Habt ihr die Container am Donauufer schon gesehen? 48 Stück sind es inzwischen, die von den AEC Technikern und Technikerinnen sowie dem Kranführer sorgfältig seit Montag aufeinandergestapelt werden. Sie bekommen gerade ihre bunten Überzüge in rot, grün, gelb und blau. In Richtung Urfahranerparkplatz wird auch schon gesägt und gepinselt: Das papplab ist damit beschäftigt riesige Noppen aus Karton zu machen, die dann auf den Containern platziert werden. Vielleicht erratet ihr ja was der Sinn und Zweck davon ist, dass alle Container mit 2 Noppen in ihrer Farbe dekoriert werden? Es hat etwas mit einem tollen Kinderspiel zu tun!
Das papplab
Einer der fleißigen papplab – Schneider die in der werdenden u19 Stadt am Werken sind, ist Wodo Gratt, der Initiator des Kartonmöbelkollektivs. Das papplab wurde 2010 beim AEC-Festival Repair ins Leben gerufen und ist somit bald zwei Jahre alt. Inzwischen war es schon bei der Wearfair und hat den Weltladen in Gallneukirchen ausgestattet. Jährlich kehrt es zurück zum AEC.
Das Ziel vom papplab ist es, Gegenstände des täglichen Gebrauchs aus 100% wiederverwertbarem Material zu erfinden. Der Designaspekt spielt dabei eine wichtige Rolle. So wurden bereits eine Vielzahl an Sesseln und Tischen aus Pappe kreiert, die nicht nur stabil sind (was man beim ersten Hinsehen nicht vermuten würde) sondern mit ihren genial einfachen Steckmechanismen auch super ausschauen.
Eines der Ziele ist es, wie Wodo es nennt, die gesamte Einrichtung eines Hauses als Stanzbogen bestellen und mitnehmen zu können. Er sagt auch, dass das papplab mehr Projekte am Laufen hat als Einrichtung zu gestalten. Es gibt zum Beispiel schon ein voll funktionsfähiges Schlagzeug aus Pappe.
Geschichten vom Aufbau
Bei den Vorbereitungen einer so großen und verwinkelten Festivalstadt gibt es natürlich auch Probleme. „Dynamische Last Schatzi, dynamische Last!“ ruft die Aufbauleiterin Kathrin dem Bürgermeister Georg zu. „Hast du noch nie was von dynamischer Last gehört?“ Er traut sich jedoch dagegen zu argumentieren und befürwortet trotz ihrer Einwände das Aufstellen einer Riesenschleuder auf dem Dache eines Containers.
Die Laura, die bis letzte Woche vom Büro aus vieles organisiert hat läuft inzwischen schon den fünften Tag auf, neben und unter den Containern herum. Sie hat ein langes weites Hemd an das sich tapfer der Augustsonne entgegenstellt. Gestern haben wir bemerkt dass die schönen bunten Netze, mit denen alle Container verhängt werden falsche Größen haben. „Sollen wir es tackern?“ „Oder lieber schnüren?“ „Nein wir könnten Ösen reinstanzen!“ die Ansätze zur Lösung des Problems driften auseinander während Laura, Susi und Georg an den Netzen ziehen und schieben. Der von ihnen bearbeitete Container schauen zu diesem Zeitpunkt aus wie ein großes Packerl mit eingeschlagenen Seiten. Wodo half schließlich aus, indem er die Näherin Rosa anrief. Und Rosa sitzt nun in einem Container und näht ein Netz nach dem anderen zu Recht.
Tanz bei der Klangwolke
Auch beim Tanzen hat sich einiges getan! Inzwischen wissen wir, wer nach der Buchstabenparade am Samstag, 1. September um 17:00 Uhr (Treffpunkt Maindeck) am Hauptplatz tanzen wird. Die FlyingSushiCrew, engagiert von Maggy Schlesinger (Element of Style) sowie Markus Eggensperger mit seinen Leuten sind mit PVC-Boden da und werden Breakdance Sessions starten. Alice vom AEC hat eine Gruppe junger Tänzerinnen zusammengetrommelt die sich innerhalb von zwei Wochen sowohl eine Buchstabenchoreografie für den Flashmob als auch einen eigenen Tanz zu „Justice“ einfallen haben lassen.
Dies wäre aber nie ohne folgenden Zufall gegangen: Alice hat beim Buchstabenbau in der ABC Werkstatt die Volontäre aus Birmingham kennengelernt. Zwei von ihnen sind professionelle Tänzer, die sich total darüber gefreut haben so schnell in Linz eine Gelegenheit zum Tanzen zu bekommen!
Rhenu Bhagotra und Saranjit Birdi von Dance Sansaar in Birmingham standen bereits am nächsten Tag im Sky, einem Raum mit großartiger Aussicht weit oben im AEC, und kreierten mit den Tänzerinnen und Alice eine neue Choreografie zu einem Song von Justice. Später nahmen sie auch noch das Video zum Flashmob auf.
Die beiden sind total engagiert und haben bei den Tänzerinnen noch mehr Motivation geweckt. Die Schwestern Yvonne und Michelle haben ebenfalls die Woche genutzt um über eine Choreografie nachzudenken. Der Auftritt ist zwar noch etwas vage, aber lässt dadurch noch viel Platz für neue Überlegungen und Verbesserungen. Die Endversion sehen wir erst am Hauptplatz.
Improvisation ist für Rhenu und Saranjit sowieso kein Problem. Sie werden zusätzlich zum Auftritt mit der Gruppe am Hauptplatz live einen neuen Tanz entstehen lassen.