Diese Methodik fördert kreatives Hinterfragen, unterschiedliche Perspektiven und einen offenen Dialog, um zukunftsorientierte Lösungen zu fördern. Das Art Thinking ABC präsentiert neun Schlüsselkonzepte, die mit angewandten Projekten verknüpft sind, und verwandelt abstrakte Ideen in wirkungsvolle Lösungen, die den sozialen und technologischen Fortschritt vorantreiben.
Nach der Einführung in das Art Thinking ABC setzten die Besucher*innen ihre Reise mit dem Art Thinking Harvesting Tool fort, das in Form von neun Postkarten präsentiert wurde, die jeweils mit einem der Kernkonzepte verknüpft waren. So wurde das Publikum aus der Perspektive des Art Thinking durch das Ars Electronica Festival geführt. Die Besucher*innen wurden dazu ermutigt, darüber nachzudenken, wie diese Prinzipien die Ausstellungen um sie herum beeinflussen und wie sie die präsentierten Ideen auf ihre eigene Arbeit und ihr eigenes Denken anwenden können.
In der Lounge wurde auch die Sei-katsu-sha-Methode von Hakuhodo vorgestellt, die auch als People Thinking bekannt ist – ein auf den Menschen ausgerichteter Innovationsansatz, der sich auf das Verständnis gesellschaftlicher Bedürfnisse konzentriert. Eines der Schlüsselprojekte, „Rhythms of People“, lud die Besucher*innen ein, die Rhythmen des POSTCITY-Festivalgeländes zu sammeln und zu visualisieren und so die Interaktion zwischen städtischen Räumen und individuellem Verhalten einzufangen.
Darüber hinaus wurden in der Art Thinking Lounge die Arbeiten von Yuima Nakazato ausgestellt -einem Designer, der fortschrittliche Technologie mit traditioneller Handwerkskunst verbindet. Als Gründer des Fashion Frontiers Programms stellt Nakazato mit seiner nachhaltigen Haute Couture die Normen der Modebranche in Frage, indem er innovative Materialien verwendet, die umweltbewusstes Handeln fördern und die Zukunft der Mode neu definieren. Die Ausstellung umfasste auch Arbeiten von Designer*innen wie Hiroto Ikebe, Julia Moser und Yu Kawajiri, die als Gewinner*innen des Fashion Frontier Program 2023 hervorgegangen sind.
Darüber hinaus bot die Art Thinking Lounge Unternehmen eine Plattform, um innovative Prototypen zu präsentieren und direktes Feedback vom Publikum zu erhalten. Mitsubishi Electric stellte sein „Re-Writing the Script of AI SPEC“ vor – ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Ars Electronica Futurelab, das sich mit ethischen Ansätzen für künstliche Intelligenz befasst. Japan Tobacco zeigte Atemgeräte, die das emotionale Wohlbefinden durch achtsame Atmung steigern sollen. Diese Prototypen spiegeln die Bemühungen der Unternehmen wider, einen neuen Standpunkt zu gesellschaftlichen Herausforderungen einzunehmen.
Diese Projekte waren Teil der Dialogue Breakfasts – kuratierte Konversationsrunden, in denen Unternehmensvertreter*innen, Expert*innen, Aktivist*innen, Künstler*innen und Citizen Scientists die gesellschaftlichen Auswirkungen ihrer Prototypen diskutierten. Ziel dieser Diskussionen war es, Ideen zu entwickeln, wie diese Innovationen zu einer besseren Zukunft beitragen können.
Obwohl die Art Thinking Lounge erstmals auf dem Ars Electronica Festival 2024 vorgestellt wurde, handelt es sich nicht um eine einmalige Veranstaltung. Aufgrund des wachsenden Interesses an Art Thinking in ganz Japan planen Hakuhodo und die Ars Electronica, Pop-up-Veranstaltungen im ganzen Land zu veranstalten, um die Reichweite und Wirkung der Lounge weiter zu erhöhen. Die Art Thinking Lounge lädt die Teilnehmer*innen dazu ein, den Status quo in Frage zu stellen, interdisziplinär zusammenzuarbeiten und gemeinsam eine bessere, innovativere Zukunft zu entwerfen.
Credits
Ars Electronica: Chiara Croci, Denise Hirtenfelder, Nicolas Naveau, Emiko Ogawa, Hideaki Ogawa
PARTNER: Hakuhodo