Mit 12 starken Geschichten bringt MKD x nextcomic von 18.3. bis 27.4.2025 frischen Wind in die Stadt, und zu uns ins Zukunftsmuseum.
Stärke zeigt sich in vielen Formen – im Hinterfragen, im Mut, alte Denkmuster zu überwinden, im Loslassen, Neuanfangen und im Widerstand gegen Hass. In leuchtenden Farben, klaren Linien oder mutigen Perspektiven.
Unter dem Titel Fortify machen Studierende der Meister*innenschule für Kommunikationsdesign Linz das Ars Electronica Center für nextcomic 2025 zu einem Ort der Kraft und erzählen mit ihren Arbeiten von Momenten, die stärken. Augmented Reality macht die bunten Welten lebendig und verleiht ihnen eine neue Dimension.
Ihre inhaltliche Stärke entsteht zwischen digitalen Communitys und persönlichen Entscheidungen. Zwischen festen Überzeugungen und der Offenheit, sich von neuen Erfahrungen prägen zu lassen. Dem Mut, gegen Ungerechtigkeit aufzustehen.
Quadratische Tiles formen aus den zwölf Beiträgen ein Mosaik, in dem jede Geschichte für sich steht und zugleich Teil eines großen Ganzen ist. Es geht um Herausforderungen, Wendepunkte, Erfolge, um Umwege, Irrwege und Neuanfänge. Und um das, was uns alle mitwachsen lässt. Einen kleinen Vorgeschmack gibt es hier.
HERBERT von Anselma Tiefenböck ist eine allegorische Erzählung, die gesellschaftliche Missstände thematisiert, insbesondere Diskriminierung, patriarchale Strukturen und die Folgen von unterdrückten Emotionen.
Als der kleine Wolf am Spielen ist, wird er von dem alten Nachbarn Herbert bedroht, der keinen Nerv hat für ein singendes, glückliches Kind. Die Wölfin will ihrem Kind zur Hilfe eilen, da wird sie angegriffen. Denn das alte Schaf fühlt sich bedroht von den Wölfen, weiblichen sowieso, und außerdem haben die hier in seiner Heimat überhaupt nichts zu suchen!
„Hass ist in unserer patriarchalen Gesellschaft allgegenwärtig. Gegen Frauen, Ausländer und alles, was nicht einem weißen, heterogenen, männlichen Schaf entspricht. Diese Schafe wollen keine Schwäche zeigen und fressen oft alle Gefühle in sich hinein, bis alles herausbricht. Die Femizid-Rate und die Selbstmord-Rate bei Männern zeigen, wer den Hass ausbaden muss.“
Anselma Tiefenböck
Mit ihrer Digitalen Illustration Herbert will Anselma Tiefenböck dazu anregen, über bestehende Ungerechtigkeiten nachzudenken.
Mit Thriving Through Connection beschreibt Lea Böttinger die vernetzende Natur des Internets und hebt hervor, wie digitale Blasen – Gruppen mit ähnlichen Interessen und Meinungen – einerseits eigene Realitäten erschaffen, dennoch aber nicht völlig isoliert voneinander existieren.
„Jede digitale Blase ist eine eigene Realität, geprägt von individuellen Interessen, Meinungen und Erfahrungen.“
Lea Böttinger
So zeigt sie eine optimistische Perpektive auf Soziale Medien als Ort der Vernetzung und des kreativen Austauschs, an dem Menschen ihr Wissen teilen, sich inspirieren lassen und ihre Kreativität weitergeben. An dem Ideen, Gedanken und Perspektiven Grenzen überwinden, wodurch ein globales Netz der Zusammenarbeit entsteht.
Auch Paved Road von Clara Sageder thematisiert diese unsichtbaren „Bubbles“ als Komfortzonen, in denen sich Menschen bewegen, und betont dabei die Bedeutung von Veränderung und Offenheit für neue Erfahrungen.
„Normality is a paved road: It’s comfortable to walk, but no flowers grow on it.“
Vincent van Gogh
Es erfordert Mut, den vertrauten Weg zu verlassen, doch gerade im Unbekannten liegt die Chance zur Veränderung. Erst wenn wir bereit sind, unser gewohntes Umfeld zu verlassen, eröffnen sich neue Möglichkeiten. Wer bereit ist, neue Erfahrungen zu machen, entdeckt nicht nur die Welt mit anderen Augen, sondern auch sich selbst neu. Das Leben wird umso spannender, je mehr wir vom Unbekannten lernen und Neues wagen. Ihre motivierende Botschaft lädt uns dazu ein, über den Rand der eigenen Blase hinauszublicken.
Redirect von Timon Virag nutzt die Metapher der digitalen Weiterleitungen (Redirects), um das Leben als eine Abfolge von Veränderungen, Herausforderungen und Lernprozessen zu beschreiben.
In der digitalen Welt erleben wir tagtäglich Redirects, ohne sie zu hinterfragen – denn: letztendlich bringen sie uns ans Ziel.
„Wie eine Libelle, die schnelle Richtungswechsel von Wolke zu Wolke anstrebt, bewegen wir uns von einer Herausforderung zur Nächsten. Essenzielle Umwege und Lektionen färben unser Wesen somit auf einzigarte Weise ein. All diese Erfahrungen speichern wir in unserer eigenen, kleinen Cloud, die uns facettenreich erstrahlen lässt.“
Timon Virag
Erfahrt hier mehr über MKD x nextcomic 2025 und die geheimnisvollen, digitalen Wesen, die nachts über die leuchtende Fassade des Museums huschen. Oder nehmt am 26.3.2025 an der Deep Space Experience teil, um direkt von den Künstler*innen mehr über Fortify zu erfahren.