Oribotic n-dimensional spiral; image: Matthew-Gardiner

Oribotics [n-Dimensional]

Faltet sich Origami in weitere Dimensionen?

Dieses Projekt erforscht die Schnittstelle zwischen Origami-Theorie und Robotik anhand computergenerierter, multidimensionaler Strukturen. Das Ergebnis ist eine Reihe von Kunstwerken, die das geometrische, ästhetische und konzeptuelle Potenzial von Rigid Origami erkunden.

Das Projekt zu Origami and Robotik (2021–2025) des Ars Electronica Futurelab – gefördert vom Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF im Rahmen des PEEK-Programms – basiert auf laufender Forschung innerhalb der Origami-Engineering-Gemeinschaft. Jede wissenschaftliche Erkenntnis inspiriert und erweitert die künstlerische Auseinandersetzung und eröffnet neue kreative Möglichkeiten. Ein Paradebeispiel sind die jüngsten Arbeiten von Luca Zimmermann zur Theorie des Rigid Origami, die es dem Futurelab-Team um Matthew Gardiner ermöglichten, die Gigantic Oribotic Spiral (2024) als mechanisch starr faltbare Struktur zu realisieren.

Seine Theorie bietet eine Möglichkeit, einen minimalen parametrischen Entwurfsraum auf der Grundlage der Winkel in einem Falzmuster mathematisch zu definieren und dessen Faltung und Entfaltung präzise zu berechnen. Durch Veränderung der Winkel verändert sich das geometrische Verhalten der Spirale, wodurch jede Variante einen einzigartigen Charakter, eine einzigartige Ästhetik und eine einzigartige Faltmorphologie erhält.

Das erste Futurelab-Modell ermöglichte es uns, diese Variationen einzeln zu untersuchen – eine Methode, die wir zur Auswahl der Geometrie für die großformatige Fertigung verwendeten. Aber konzeptionell und rechnerisch stellten wir uns die Frage: Es gibt unendlich viele Variationen, von denen jede einzelne ein gültiges Rigid Origami ist. Könnten wir den gesamten parametrischen Designsraum – alle Variationen – auf einmal sehen?

Das Team stellte schnell fest, dass die Berechnung des unendlichen Lösungsraums eine Herausforderung für die Zukunft darstellt, vielleicht für Quantencomputer. Was wir tun können, ist, ihn als diskreten Datensatz zu approximieren. Unser n-dimensionales Origami stellt einen rechnerisch generierten geometrischen Datensatz dar, der drei räumliche Dimensionen, Zeit und drei Winkeldimensionen umfasst. Um Erfahrungen zu schaffen, muss der Datensatz interpretiert werden, was zu einer Reihe neuer Kunstwerke führt, die die n-Dimensionalität des Origami erforschen. Jedes Werk ist ein Ausschnitt aus dem unendlichen Reich der Möglichkeiten und synthetisiert verschiedene Erkenntnisse aus unserer Untersuchung der zentralen Forschungsfragen (Programmieren, Transformieren, Wahrnehmen).

Dieses Projekt ist Teil des Open Futurelab beim Ars Electronica Festival 2025.

Credits

Ars Electronica Futurelab: Alexandre Bizri, Matthew Gardiner, Simon Schmid, Anna Weiss

In Zusammenarbeit mit: ORIKIN, Luca Zimmermann

This research was funded in whole or in part by the Austrian Science Fund (FWF) [10.55776/AR590] PEEK Grant AR590 ORI*botics On the Art and Science of Origami and Robotics.