Tumcreate

Die immersive, virtuelle und interaktive 3D-Umgebung des Deep Space 8K wird Teil eines gigantischen, skalierbaren Zukunftsprojekts: Als VR-Forschungs- und Entwicklungslabor soll die internationale Forschungsplattform TUMCREATE eindrucksvolle Möglichkeiten der Präsentation, Kollaboration und Simulation für die Entwicklung eines neuen Infrastruktur- und Mobilitätskonzepts für die Megastadt Singapur bieten.

Über 100 Wissenschaftler*innen, Forscher*innen und Ingenieur*innen arbeiteten an einem Mobilitätskonzept der Zukunft. Ihre Vision ist es, elektrische und autonome Mobilität zur Verbesserung des urbanen Nahverkehrs in das bestehende öffentliche Verkehrsnetz in Singapur zu integrieren. Sechs verschiedene Forschungsgruppen befassen sich dafür jeweils mit bestimmten Aspekten von Mobilität. Das ultimative öffentliche Verkehrskonzept soll in Zukunft dem steigenden Mobilitätsbedarf gerecht werden. Mit der Entwicklung dieses Prototyps will man das Potential des Systems aber auch für den Einsatz in anderen Großstädten prüfen.

Die interdisziplinäre Forschung an dem internationalen Großprojekt TUMCREATE setzt eine hocheffektive Forschungsplattform voraus, in der Expert*innen aus unterschiedlichen Bereichen – Verkehrsingenieur*innen, Informatiker*innen, Elektro- und Maschinenbauingenieur*innen sowie Designer*innen – ihre Ziele erreichen. In effizienter Zusammenarbeit müssen dort Simulationen durchgeführt, die Auswirkungen von Betriebsstrategien und Bewegungsmustern auf das System bewertet, und das Nutzerverhalten analysiert werden. Ein interaktives virtuelles Forschungslabor soll die Lösung für diese hohen Anforderungen sein: Aus der Kombination der Expertise von TUMCREATE im Bereich Mobilität und verschiedenen hochmodernen VR-Technologien sollte eine einzigartige Forschungs- und Demonstrationsplattform das Projekt entstehen, die gleichzeitig die innovative Forschungsexzellenz von TUMCREATE präsentiert. Die erste Version dieser Plattform wurde von DAM und AIDA entwickelt und basiert auf modernster Visualisierungstechnologie: Sie nutzt Virtual Reality mit Head-Mounted-Displays (HMD), wie zum Beispiel Oculus Rift, aber auch die weltweit einzigartige VR-Technologie des Deep Space 8K, die bereits seit vielen Jahren vom Ars Electronica Futurelab für das Ars Electronica Center entwickelt und optimiert wird.

Seit seinem letzten großen Upgrade könnte der vielversprechende Prototyp Deep Space 8K nun für Wissenschaft und Forschung in Serie gehen, und das rund um die Welt. Denn als VR-Forschungs- und Entwicklungslabor ermöglicht er nicht nur eindrucksvolle Simulationen in 3D. Die Untersuchung des neuen Infrastruktur- und Mobilitätskonzepts kann hier durch die menschliche Interaktion mit der VR-Visualisierung von Bahnhöfen, Plattformen und dem Fahrzeugdesign erfolgen. Wissenschaftler*innen können so das Verhalten beim Ein- und Aussteigen der Fahrgäste, die Interaktion zwischen Fußgänger*innen und anderen Verkehrsteilnehmer*innen, die Wirksamkeit von Informations- und Leitsystemen und die soziale Akzeptanz der neuen Technologien vorab beurteilen. In der immersiven, virtuellen und reaktionsfähigen 3D-Umgebung des Deep Space 8K kann auf diese Weise auch beobachtet werden, wie Nutzer*innen auf ein teils reales, teils virtuelles Fahrzeug reagieren. Ihr Verhalten wird damit erfasst, getestet und verifiziert.

Die Entwicklung von kostenintensiven Prototypen für Real-Life-Experimente konnte durch VR-Experimente bereits vielfach auf das Wesentliche reduziert werden: Virtuelle Experimente und die direkte Visualisierung des Forschungsfortschritts in der immersiven Projektion erleichtern nicht nur die Forschungsarbeit und die interne Kommunikation, sie dienen gleichzeitig als spektakulärer Präsentationskanal. Im Vergleich zu traditionellen White-Papers und Konferenzen – und sogar Head-Mounted-VR-Displays – sorgen die immersiven Simulationen im Deep Space 8K für ein eindrucksvolles Erlebnis gemeinsam mit anderen und dienen so als wertvolle Plattform für den wissenschaftlichen Diskurs.

Credits

Ars Electronica Futurelab: Christopher Lindinger, Roland Haring, Clemens Scharfen, Johannes Pöll, Marianne Eisl, Martina Mara, Michael Mayr, Peter Freudling
Tumcreate: Prof. Alois Knoll, Prof. Fritz Frenkler, Dr. Suraj Nair, Rahul Gujarathi, Daniel Zehe, Goran Marinkovic, Jiajian Xiao, Pranjal Swarup, Yude Lee