missimo photo: Magdalena Sick-Leitner

missimo: Deine Mission Morgen

2018 trat die Kaiserschild Stiftung, eine gemeinnützige Privatstiftung, an das Ars Electronica Futurelab heran, um Volksschulkindern in ländlichen Gebieten Österreichs eine praktische Lernerfahrung zu MIN(K)T-Themen – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Kunst und Technik – zu ermöglichen. Ihre Idee, ein mobiles Lern- und Verbreitungskonzept für Volksschulen zu entwickeln, mündete in missimo: Deine Mission Morgen: ein Projekt für Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren, das viele Experimente zu Themen wie KI, Robotik und Programmierung bietet und per LKW Schulen in ganz Österreich besucht.

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Die Aufgaben des Ars Electronica Futurelab bei der Verwirklichung von missimo reichten von der Entwicklung der didaktischen Installationen und der Workshop-Kits über die Auswahl der Geräte und der technischen Infrastruktur bis hin zur gesamten Benutzerfreundlichkeit und grafischen Gestaltung. Die missimo-Erfahrung beginnt mit einer Schulung für Lehrer*innen, bei der die Pädagog*innen lernen, wie sie die Inhalte des Programms an ihre Schüler*innen weitergeben können. Vor allem in ländlichen Gebieten sind die Schulen oft mit weniger IT-Ausrüstung ausgestattet. Das bedeutet, dass nicht nur die Kinder, sondern auch die Lehrer*innen eine Vorbereitung benötigen, die ihnen den Einstieg in die digitale Grundbildung erleichtert und ihnen die notwendigen Werkzeuge an die Hand gibt, um die Hürden zur Technologie zu überwinden.

Sobald das Lehrpersonal geschult ist, kann der missimo-Truck die Volksschule besuchen, um die Kinder spielerisch an die Themen heranzuführen. Im Inneren des Lastwagens befinden sich sechs Hauptinstallationen, die verschiedene Lernerfahrungen und Erzählungen bieten. Im Zentrum steht ein Mikrocontroller – ein so genannter micro:bit -, mit dem die Kinder zu Beginn ihres Aufenthalts ausgestattet werden. In jedem micro:bit „lebt“ ein Avatar, der personalisiert werden kann und die Schüler*innen von Station zu Station begleitet.

Kreative Installationen von KI bis Programmierung

Auf ihrer Reise durch die Hauptinstallationen treffen die Kinder auf Bit:Designer, wo sie die LEDs auf ihrem micro:bit mit Grafiken und einfachen Animationen gestalten können. Blink:I/O lehrt einfache Schaltungen: Um ihren Roboter durch einen virtuellen Hindernisparcours zu steuern, müssen die Schüler*innen verschiedene Teile wie Kabel, Motoren und Widerstände in der echten Welt zusammenbauen. In der Installation Bot:Programming können sie für ihren eigenen Roboter einen Weg durch ein Labyrinth programmieren und so auf spielerische Art und Weise mehr über den Ablauf und die Logik des Programmierens erfahren.  Bei Bot:AI können die Besucher*innen eine künstliche Intelligenz via Webcam trainieren, um bei einem Stein-Schere-Papier-Spiel gegeneinander anzutreten. Im anschließenden Spiel sehen sie, wie gut ihr Trainingsset funktioniert und ob die Gesten erkannt werden. Das Exponat Grow:Bot besteht aus einer Inspirationsebene, auf der sich mehrere Pflanzen befinden, die mit Sensoren ausgestattet sind und automatisch bewässert werden, und einer Aktivstation, an der diese Sensoren auf spielerische Art und Weise kennengelernt und genutzt werden. Schließlich nutzen die Besucher die Installation Magic:Mirror – ein emotionales Erlebnis im Truck, wo eine Kamera und ein Bildschirm zu virtuellen Spiegeln werden. Wenn ein Kind mit seinem micro:bit und einem Tracking-Marker davor steht, sieht es sich selbst mit einem virtuellen Bild seines eigenen Roboters. Die Kinder können hier Schnappschüsse aufnehmen und einen Ausdruck mit nach Hause nehmen.

Schließlich wird ein Workshop-Kit an die Schulklassen verteilt. Dieser Bausatz enthält Komponenten, mit denen Experimente und Versuche im Unterricht durchgeführt werden können – eng verknüpft mit den Informations- und Simulationsmöglichkeiten des Trucks. missimo: Deine Mission Morgen wird von der Kaiserschild-Stiftung über mehrere Jahre betrieben, unterstützt vom Ars Electronica Center – um Schülerinnen und Schülern in ganz Österreich den Spaß am Lernen und den niederschwelligen Zugang zu Technik noch näherzubringen.

Dieses Projekt war Teil des Open Futurelab beim Ars Electronica Festival 2023.

Credits

Ars Electronica Futurelab: Friedrich Bachinger, Patrick Berger, Alexandre Bizri, Kerstin Blätterbinder, Arno Deutschbauer, Manuel Dobusch, Samuel Eckl, Marianne Eisl, Stephan Feichter, Matthew Gardiner, Roland Haring, Horst Hörtner, Susanne Kiesenhofer, Christopher Lindinger, Stefan Mittlböck-Jungwirth-Fohringer, Otto Naderer, Nicolas Naveau, Ali Nikrang, Hideaki Ogawa, Maria Pfeifer, Johannes Pöll, Daniel Rammer, Erwin Reitböck, Simon Schmid, Georgios Tsampounaris, Julian Zauner
Ars Electronica Center: Sonja Bailer, Nicole Grüneis, Christoph Kremer
INSEQ Design: Jakob Illera