„Da werden dann die Leute sehen, dass wir nicht nur schön sind, sondern auch singen können“, fasst Bandleader Jack Power zusammen, was Sergeant Steel am 25. Oktober 2018 im Deep Space aufführen wird. Beim Unplugged-Konzert der österreichischen Hardrock-Band zeigt das Sextett, was es kann. Audiovisuelle Anreize inklusive – schließlich wollen die vielen Möglichkeiten des Deep Space 8K auch ausgeschöpft werden! Weil es die Band nun genau seit 10 Jahren gibt und das ruhig auch gefeiert werden darf, findet außerdem der Best-of-Vinyl-Release statt: Ein Stück Sergeant Steel zum Nachhause-Nehmen.
Wir haben mit dem Bandleader Jack Power gesprochen und herausgefunden, wie das mit Sergeant Steel damals begann, was das Konzert im Deep Space 8K für das Publikum bereithält und wie es in Zukunft mit der Band weitergehen wird.
Sergeant Steel feiert dieses Jahr das zehnjährige Jubiläum. Wie hat damals eigentlich alles angefangen?
Jack Power: Sergeant Steel hat sich aus der Vorgängerband Blood Stained herausgeschält, sprich Drummer Cosy Coxx, Sänger Phil VanderKill und ich, Jack Power. Vorher spielten wir ziemlich wilden Heavy Metal. Weil wir aber langsam dafür zu alt wurden und man nur wenige Mädels mit dieser Musik erreicht, haben wir uns gedacht, dass wir auf Hard Rock umsatteln sollten. Somit haben wir unsere Seele für Sergeant Steel bei einem Motel an einer Straßenkreuzung irgendwo in Needles, einem kleinen Städtchen in Amerika, an den Teufel verkauft. Wobei ich glaube, dass uns der Beelzebub ziemlich über den Tisch gezogen hat: Jetzt sind wir nämlich schon ziemlich alt, die Haare gehen uns aus und nur die sehr beleibten Mädels rennen uns die Türen ein. Justin Bieber hat das offensichtlich geschickter angestellt, Wanda dürfte im gleichen Boot sitzen wie wir.
Seither hat sich viel getan, ihr seid gemeinsam mit Band wie Deep Purple oder The Darkness aufgetreten, seid mittlerweile Österreichs Hardrockband Nummer eins. Das wird im Deep Space gefeiert – was erwartet uns?
Jack Power: Ja, nicht zu vergessen, wir haben uns auch mit The Sweet und den Hollywood Vampires (Alice Cooper, Johnny Depp, Joe Perry etc.) die Bühnenbretter geteilt. Erwarten wird euch eine pikfeine Sergeant-Steel-Show: Musikalisch rockig-flockig, glänzendes Bühnenoutfit, schöne (aber alte) Männer. Also alles, was man für einen gelungenen Abend braucht. Dabei präsentieren wir unsere Best Of Sergeant Steel-Vinylscheibe, die auch das ein oder andere Schmankerl zu bieten hat. Dazu gibt es auch visuelle Anreize in Videoform.
Ihr spielt im Deep Space unplugged. Was heißt das für eine Hardrockband wie euch?
Jack Power: Also ich bin ja ein großer Unplugged-Fan und finde, dass das einen ganz besonderen Flair hat. Die Musik ist reduzierter, es scheint so, also wären wir Rockstars zum Anfassen (wobei nur Hören und Schauen erlaubt ist!). Besonders schön ist, weil bei Unplugged-Spielereien der mehrstimmige Gesang richtig toll zur Geltung kommt. Und ich mag das ja – dufte Melodien und so. Da werden dann die Leute sehen, dass wir nicht nur schön sind, sondern auch singen können.
Wieso habt ihr euch für den Deep Space entschieden? Und habt ihr schon einmal in einer solchen Location gespielt?
Jack Power: Nein, eine derartige Location haben wir noch nie bespielt und wir freuen uns sehr darauf. Ich hoffe nur, dass wir dann vor lauter Begeisterung (riesige Videoanimationen!!!) nicht aufs Spielen vergessen. Wie wir auf die Location gekommen sind? Beziehungen sind alles und nachdem wir uns durch das ganze AEC hochgeschlafen haben, hieß es, dass wir spielen dürfen – bevor wir uns noch weiter hochschlafen wollen! Das war sehr zuvorkommend! Danke!
Sergeant Steel bei der Probe im Deep Space 8K. Credit: Magdalena Sick-Leitner
Und noch eine Standardfrage zum Schluss – was erwartet ihr euch von den nächsten 10 Jahren?
Jack Power: Da wir ja große Fans von Standardtänzen sind, mögen wir auch Standardfragen. Im Einfachen liegt ja bekanntlich die Würze! Also in der nächsten Zeit wollen wir wieder ein Album aufnehmen, Songmaterial haben wir mehr als genug. Mittlerweile ist es aber nicht mehr so leicht, alle unsere Aktivitäten unter einen Hut zu bringen. Phil macht nebenberuflich eine Ausbildung zum Staplerfahrer mit Achtsamkeitsübungen. Chuck baut sich eine biologisch abbaubare Schwedensauna aus wiederverwertbarem Altöl. Ben absolviert eine Lehre als Geruchsoptimierer für Hornbrillen. Ronny erprobt sich als internationaler Kampftrinker. Cosy macht die Ausbildung zum Kindergarten-Cop (gar nicht so leicht nach seiner Knast-Karriere) und ich baue mir mein zweites Standbein als esoterisch-psychotherapeutischer Bauchredner mit Blindenhund-Assistenz auf. Du siehst also – fad wird uns nicht.
Schön wäre in der nächsten Zeit aber auch, wenn wir wieder große Bands wie Kiss, Aerosmith oder DJ Bobo supporten dürften. Somit ein Aufruf an alle Booker: Ihr könnt uns jetzt buchen (Angebot ohne Wochenend-Aufschlag!)! Live-Spielen macht uns ja unheimlich Spaß. Außerdem werden wir weiterhin für eine Welt mit Rock’n’Roll kämpfen, inkl. Tierschutz (auch für Staubmilben) und Weltfrieden!
Jack Power wurde unter bürgerlichem Namen geboren. Danach hat er die Welt im Sturm erobert – mit Heavy Metal und Hard Rock. Jetzt macht er auch noch Weltmusik und produziert leidenschaftlich gern Musik. Er liebt Katzen und anderes Getier, hat Geisteswissenschaftliches mit mäßigem Erfolg studiert, arbeitet auch mal im Marketing, ist Lebenscoach und Survivaltrainer. Sein Lieblingsgetränk ist Kakao, auch wenn er davon nicht zu viel trinken sollte, weil er sonst zu dick wird. Er hat eine Leidenschaft für Haarfedern, Räucherstäbchen und dicke Kinder (wenn sie nicht zu laut sind). Leben tut Jack Power jetzt in Stroheim, ein Ort, der sich mehr und mehr zum Nabel der Welt entwickelt!
Der Deep Space LIVE: Sergeant Steel findet am 25. Oktober 2018 um 19:00 Uhr im Deep Space 8K im Ars Electronica Center statt. Mehr Informationen gibt es hier.
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