Citizen Science steht für wissenschaftliche Forschung, die die Rollenverteilung im Forschungsprozess neugestaltet und die Handlungsmacht neu verteilt. Bürger*innen initiieren und entwerfen Untersuchungen und führen diese in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler*innen durch. So gewinnen alle Beteiligten neue Erkenntnisse, lernen Daten(sätze) zu verstehen und erfinden die Lösungen zu den Herausforderungen unserer Zeit.
Citizen Science ermöglicht transparenten und innovativen Austausch zwischen Forschung und Öffentlichkeit auf Augenhöhe. Dieser Ansatz erschließt neue Möglichkeiten, zum positiven Wandel unserer Gesellschaft und unserer Lebensumgebung beizutragen. Forschung, die unter dieser Prämisse gestaltet wird, stellt nicht nur das Gemeinwohl ins Zentrum ihrer Mission, sondern ermöglicht auch der breiten Gesellschaft, diese zu initiieren und umzusetzen.
POSTCITY
MI 4. Sept. – SO 8. Sept. 2024
Der Zugang zu dieser Ausstellung im 1. Stock der POSTCITY ist kostenlos.
Beim Ars Electronica Festival haben Bürger*innen die Möglichkeit, aktive Citizen Scientists zu werden. In der diesjährigen Citizen Science Ausstellung „Wissenschaft durch Gesellschaft“ werden die Besucherinnen eingeladen, einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Citizen Science hat sich zu einem der Leitansätze des Europäischen Forschungsraums entwickelt. Wir präsentieren die herausragendsten Projekte aus diesem Bereich und zeigen die aktuellen Dimensionen von Citizen Science in Europa.
Die Europäische Union zollt forschenden Bürger*innen Anerkennung
Mit der Vergabe des Citizen Science Preises der Europäischen Union unterstreicht die Europäische Kommission die Bedeutung von Citizen Science. Herausragende Projekte werden geehrt, präsentiert und unterstützt: Dank ihrer sozialen und politischen Effekte tragen sie zu einer pluralistischen, inklusiven und nachhaltigen Gesellschaft bei. Ars Electronica ist im Rahmen des IMPETUS-Projekts mit der Umsetzung des Wettbewerbs beauftragt—das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem King’s College London (GB), der European Science Engagement Association (AT), Zabala Innovation (ES), T6 Ecosystems (IT), Science for Change (ES) und Nesta (GB) umgesetzt. In diesem Jahr wird der Preis zum zweiten Mal vergeben.
Die Ausstellung zeigt das mit dem Grand Prize ausgezeichnete Projekt INCREASE: Intelligent Collections of Food-Legume Genetic Resources for European Agrofood Systems, das sich mit Biodiversität beschäftigt. Darüber hinaus demonstrieren wir die große Vielfalt der Disziplinen, die von Citizen Science geprägt werden. ASD Publics: Playable cities for all ist ein Projekt, in dem autistische Kinder und ihre Familien Parks und Spielplätze mitgestalten, während Intelligent Instruments in Citizen Science: Understanding Contemporary AI through Creative Practice einen besonders zukunftsträchtigen Ansatz verfolgt, Bürger*innen in die Entwicklung von neuen Technologien zu involvieren. Wir geben außerdem einen Überblick zu den Dimensionen und Ausmaßen von Citizen Science auf dem Europäischen Kontinent.
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ASD Publics: Playable cities for all
ASD Publics und PAtB sind Initiativen, die die Gestaltung und Zugänglichkeit öffentlicher Orte für neurodiverse Kinder verbessern möchten, vor allem für jene mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASD). ASD Publics verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz, in dem naturbasierte Lösungen und innovative Design-Strategien angewandt werden, um reizarme Umgebungen zu schaffen.
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INCREASE: Intelligent Collections of Food-Legume Genetic Resources for European Agrofood Systems
INCREASE CSE konzentriert sich auf zwei zentrale Themen, die in den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung und im Europäischen „Green Deal“ genannt werden: den Erhalt der Agro-Biodiversität und den Anbau und Verzehr von Hülsenfrüchten, die eine zentrale Rolle für die Umstellung unserer Gesellschaften auf pflanzenbasierte Ernährung spielen. Damit leistet INCREASE einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der…
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Intelligent Instruments in Citizen Science
Im Intelligent Instruments-Labor erschaffen wir dank Künstlicher Intelligenz Systeme, die als musikalische Mitautor*innen verstanden werden können. Mithilfe physischer Musikinstrumente, die selbst handeln und sich anpassen können, untersuchen wir, wie Musizierende und Publikum auf dieses neue Verhalten reagieren.
Presented in the context of the IMPETUS project. IMPETUS is funded by the European Union under Grant Agreement No. 101058677.