Wie formen wir unser Selbst – durch das, was wir spielen, mit wem wir uns anfreunden und wie wir erinnern? Diese Ausstellung versammelt vier interaktive Werke, die erforschen, wie wir Identitäten, Gemeinschaften und Zukünfte gestalten – durch Erzählung, Freundschaft, Kommunikation und Protest.
Von einem spekulativen Trainingsstudio für Freundschaften bis zu einer neu entworfen Spielzeugwelt, in der Geschlechternormen und kindliche Ängste hinterfragt werden – die Installationen eröffnen Räume für eine zugleich spielerische und kritische Auseinandersetzung mit Identität, Beziehung und Gemeinschaft. Ein partizipatives Archiv, situiert im Jahr 2315, fordert Besucher*innen auf, die Vergangenheit aus einer Zukunft der stagnierenden Entwicklung neu zu schreiben. Eine Klanginstallation ermöglicht Kommunikation durch Wände und lässt Rhythmus zur Trägerform von Erinnerung und Verbundenheit werden. In einer performativen Archivpraxis wird das Ordnen von Akten zu einer Reflexion über unsichtbare Arbeit, soziale Ordnung und institutionelle Routinen.
Gemeinsam reagieren die Arbeiten auf kulturelle Umbrüche, algorithmische Intimität und sich wandelnde Normen von Fürsorge. Welche Zukünfte proben wir ein? Welche Rollen schreiben wir uns selbst und anderen zu? Und wie lässt sich Vorstellungskraft als Form des Widerstands zurückgewinnen?
Die Ausstellung zeigt fünf Arbeiten der vierten Kohorte Spiel und Objekt: zwei interaktive Installationen aus dem ersten Semester und drei partizipative Performances aus dem zweiten Semester, die im Juni in Berlin uraufgeführt wurden und nun für die Campus-Ausstellung als interaktive Exponate adaptiert wurden.