Diese fünf Wochen waren eine spannende, anstrengende, interessante und bereichernde Zeit zugleich. Für die Infotrainerinnen und Infotrainer war es faszinierend zu beobachten, mit welcher Freude, welchem Interesse und welcher Begeisterung, die Kinder an das Erforschen und Untersuchen neuer Dinge herangingen. Je jünger die Kinder waren, desto offener und intuitiver war ihr Zugang zur Technik. Ebenso benutzten Mädchen und Buben die Technik und Werkzeuge gleichermaßen geschickt und ließen hinsichtlich Begeisterung und Interesse keinerlei geschlechtsspezifischen Unterschiede erkennen.
Als wahre Renner unter den diversen Stationen stellten sich das „Kerzen drechseln“ und die „Dekonstruktion“ heraus. Übrigens nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei den Infotrainerinnen und Infotrainern. Hatten die Kinder das Kerzen drechseln erst einmal entdeckt, wich anfängliche Schüchternheit schnell ungebrochener Begeisterung. Jedes Kind ging individuell mit seinem ganz eigenen Zugang ans Drechseln heran. Die einen probierten mehr die Werkzeuge aus, die anderen konzentrierten sich eher auf verschiedene Muster, wodurch die unterschiedlichen Möglichkeiten der Station gut ausgelotet werden konnten. Das entstandene eigene Werk konnten die jungen Künstlerinnen und Künstler stolz mit nachhause nehmen.
Die Station „Dekonstruktion“ bot den Kindern die Möglichkeit, verschiedene elektronische Geräte zu zerlegen und aus dem Elektroschrott wieder etwas Neues zu basteln. Viele durften dabei zum ersten Mal einen Schraubenzieher oder eine Zange ausprobieren. Auch hier war es wieder faszinierend zu sehen, wie schnell die Mädchen und Buben mit dem Werkzeug umgehen konnten, auch wenn sie vorher noch nie einen Schraubenzieher in der Hand hatten. Das Besondere dieser Station war es, etwas tun zu dürfen, was man sonst nicht darf. Mit größter Freude verwandelten sich die Kindergarten- und Volksschulkinder in ihrer Fantasie plötzlich in ArbeiterInnen, TechnikerInnen und Computerfachmänner- und frauen. Um ihre eigenen Ideen zu verwirklichen, entwickelten die Mädchen und Buben eine unglaubliche Ausdauer, wodurch ebenso unglaubliche Dinge entstanden, wie ein „Telefon, mit dem man mit Außerirdischen telefonieren kann“ oder ein „Computer, mit dem man in die Zukunft schauen kann“.
Natürlich fanden aber auch die übrigen Stationen der Ausstellung regen Zuspruch, wie etwa die Energie-Wasser-Station, das digitale Modellieren oder das u19-Mobil. Es war sehr schön, den jüngsten Besucherinnen und Besuchern, dieses zusätzliche Angebot bieten zu können.
Müsste man die Zeit, in der die KET-Ausstellung im Ars Electronica Center zu Gast war, mit einem Wort beschreiben, wäre das wohl „Spaß“. Es hat allen Beteiligten einfach Spaß gemacht, dabei zu sein, den Infotrainerinnen und Infotrainern, den vielen angemeldeten Kindergarten- und Volksschulgruppen und den sonstigen zahlreichen Besucherinnen und Besuchern, die vor allem an den Wochenenden die Stationen nach Herzenslust ausprobieren konnten. Dabei zeigten sich alt und jung gleichermaßen begeistert und die Eltern spielten mit Freude mit ihren Kindern. Mit einem Wort – es waren alle begeistert und schade, dass die Zeit so schnell vergangen ist.
Artikel von Katharina Link, Infotrainerin im Ars Electronica Center