ŠKODA Rallye 3-D: Motorsport hautnah erleben

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Wenn Sie ein 3-D-fähiges Display zuhause haben, klicken Sie bitte hier, um die 3-D-Version des Videos zu sehen.

Aigen im Ennstal, Ende Oktober, 9 Uhr Früh. Die Sonne strahlt bereits durch die Wälder und es sind nur noch wenige Tage bis sich die ganze Farbenpracht des Herbstes aus den Alpentälern für dieses Jahr verabschiedet. Am Rande einer Privatstraße in der Nähe des kleinen steirischen Ortes hat sich das BRR Rallye Team bereits stationiert und seinen nagelneuen ŠKODA Fabia R5 in Position gebracht.

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Credit: Ars Electronica / Martin Hieslmair

Der 9-Uhr-Termin blinkt jedoch nicht nur in den Kalendern des Baumschlager Rallye & Racing (BRR)-Teams auf, auch MitarbeiterInnen der Eventagentur inspiria event service aus Salzburg und des Ars Electronica Futurelab aus Linz finden sich zu diesem Zeitpunkt neben einem idyllischen Gebirgsbach hier ein – mit dem Ziel, ein mitreißendes 3-D-Actionvideo für ŠKODA zu produzieren.

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Credit: Ars Electronica / Martin Hieslmair

Die Rennstrecke selbst hat das Team des Ars Electronica Futurelab bereits zuvor besichtigt. Heute geht es darum, die Video- und Audio-Aufnahmen aus der Perspektive des Rallyefahrers zu machen. Es ist auch für Andreas Jalsovec und Michael Mayr ein bisschen Neuland, schließlich haben sie für dieses Vorhaben spezielle Gehäuse für jeweils zwei Kameras, die für jede dieser Aufnahmen notwendig sind, auf dem 3-D-Drucker im FabLab des Ars Electronica Center produziert. Und auch der Sound im Innenraum des Rallyeautos soll festgehalten werden.

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Credit: Ars Electronica / Martin Hieslmair

Grundlage für das 3-D-Video sind jeweils zwei GoPro HERO4, die bei 60 Bildern pro Sekunde das Geschehen aufzeichnen und deren Bilder nachträglich mit einer Videoschnittsoftware in ein für den Deep Space 8K geeignetes H.265-Video zusammengefügt werden. Dank der WLAN-Funktion der Kameras kann über ein Smartphone per Funk die Perspektive jeder Aufnahme eingerichtet werden.

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Credit: Ars Electronica / Martin Hieslmair

Für den heutigen Tag sind mehrere Durchläufe geplant, wobei die Position der Kameras immer wieder geändert wird. Sowohl im Inneren aus der Fahrerperspektive als auch am Dach und wenige Zentimeter vom Boden entfernt werden die Kameras mit Saugnäpfen am Auto angebracht. Andreas Jalsovec vom Ars Electronica Futurelab: „Und das war auch die Herausforderung dieses Tages: In nur kurzer Zeit sämtliche Einstellungen an den Kameras vorzunehmen.“

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Credit: Ars Electronica / Martin Hieslmair

Der Fahrer des heutigen Tages, der mehrfache österreichische Rallye-Staatsmeister Raimund Baumschlager, und sein Kopilot Thomas Zeltner machen sich für die erste Fahrt bereit. Die Straße wird vorübergehend gesperrt, über Walkie-Talkies ertönt vom anderen Ende der Strecke das offizielle „Go“. Die Aufnahme läuft, das Gaspedal senkt sich, Schottersteine fliegen durch die Luft und Baumschlager beschleunigt auf bis zu 150 km/h.

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Credit: Ars Electronica / Martin Hieslmair

Nach mehreren Runden parkt Baumschlager seinen ŠKODA wieder beim Servicewagen, damit das Futurelab-Team weitere Kamerapositionen am Auto einstellen kann. In der Zwischenzeit blickt der mittlerweile 56-jährige Staatsmeister auf seine mehr als 30 Jahre Rallye- und die damit verbundene Technologiegeschichte im Motorsport zurück. „Damals war alles so simpel“, erinnert sich Baumschlager. „Man hat ein Serienauto genommen, den sogenannten ‚Käfig‘ hineingeschraubt, dann wurden Schalensitze eingebaut und die 6-Punkt-Sicherheitsgurte. Einen Helm hat man sich auch aufgesetzt. *lacht* Aber, ich muss sagen, von der Sicherheit her war das damals eine Katastrophe, wenn ich das mit heute vergleiche.“

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Credit: Ars Electronica / Martin Hieslmair

Kurze Unterbrechung. Es geht um weitere Perspektiven und Fahrtechniken, um dem 3-D-Film noch mehr Nervenkitzel zu verleihen. Bereits am Set werden die ersten Ergebnisse gemeinsam betrachtet und schon jetzt sind alle mit den ersten Aufnahmen sichtlich zufrieden. Aber da lässt sich noch etwas herausholen.

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Credit: Ars Electronica / Martin Hieslmair

„Damals hatte man in Wirklichkeit nur gewöhnliche Rohre für den Überrollkäfig verwendet“, setzt Baumschlager seine Erzählungen fort. „Noch früher hat es überhaupt nur einen Bügel gegeben. In den Autos von heute ist das eine eigene Sicherheitszelle, bei der die Karosserie praktisch rundherum gebaut wurde. Wenn man heutzutage im Rallyesport einen Unfall hat, wird das ganze Teil entsorgt – früher war das überhaupt nicht so der Fall. Man hat repariert und wieder zusammengeschweißt.“

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Credit: Ars Electronica / Martin Hieslmair

Ein Lastwagen fährt auf der bereits wieder offenen Strecke von einer Schottergrube kommend vorbei – mit einem geplatzten Vorderreifen. Das Racing-Team zögert nicht lange und eilt dem Lastwagenfahrer zu Hilfe. Das hätte er sich auch nicht gedacht, dass ihm auf dieser abgelegenen Strecke eine kompetente Mannschaft mit einer voll ausgerüsteten Werkstatt auf Rädern begegnet.

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Credit: Ars Electronica / Martin Hieslmair

In der Zwischenzeit sind die GoPros am ŠKODA wieder an anderen Stellen montiert und sämtliche Batterien ausgetauscht. Auch das Rallyeauto selbst ist wieder bereit für die folgenden Kilometer. „40 links 4 lang-lang, Spur, 50 Kuppe, 80 rechts 4, links 4 lang eng!, rechts 4 spät, …“ Die Kommandos der Strecke an Raimund Baumschlager hat sich sein Kopilot Thomas Zeltner auf einem Notizblock gut aufgeschrieben. Schließlich ist er es, der auf die Sekunde genau Anweisungen gibt, wann das Auto wie zu steuern ist. Während des Rennens ist für ihn ein ständiges Auf und Ab angesagt, da er seine notierten Anweisungen mit der Realität der Strecke abgleicht. Wenn ein Fahrer sehr genau nach Plan fährt, lassen sich da schon einige Sekunden am Ende einer Fahrt herausholen, so Thomas Zeltner.

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Credit: Ars Electronica / Martin Hieslmair

Doch zurück zum Start – auch hier gibt es in technischer Hinsicht zahlreiche Möglichkeiten, ein Rennen zu beginnen, wie Raimund Baumschlager fortführt: „Wenn man überlegt, was die Autos heute schon können… Schauen wir uns nur die Startkontrolle heutzutage an: Man kann vorprogrammieren, mit welcher Drehzahl man startet, um ganz wenig durchdrehende Räder zu haben. Früher ist man da einfach nach Gefühl losgefahren.“ Und auch was das Zusammenspiel von Auto und Fahrer betrifft: “Wenn du als Fahrer ein Gefühl von der Technik gehabt hast, konntest du damals das Auto selber noch so richtig einstellen. Heute könnte dich ein Ingenieur so richtig verschaukeln, denn man muss die Gewichtsverlagerung berechnen, die Balance vom Auto, und so weiter. Da hat sich so viel getan in den vergangenen Jahren.“

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Credit: Ars Electronica / Martin Hieslmair

Der Dreh geht weiter. Diesmal werden die Kameras am Rande der Strecke positioniert. Wie unglaublich schnell die beiden Piloten mit ihrem Rallyeauto auf der Schotterstraße unterwegs sind, merkt man daran, dass nur wenige Sekunden bleiben, um das Auto beim Vorbeifahren zu beobachten.

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Credit: Ars Electronica / Martin Hieslmair

Der Tag, zumindest das Licht zu dieser Jahreszeit, neigt sich schön langsam dem Ende zu. Die 3-D-Kameras werden eingepackt, das Filmmaterial gesichert und alle Beteiligten Teams treten ihre Heimreisen an.

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Credit: Ars Electronica Futurelab

Zurück in Linz ist die Zeit der Postproduktion im Ars Electronica Futurelab gekommen. Andreas Jalsovec und Michael Mayr arbeiten an einer ersten Rohfassung des 3-D-Films – doch zuvor müssen sämtliche Aufnahmen der einzelnen Kameras angeglichen werden, da für jede 3-D-Aufnahme zwei Kameras unabhängig voneinander filmten. Gemeinsam mit inspiria event service werden die Kundenwünsche von ŠKODA noch umgesetzt und der Film schließlich in den Deep Space 8K eingespielt.

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Credit: Ars Electronica Futurelab

Mittwoch, 9. Dezember 2015, Ars Electronica Center Linz. Die Händlerkonferenz läuft in den Veranstaltungsräumen des Museums der Zukunft, die ŠKODA eigens dafür angemietet hat. Als Highlight des Tages wird das 3-D-Video im Deep Space 8K auf einer Fläche von 16 mal 9 Meter präsentiert.

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Credit: Ars Electronica / Martin Hieslmair

Die Idee, ein Actionvideo für diese Veranstaltung gleich direkt vom Ars Electronica Futurelab für den Deep Space 8K produzieren zu lassen kam bei einem Vorabbesuch im Ars Electronica Center, wie Stefan Heissel von inspiria event service und ŠKODA-Marketingleiter Thomas Diesenberger erläutern: „Als uns die Möglichkeiten im Deep Space 8K präsentiert wurden und wir das 3-D-Actionvideo von der Skiabfahrt auf der ‚Streif‘ in Kitzbühel sahen, waren wir uns sofort einig, so etwas müssen wir auch mit einem ŠKODA-Rallyeauto machen. Und wir sind äußerst zufrieden mit dem Ergebnis.“

Die „ŠKODA Rallye 3-D“ ist von nun an Teil des Deep Space 8K und wird bei den Präsentationen im Ars Electronica Center gezeigt. Wenn auch Sie das Video sehen möchten, wenden Sie sich bei Ihrem nächsten Museumsbesuch am besten direkt an die Infotrainerin oder den Infotrainer im Deep Space 8K.

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