Wir denken oft, Dystopien seien weit weg. Doch für viele Menschen sind sie schon heute Realität. Void in Resonance macht dies sichtbar: Die Arbeit zeigt Orte und Gemeinschaften, die von Karten getilgt werden, um Platz für moderne koloniale Expansion zu schaffen. Sie erzählt von einem Fall grenzüberschreitender “Schallgewalt”, in dem die Pläne zur Industrialisierung des Weltraums auf die einfachen Technologien von Austernfischer*innen auf der mexikanischen Seite der US–mexikanischen Grenze treffen. El Campo Pesquero de Playa Bagdad ist die Heimat einer marginalisierten Gemeinschaft – ein Beispiel für sogenannte “koloniale Leerstellen”. Nur vier Kilometer nördlich bedroht der SpaceX-Raumhafen in Boca Chica, Texas, die Austernfelder der Gemeinschaft durch die Schockwellen von Raketenstarts. Basierend auf über vier Jahren Feldforschung stellt die Installation die Architektur und Technik von Playa Bagdad den High-Tech-Designs von SpaceX gegenüber. Mit bewusst gedämpfter Bildsprache reflektiert die Arbeit die menschlichen und ökologischen Kosten der Weltraumindustrialisierung und hinterfragt, welchen Wert wir den Leben von Menschen angesichts scheinbar unbegrenzten Fortschritts beimessen.

Void in Resonance / Jerónimo Reyes-Retana - Photo: film still, Jerónimo Reyes-Retana
Exhibit
Void in Resonance
Jerónimo Reyes-Retana (MX)
Ticket //
POSTCITY Ticket, ONE DAY PASS, FESTIVALPASS, FESTIVALPASS+
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Photo: Fabiola Torres-Alzaga
Jerónimo Reyes-Retana
Jerónimo Reyes-Retana ist Forscher, Künstler und Community Organizer. In seiner Arbeit untersucht er poetische Aspekte von Infrastrukturen und die politischen Dimensionen von Lärm in lateinamerikanischen Kontaktzonen – Regionen, die von ökologischen, geopolitischen und sozialen Spannungen des Fortschritts geprägt sind. Seine Arbeit wurde von verschiedenen internationalen Institutionen unterstützt. Reyes-Retana ist Doktorand in Critical Media Practices an der Universität von Colorado Boulder.