SENSE_ERR untersucht nicht den Zusammenbruch von Systemen, sondern den Verlust der Sicherheit, die diese einst zu bieten schienen. Die Ausstellung bringt interaktive Installationen, spekulative Objekte und zeitbasierte Medien in einem gemeinsamen Raum zusammen, in dem Wahrnehmung als instabil, fragmentiert und kontextabhängig erfahrbar wird. Die eingesetzten Technologien erfüllen keine klar definierte Funktion – sie erzeugen Irritation und Zweifel.
Die gezeigten Projekte reichen von einem organartigen Interface, das den Blick erwidert, bis zu einer skulpturalen Hand, die ihre eigene Geste stört. Sie zeigen etwa einen stummen Zeugen in einer Wüstenlandschaft, einen anpassbaren Avatar und eine neuronale Schnittstelle, die als emotionale Maschine agiert. Gemeinsam untersuchen diese Arbeiten subtile Mechanismen von Verweigerung, Überwachung und Identitätskonstruktion. Dabei greifen sie auf Konzepte aus den Neurowissenschaften, der Künstlichen Intelligenz und der Geschichte automatonischer Systeme zurück – und hinterfragen, wie Wahrnehmung entsteht und wie sie beeinflusst wird.
Präsentiert von NYU Abu Dhabi, positioniert sich SENSE_ERR an der Schnittstelle von Kunst, Technologie und Gesellschaft. Die Ausstellung thematisiert die Mehrdeutigkeit verkörperter Interaktion im Zeitalter algorithmischen Verhaltens. Über ästhetische Verfremdung und ein fluides Erleben erkundet sie die Möglichkeit von Protest als Form der Wahrnehmung.