Die nackte Wahrheit des Naked Veriti Projects

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Unter dem Titel „The Naked Veriti Project“ entstanden für das Ars Electronica Festival 2015 drei Arbeiten, die sich alle mit dem Thema technische Kunst auseinandersetzen. Die Arbeiten der spanischen Künstler Néstor Lizalde, Félix Luque & Inigo Bilbao und Pablo Valbuena werden erstmals am Festival gezeigt und anschließend im Ars Electronica Center ausgestellt.

Welche Projekte genau für das Ars Electronica Festival realisiert wurden, erzählt uns Javier Galán, Projektmanager des Naked Veriti Projects.

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Néstor Lizalde – „Pii“

Javier, du bist der Projektmanager vom „The Naked Veriti Project“. Welche Arbeiten werden beim Ars Electronica Festival 2015 gezeigt?

Javier Galán: Néstor Lizalde hat eine interaktive Skulptur entworfen, die fast unbegrenzte Möglichkeiten hat. Seine Arbeit „Pii“ besteht aus mehreren Spiegeln und verschiedenen Sensoren, die automatisch die Umgebung analysieren und auf äußere Einflüsse mittels Lichtimpulsen reagieren. Dadurch entsteht eine Wechselwirkung zwischen Skulptur und Publikum. Néstor untersucht in dieser Arbeit die ästhetischen Möglichkeiten, die sich aus der Begegnung zwischen technologischen Elementen und analogen visuellen Effekten ergeben. Die ausgelösten Lichtimpulse spiegeln sich und simulieren so eine unendlich räumliche Tiefe.

Félix Luque und Inigo Bilbao haben eine wunderschöne lineare Geschichte mit Hilfe von Punktwolken, Magneten und einer 3D-Laserscanning-Technik entworfen. „Memory Lane“ ist eine Reihe von Skulpturen und audiovisuellen Werken, die die wichtigsten Orte ihrer Kindheit zeigen. Mittels 3D-Scanner haben sie die Orte digitalisiert und erzeugen damit eine Fusion zwischen realen Umgebungen und deren virtuellen Repliken. Einige Elemente erscheinen in diesen Punktwolken klar definiert, während andere eher unscharf und diffus wirken. Damit werden die langsam verblassenden Erinnerungen an die damalige Zeit angedeutet.

Und last but not least wird Pablo Valbuena mit seiner Arbeit „Time tiling [post]“ buchstäblich die Innenseiten der Räumlichkeiten der PostCity nach außen bringen. Architektur kann sehr gut mit Formen und Strukturen nachgebildet werden: Straßenpflaster, Fliesen, Fassaden oder Straßennetze sind gute Beispiele für einen gewissen Sinn für Ordnung in unserer architektonischen Landschaft. Diese Ordnung ist auch in zeitbasierten Strukturen zu erkennen, wie in der Sprache, im Film oder der Musik. Die Regeln der Ordnung gelten also sowohl für unbewegliche, als auch für bewegliche Strukturen. In diesem Projekt zeigt der Künstler einen gekachelten Raum, der den Schnittpunkt zwischen Architektursystemen und zeitbasierten Strukturen darstellt. Die Linien werden dabei nur durch Licht erzeugt.

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Félix Luque und Inigo Bilbao – „Memory Lane“

Warum hast du dich für diese Arbeiten für das Projekt entschieden? Was ist das Besondere an ihnen?

Javier Galán: Ich habe lediglich die Künstler ausgesucht und nicht die Arbeiten. Ich weiß, das hört sich vielleicht ein wenig riskant an, aber es ist die Wahrheit: es hat noch kein einziges Werk gegeben, als klar war, dass wir diese Ausstellung machen.

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Pablo Valbuena – „Time tiling [post]“

Auf den ersten Blick sind die Arbeiten alle sehr unterschiedlich. Was haben sie gemeinsam und was hat es mit dem Titel „The Naked Veriti Project“ auf sich?

Javier Galán: Ja, sie sind wirklich sehr unterschiedlich, weil die Künstler keine Vorgaben hatten, was sie machen sollten, aber sie wurden ständig unterstützt und wir hatten viele gemeinsame Gespräche. Das, was sie gemeinsam haben, ist, dass sie frei waren von institutionellen Vorgaben, politischen Wünschen und kuratorischen Auflagen. Sie durften machen, was sie wollten. Bezüglich des Titels wollten wir uns am Namen der Ars Electronica orientieren, der ja halb Latein und halb Spanisch ist. Also haben wir es Naked Variti – halb Englisch, halb Latein – genannt.

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Félix Luque und Inigo Bilbao – „Memory Lane“

Javier Galán, BA in Fine Arts, MsC in Digital Arts, MsC in Cultural Management, was raised professionally in Berlin during five years, working as FX technician, TV cameraman and above all as exhibitions coordinator. He worked then as Expo’s coordinator and later as manager of the artistic interventions as well as director of the Telefonica Arst Pavilion at the Expo2008 in Zaragoza (Spain). After that he began to work as in independent arts-pro while working for two european capitals of culture among many other local, national and international institutions. Lately he is taking over from big parties while getting interested in a smaller scale, feasible projects.

„The Naked Veriti Project“ wird erstmals am Ars Electronica Festival 2015, von 3. – 7. September gezeigt und anschließend im Ars Electronica Center ausgestellt.

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