Im Jahr 2050 werden zwei von drei Menschen in Städten leben – das prognostiziert ein Bericht der UNO. Wir werden näher zusammenrücken und diese Veränderung unseres Lebensraums im 21. Jahrhundert wird sich auch auf unser Zusammenleben auswirken. Geeta Mehta hat 15 Jahre in Entwicklungsländern gearbeitet und lehrt heute im Bereich Architektur und Stadtgestaltung an der Columbia University in New York – sie versucht Lösungen für städtische Gemeinschaften mit dem Konzept des sozialen Kapitals zu finden: „Soziales Kapital sind die Netzwerke der Menschen, die es ihnen ermöglichen, sich um ihre Gemeinschaften zu kümmern.“
In ihrem Vortrag, der im Rahmen des „POST CITY Symposium III: Post Public, Post Private“ beim Ars Electronica Festival 2015 stattfand, stellt sie usergenerierte Städte und das System der Social Capital Credits (SoCCs) der Asia Initiatives vor, bei dem Menschen ähnlich wie bei Emissionszertifikaten Punkte erhalten, wenn sie sich für die Verbesserung ihres unmittelbaren Lebensumfeldes einsetzen. Diese Punkte können sie dann gegen Produkte und Dienstleistungen eintauschen. Bei Projekten in den USA, Indien, Ghana, Kenia und Costa Rica kommt dieses Konzept bereits zum Einsatz.
Geeta Mehta: „Mir wurde schnell klar, dass Menschen in armen Gemeinschaften tatsächlich bereits starke Netzwerke und hohes soziales Kapital hatten, das es ihnen ermöglichte, in einer bestimmten Weise ihre Geldarmut zu überwinden.“