In einer Zeit, in der sich Wirklichkeit über Bildschirme und Sensoren zersplittert, ist Sensing Future keine ferne Vision, sondern eine Schwelle – ein Ort, an dem Wahrnehmung zum Ausgangspunkt der Erkundung wird. Die Zukunft sickert durch Daten, Emotion und Design in die Gegenwart; sie wird gespürt, bevor sie erkannt wird.
Hier versammelt sich eine Auswahl interaktiver Installationen, XR-Narrative und algorithmischer Environments, die erforschen, wie wir wahrnehmen – und wie wir selbst wahrgenommen werden – in einer medial vermittelten Welt. Von Hirnwellenmustern bis zu maschinell übersetzten Gefühlen, von duftenden Erinnerungen bis zu robotischer Zuwendung berühren die Arbeiten jene Grenzbereiche, an denen Technologie auf das Nervensystem trifft, wo das Digitale das Fragile streift.
Dies sind keine Abbilder der Zukunft, sondern spekulative Gesten – sie überzeichnen, verdrehen und verknüpfen neu. Ein Text wird zum Bild (txt2img⁻¹ ), ein Duft überträgt ein Gefühl (Scentsory), und ein Abschied wird unendlich neu inszeniert (The Last Play).
Dieser Raum lädt das Publikum ein, sich durch diese Ambiguität zu bewegen. In Zeiten des Flimmerns, der Verzögerung und der Überforderung wird Wahrnehmung zum Überlebensakt – eine improvisierte Aushandlung mit dem Unbeständigen. Die Frage ist nicht länger, wie die Zukunft sein wird, sondern wie sich ihre Ankunft anfühlen wird.