Plankton – mikroskopisch kleine Lebewesen, die durchs Meer treiben – sind die stillen Architekt*innen des Klimas der Erde. Obwohl sie unsichtbar sind, bilden sie einen gewaltigen Motor im Kohlenstoffkreislauf: Sie produzieren die Hälfte unseres Sauerstoffs und binden 40 % der von Menschen verursachten CO₂-Emissionen in der Tiefsee. Wenn sie sterben, sinken sie als „Meeresschnee“ nach unten – beschrieben von Rachel Carson als „der großartigste Schneefall, den die Erde je gesehen hat“.
Dennoch wird Plankton in vielen Klimamodellen nicht berücksichtigt. Neue Forschungen aus dem Prakash Lab an der Stanford University zeigen: Wird mikrobielles Leben ignoriert, entsteht ein Fehler von 80 Gigatonnen – fast 10 % des globalen CO₂-Budgets.
Anhand von Daten aus dem PlanktonScope und der Gravity Machine – beide im Prakash Lab entwickelt – übersetzen Jiabao Li, Manu Prakash und ihre Mitwirkenden diese verborgene Welt in Videoarbeiten, Performances, kinetische Skulpturen und interaktive Erlebnisse. Die Daten, gesammelt auf 18 Expeditionen über sieben Jahre, bieten einen nie dagewesenen Einblick in das mikrobielle Leben der Ozeane.
Zahlen allein bewegen uns selten. Diese Arbeiten verwandeln Daten in sinnliche Erfahrung und laden dazu ein, die Ehrfurcht, Dringlichkeit und Zerbrechlichkeit dieser Mikro-Welt zu spüren. Sie machen deutlich, wie Leben im Kleinsten planetare Bedeutung trägt – und wie eng unser Überleben mit dem ihren verknüpft ist.