2015 fand die Jahreskonferenz der Dramaturgischen Gesellschaft in Linz statt. In Kooperation mit Veranstaltern der Dramaturgischen Gesellschaft und dem Landestheater Linz organisierte Ars Electronica ein besonderes Programm für dieses Event. Die Konferenz startete mit einer maßgeschneiderten Highlightführung durch das Ars Electronica Center, danach lud das Ars Electronica Futurelab zu Vorträgen rund um die Weiterentwicklung seiner Spaxels, zu verschiedenen Deep Space-Spielen und zur Tanzperformance Anatta.
Kristefan Minski, Mitglied im Ars Electronica Futurelab, präsentiert das Programm der Jahreskonferenz der Dramaturgischen Gesellschaft und gibt eine Einführung in die Geschichte der Medienkunst, beleuchtet bedeutende historische Beispiele aus dem Archiv der Ars Electronica und gibt einen Einblick in die aktuellen Forschungsschwerpunkte des Ars Electroncia Futurelab.
In der Präsentation geht es insbesondere um den Bereich der Performance und dessen Nutzung in der Medienkunst. Dabei wird Ars Electronica und ihre Rolle als Plattform-Anbieter für Performance beleuchtet. Des Weiteren gibt es eine genauere Betrachtung der jüngeren Projekte des Ars Electronica Futurelab und des Prix Ars Electronica.
Der Leiter des Ars Electronica Futurelab, Horst Hörtner, bietet einzigartige Blicke hinter die Kulissen der Spaxels, deren Entwicklung und laufende Forschungsinitiativen. Die Smart Atoms sind die neueste Weiterentwicklung der Spaxels des Ars Electronica Futurelab. Dabei handelt es sich nicht mehr “nur” um mit LED-Lichtern ausgestattete Bildpunkte, die Quadcopter sollen in Zukunft vielmehr als fliegende Bausteine zueinander in Beziehung gesetzt werden. Auf diese Art und Weise wird es nicht nur möglich seine visuellen Abbilder zu zeigen sondern auch Objekte mit materiell-virtuellen Eigenschaften zu generieren.
Jeremiah Diephuis von der Fachhochschule für Angewandte Wissenschaften (Hagenburg) präsentiert und demonstriert interaktive Spiele im Deep Space. Jedes Spielen eines Computerspieles ist eine Art Performance, bei der SpielerInnen in der Regel sowohl Darsteller- als auch Publikumsrolle einnehmen. Das Medium Computerspiel beschränkt sich aber längst nicht mehr auf die private „Bühne“ eines heimischen Wohnzimmers oder die dunklen, anonymen Räumlichkeiten einer Spielhalle. Diese Veranstaltung zeigt mehrere Spieleprototypen für den interaktiven Raum „Deep Space“, bei denen das gesamte Publikum ein Spielerlebnis mitgestalten kann.
Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer trafen sich im Ars Electronica Center zum Frühstück und nutzen die Gelegenheit zum Networking.
Danach versammeln sie sich im Seminarraum für die jährliche Vorstandswahl.
Zusätzlich zum Konferenzprogramm wird im Deep Space “He He Pop: Wie viel Pop vertragen unsere Spielpläne?” präsentiert.
Manuela Naveau vom Ars Electronica Export diskutiert Forschungsthemen aus ihrer kürzlich abgeschlossenen Doktorarbeit zum Thema „Crowd and Art“. Kunstprojekte, die auf der Partizipation von verschiedenen Personen aufbauen, sind nicht erst eine Erfindung durch das Internet. Aber es ist das Internet und im Besonderen das Social Web, die Partizipation an künstlerischen Prozessen einer noch nie dagewesenen breiten Masse offeriert. Das Internet bedingt nicht nur neue Modelle der Beteiligung, welche anhand künstlerischer Prozesse präsentiert werden, sondern Einfluss auf neue Formen des Zusammenlebens, des Kommunizierens und des Austauschens haben. Es hat einen Einfluss auf unsere Kultur im Allgemeinen, die nach neuen Theoriemodellen sucht.
Das Programm geht mit einem Vortrag über Roboter & Performance von Ars Electronica Futurelab Forscherin Dr. Martina Mara weiter, die den Telenoid Roboter demonstriert. Von der robotischen Pflegekraft bis zur Briefträger-Drohne werden wir in den kommenden Jahrzehnten immer öfter auf Roboter in unserem Alltag treffen. Doch auch im Kunst- und Performancebereich kommen autonome Maschinen zum Einsatz. Als dramatische Akteure zwischen Science Fiction und Social Fact lösen sie beim Publikum Provokation und Staunen, Grusel oder sogar empathische Anteilnahme aus. Der Vortrag führt in den aktuellen Entwicklungsstand der Robotik ein, zeigt Beispielprojekte aus dem künstlerischen Umfeld der Ars Electronica und wirft Fragen zur Psychologie von Mensch-Roboter-Beziehungen auf.
Die Medienkunst-Tanzperformance „Anatta“ im Deep Space von Viktor Delev und Joanna Gruberska. Bestimmen die von Viktor Delev (MK/AT) programmierten Projektionen im Deep Space die Bewegungen der Tänzerin Joanna Gruberska (PL) oder choreografieren ihre Schrittfolgen die Visualisierung? Lasertracking ist das Medium, das den tanzenden Körper und die Software verbindet. Delev und Gruberska ist es in dieser gemeinsamen Arbeit daran gelegen, die Lücke zwischen darstellender und interaktiver Kunst weiter zu schließen und sich beiderseits die größtmögliche Unabhängigkeit in der Zusammenarbeit zu bewahren.
Der künstlerische Leiter der Ars Electronica, Gerfried Stocker, und Leiter des Futurelab, Horst Hörtner, wurden ebenfalls eingeladen, am weiteren Programm der Dramaturgischen Gesellschaft im Linzer Musiktheater teilzunehmen.
Credits:
Text von Kristefan Minski
Fotos von Kristefan Minski
Anatta Performance Fotos von Florian Vogenedder
Musiktheater Fotos von Rheinhard Winkler
Ars Electronica Programm der Dramaturgischen Gesellschaft:
Programm Manager (Inhalt und Kuration): Kristefan Minski
Logistik und Support: Kathrin Obernhumer
Präsentatoren:
Viktor Delev (MK/AT), Joanna Gruberska (PL): ‘Anatta’ Media Art Dance Performance
Dr Martina Mara (AT): Robots & Performance
Manuela Naveau (AT): Crowd & Art
Jeremiah Diephuis (AT): Games, Co-located Play & Performance
Horst Hörtner (AT): Spaxels: Smart Atoms
Kristefan Minski (AU): Media & Performance
Besonderer Dank:
Ars Electronica Center und Events; Andreas Bauer, Christoph Kremer, Nicole Grüneis, Christian Gerber, Silvia Zainzinger, Juliane Leitner und Thomas Kollmann
Kontakt:
Für Informationen zu diesem Programm kontaktieren Sie bitte: Kristefan.minski@aec.at
Weitere Informationen zur Dramaturgischen Gesellschaft, zum gesamten Programm und zu den Referenten: http://www.dramaturgische-gesellschaft.de/assets/Uploads/DGThemenReferentenA3finaleinzeln.pdf