Citizen Manifesto @ Art Thinking Lounge, photo: Bettina Gangl

Citizen Manifesto

Gesellschaftlicher Dialog unterstützt von KI

Citizen Manifesto (Bürger*innen-Manifest) ist eine interaktive Installation, die Zukunftsvisionen in ungewissen Zeiten in Poster verwandelt. Zusammen ergeben sie ein vielfältiges und buntes kollektives Manifest. Das Projekt zeigt, wie der transparente Einsatz generativer KI die persönliche Ausdrucksfähigkeit und den gesellschaftlichen Dialog fördern kann. 

Citizen Manifesto experimentiert mit unterschiedlichen Mechanismen, um Forderungen von Bürger*innen zu verbreiten, und regt einen Dialog an: mit verschiedenen Meinungen, über ungewohnte Wünsche und mutige Ideen. In der Installation interagieren die Teilnehmer*innen mit künstlicher Intelligenz, die als kreative Partnerin fungiert. Die Gespräche drehen sich dabei um die Frage: Wie können wir als Gesellschaft aus einem Zustand der Panik herauskommen? 

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Das vom Ars Electronica Futurelab in Zusammenarbeit mit Hakuhodo Inc. entwickelte Projekt wurde erstmals auf dem Ars Electronica Festival 2025 – mit dem Titel “PANIC – yes/no” – präsentiert. Einzelpersonen oder kleine Gruppen, die sich am Manifest beteiligen wollten, wurden gebeten, ihre Meinung zu verschiedenen Fragen zum Thema Panik zu äußern: Was muss sich dringend ändern in der Gesellschaft? Was sollte besser werden? Was sollten wir abschaffen? 

Die Aussagen wurden per Mikrofon aufgezeichnet und mithilfe von KI transkribiert und in Kernaussagen zusammengefasst. Die Teilnehmenden wählten dann aus einer Reihe von Überschriften, Untertiteln und Plakatentwürfen aus, um ihre Botschaft zu gestalten. Die Plakate wurden mit einem KI-Bildgenerator erstellt und als Teil des Citizen Manifesto auf dem Festival ausgedruckt. Zudem konnten die Teilnehmer*innen via QR-Code eine digitale Version teilen – was den Dialog über den Ausstellungsraum hinaus erweiterte. 

Ziel der Installation ist es, ein erfahrbares Werkzeug für sanften Aktivismus zu schaffen, das zu spontanen, gemeinschaftlichen Entscheidungen über Zukunftsthemen ermutigt – selbst unter Menschen mit unterschiedlichen Ansichten. Durch den Fokus auf Gemeinsamkeiten statt Unterschiede entwickeln die Teilnehmer*innen gemeinsame Zukunftsvisionen. Der Prozess zeigte, wie generative KI offene Kommunikation und gesellschaftlichen Diskurs fördern kann, während der Entstehungsprozess – vom Gespräch bis zum fertigen Poster – transparent und nachvollziehbar gestaltet ist. 

Beim Ars Electronica Festival 2025 war Citizen Manifesto ein Teil der Art Thinking Lounge. Im kuratorischen Rahmen des Future Citizen Kit wurde die Installation zusammen mit weiteren Projekten gezeigt, die sich mit öffentlichem Engagement und bürgerlicher Vorstellungskraft befassen. Das People Thinking Lab von Hakuhodo stellte die „kleinen Stimmen” von Bürger*innen in den Vordergrund, während das Fashion Frontiers Program Zukunftsvisionen anhand von Kleidung visualisierte und die Besucher*innen dazu einlud, für die Zukunft zu stimmen, die sie gerne tragen würden. Die nächste Präsentation des Citizen Manifesto findet im November 2025 im Rahmen von CCBT × Ars Electronica Inspirations: Art for Participation in Harajuku, Japan, statt. 

Credits

Ars Electronica: Denise Hirtenfelder, Peter Holzkorn, Otto Naderer, Nicolas Naveau, Hideaki Ogawa
PARTNER: Hakuhodo Inc.