Wir alle nutzen täglich KI – auf dem Smartphone, in Suchmaschinen oder in sozialen Medien. Doch nur selten machen wir uns bewusst, dass dieselbe Technologie auch in weit beunruhigenderen Kontexten zum Einsatz kommt. Die AI War Cloud Database legt diese verborgenen Überschneidungen offen: Sie zeigt, wie Technologien unseres Alltags auch für militärische Zwecke genutzt werden – etwa für automatisierte Entscheidungen in der Kriegsführung. Dabei stellt sich unweigerlich die Frage, was es bedeutet, Optimierungs- und Effizienzwerkzeuge gezielt zum Töten einzusetzen.
Das Projekt dokumentiert mithilfe von Mapping KI-Systeme, die im Krieg verwendet werden, und zeigt auf, wie sie von Unternehmen und Regierungen gleichzeitig kommerziell genutzt werden – etwa in Produkten wie Retinascannern, Chatbots oder digitalen Karten. Interaktive Narrative und Netzwerk-Visualisierungen ermöglichen es, diesen Verbindungen im Detail nachzugehen. Indem es die zugrunde liegenden Systeme sichtbar macht, wirft das Projekt zentrale Fragen auf: Wer kontrolliert KI? Wofür wird sie eingesetzt? Und welche Werte leiten ihre Entwicklung? Es erinnert uns daran, dass es entscheidend ist, wie wir diese Technologien gestalten, regulieren und anwenden – als Gesellschaft ebenso wie als Nutzer*innen. Neutralität ist keine Option mehr.