Linz tanzt mit MovesReloaded und OscFluctuation

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Osc Fluctuation (Credit: Thomas Wagner)

Wir freuen uns für das Ars Electronica Festival 2014 zwei großartige Public Showcases ankündigen zu dürfen. Im Rahmen des Forschungsprojekts CADET (Center for Advances in Digital Entertainment Technologies) arbeitet das Ars Electronica Futurelab mit der Fachhochschule Salzburg zusammen, um ihre technischen und gestalterischen Kompetenzen zu bündeln und um damit den Bereich des „Creative Engineerings“ am Standort Österreich entscheidend zu stärken. Die Ziele von CADET liegen in der Konzeption und Entwicklung von Technologien und Anwendungen im Bereich des Mixed Reality Entertainments.

Beim Ars Electronica Festival 2014 präsentiert das Forschungsprojekt zwei interaktive Tanzinstallationen, die mit Technologien, welche im Zuge des CADET Projektes entwickelt wurden, realisiert werden. Genauer gesagt handelt es sich um die Projekte „Moves Reloaded“ und „OscFluctuation“. Robert Praxmarer von der Fachhochschule Salzburg war maßgeblich an beiden Projekten beteiligt und verrät uns im Interview, was die Besucherinnen und Besucher des Ars Electronica Festivals bei diesen beiden Installationen erwartet.

Im Rahmen der CADET-Forschungsinitiative arbeitet die FH Salzburg bereits seit einigen Jahren mit dem Ars Electronica Futurelab zusammen. Welches Potential siehst du in dieser Kooperation?

Robert Praxmarer: Das Potential ist sehr hoch, weil hier Forschung, Lehre und kommerzielle Praxis aufeinander treffen und es dadurch möglich wird, innovative und experimentelle Ansätze auf ihre künftige kommerzielle Eignung zu testen.

Welche Forschungsschwerpunkte gibt es bei dieser Initiative?

Robert Praxmarer: Die Entwicklungs- und Forschungsschwerpunkte haben zum Ziel Immersion, Partizipation und Interaktion in der digitalen Unterhaltung und Kommunikation zu steigern. Anders gesagt, geht es uns darum unser Verständnis von multimedialer Produktion und Unterhaltung zu hinterfragen und maßgeblich zu verändern. Einer dieser Schwerpunkte etwa sind Tracking Technologien für In- bzw. Outdoor Public Events. Egal ob es um die genaue Positionierung von Drohnen oder um die Verortung von FußgängerInnen im öffentlichen Raum geht, versuchen wir Algorithmen und Software für diese Probleme zu erstellen und anhand von experimentellen Prototypen zu testen. Ein weiterer Schwerpunkt sind Mensch-Maschine Schnittstellen der Zukunft. Sprich die Frage, wie kann ich mit meinem Körper oder nur mittels Gedanken mit einem Computer interagieren.

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Was erwartet die Besucherinnen und Besucher des Ars Electronica Festivals bei der interaktiven Tanzinstallation „Moves Reloaded“?

Robert Praxmarer: „Moves Reloaded“ ist eine Art endloses interaktives Musikvideo, eine Tanzinstallation, bei der Besucherinnen und Besucher Teil einer endlosen Choreographie sein können. Die partizipierenden Besucherinnen und Besucher performen drei Sekunden lang ihre besten Tanzbewegungen, unser System nimmt alles auf und gestaltet anschließend ein langes, zur Musik passendes, Musikvideo.

Wie kann man als FestivalbesucherIn des Ars Electronica Festivals bei „Moves Reloaded“ mitmachen?

Robert Praxmarer: Ganz einfach: Man muss sich drei Sekunden lang irgendwie bewegen, tanzen, hüpfen, was auch immer … Alles ist erlaubt. Währenddessen wird man von einer 3D-Kamera gefilmt.

MovesReloaded (Credit: Robert Praxmarer)

Welche technischen Anforderungen hat „Moves Reloaded“?

Robert Praxmarer: Wir benötigen dazu lediglich eine Kinect Version 2 von Microsoft als Tiefenkamera und einen modernen Computer.

Die zweite Installation nennt sich „OscFluctuation“. Was ist das?

Robert Praxmarer: Es handelt sich um eine Art interaktives, audiovisuelles Instrument. Besucherinnen und Besucher steuern durch ihre Tanzbewegungen Sounds und Computergrafiken. Dieses Jazz-Improvisationstool projiziert die Bewegungen der aufgezeichnete Silhouetten der Passantinnen und Passanten überdimensional auf eine Häuserwand, die gespeicherten Bewegungen werden in den Fenstern wiedergespielt. Die Bewegungen werden zusätzlich in Soundparameter übersetzt. So ergibt sich eine ständige Improvisation aus Musik, Bewegung und Algorithmen.

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Was bedeutet der Name „OscFluctuation“?

Robert Praxmarer: Es ist ein Kunstwort aus Oscillation und Fluctuation, beides Begriffe aus der Musik bzw. Harmonielehre bzw. der Thermodynamik bzw. Quantenmechanik. Wir wollen damit Bewegung, Frequenz und Improvisation bzw. Harmonie zusammenführen.

Was können Besucherinnen und Besucher bei dieser interaktiven Installation machen?

Robert Praxmarer: Besucherinnen und Besucher können bei dieser Installation selbst Musik machen und Tanzen. Außerdem können sie sich selbst einmal in überdimensionaler Größe auf einer Häuserfassade sehen…

Wie viele Personen können gleichzeitig mitmachen?

Robert Praxmarer: Derzeit funktioniert die Installation am besten für eine Person, vielleicht finden wir aber noch die Zeit einen Mehrspielermodus zu integrieren.

Was sind dabei die größten Herausforderungen?

Robert Praxmarer: Sicherlich das Setup, da sich die Installation im Freien befindet und man lange Kabeldistanzen per Wireless Netzwerk überbrücken muss. Hier können Latenzen und Verzögerungen auftreten, die wiederum die Interaktivität herabsetzen.

Funktioniert das auch bei Regen?

Robert Praxmarer: Ja, aber ein Regenschirm wäre dann wohl eine gute Idee…

Wollen auch sie Teil dieser interaktiven Tanzinstallationen sein? Dann kommen sie von 4. – 8. September zum Ars Electronica Festival 2014. Nähere Infos finden Sie unter: https://ars.electronica.art/c/

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