Ökologie und Wissenschaft sind zwei sehr interessante und wichtige Komponenten, wenn es darum geht, unseren Planet Erde so gut wie es uns nur möglich ist vor weiteren Katastrophen zu schützen. Sowie in Europa gegen bestimmte Klimaveränderungen und Umweltmaßnahmen diskutiert wird, kämpfen beispielsweise indigene Völker in Südamerika um die Erhaltung des Amazonagebiets. Andere engagierte Personen wiederum versuchen ihre Mitmenschen auf die Lebensweise nach COVID-19 vorzubereiten, oder eine allgemeine Sensibilisierung unserer Beziehung zur Erde zu erreichen und weitere beschäftigen sich damit, wie Landwirtschaft zur Unterstützung der Erde und Aufrechterhaltung von ressourcen eingesetzt werden kann. Diese und weitere Projekte schauen wir uns jetzt mal an!
Ars Electronica Garden Austral
Mutations– Cristian Jimenez, Jesus Roman, Felipe Westermeier, Karla Mendez, Valentina Inostroza, Carolina Ihle, Alejandro Albornoz, Ivan Flores Arancibia
Es herrscht großteils Einigkeit darüber, dass es nach dem aktuellen globalen Gesundheitsnotstand eine andere Welt geben wird. Aber bevor wir dazu kommen, müssen wir noch dorthin gelangen. Wir befinden uns in der Übergangsphase. Die Ungewissheit des Dazwischen ist der Moment der Mutation. Im chilenischen Fall überschneidet sich diese Erfahrung mit beispiellosen sozialen und politischen Unruhen: der Mutation der Verfassungsordnung, die das Land seit dem Staatsstreich von 1973 aufrechterhält. Dieses unsichere Dazwischen, in dem sich lokale politische Transformation mit globaler Instabilität überschneidet, ist der Kern der Mutationen, die in einem Projekt an der Austral University in Chile entwickelt hat. Eine kleine Anmerkung am Rande: Die Austral University of Chile gehört landesweit zu den fünf besten Universitäten und ist die erste regionale Universität im Süden Chiles. Deren Aufgabe ist es, zum geistigen und materiellen Fortschritt der Gesellschaft durch die Mittel wissenschaftlicher und humanistischer Erkenntnis, technologischen Fortschritts und künstlerischen Schaffens beizutragen.
Im Rahmen des Programms sind vier Aktivitäten vorgesehen, die das Ökosystem der Stadt und die südliche Makrozone Chiles in Bezug auf historische, kulturelle, ökologische und visuelle Veränderungen vorstellen. Dieser künstlerische Vorschlag umfasst acht Werke, die sich mit Mutation als einer inneren Bedingung der Kunst befassen: der Ort des Theaters in einer Welt, die zerbröckelt, Landschaften aus anorganischen Objekten, Mutationen des häuslichen Raums in der Enge, die Grenze zwischen Natur und Wirtschaft, die mündliche Erinnerung von Frauen in der Enge, die Stadtlandschaft und die städtischen Körper, die von der Gewalt der politischen Revolte zermalmt wurden, der spektrale Klang sozialer Ansprüche im Zusammenhang mit ihrer Aussetzung aufgrund der Pandemie und die Archäologie der technologischen Mutation in Chile.
Ars Electronica Garden Buenos Aires
The Nature of our Nature – Joaquin Fargas, Alejandra Marinaro, Dario Sacco
Der Beitrag von künstlerischer Kreativität fördert das Denken über den Tellerrand hinaus und wird so zu einem wichtigen Bestandteil von Forschungsgruppen. Die zunehmende Komplexität in verschiedenen Disziplinen führt uns dazu, das Interdisziplinäre als ein grundlegendes Werkzeug zur Erzeugung eines Zusammenspiels zu betrachten, und Kunst darf dabei nicht fehlen. Aus diesem Grund stehen Rabdomante und Glacier in einem Dialog zwischen zwei Wüsten vor einer grundlegenden Herausforderung. Zwei verschiedene Orte, zwei verschiedene Räume und Zwecke, verbunden durch eine philosophische Vision: Wie kann die Kunst durch Technologie eine neue Vision des Menschseins vermitteln?
Das lateinamerikanische Bioarte Lab (LatBioLab) blickt auf mehr als 12 Jahre Biokunst in Argentinien zurück. Vom Biosphärenprojekt, einem einfachen Weg, das Ökosystem der Welt zu zeigen, bis hin zu Colony, das Technologie und Biologie verbindet, über Cellular Seeds – Inexorable Futures, das eine neue Art von Tech-Life erzeugt. Das Complex Thoughts Lab befragt uns zu dem, was wir aus COVID-19 gelernt haben. Ist diese Krise eine Gelegenheit, über eine neue Gesellschaft nachzudenken? Studierende der UAI-Universität (Universidad Abierta Interamericana) und der Universität von Puerto Rico formulieren unterschiedliche Gedanken zur Gestaltung eines neuen Weltmodells für künftige Generationen.
Somit versucht dieser Garten, uns für unseren menschlichen Zustand und unsere Beziehung zur Erde Gaia zu sensibilisieren, indem er die Entdeckungsreise rund um die Natur unserer Natur vertieft.
Ars Electronica Garden Santiago de Chile
A Fungus Garden – Juan Ferrer, Iván Navarro, José Bidegain, Futuro Fósil, Sebastián Calfuqueo, Alexandra Mabes, Nicolás Oyarce, Ana Rosa Ibáñez
Das semantische Universum des Wortes Garten bezieht sich oft auf einen gestalteten Außenraum, entweder für die Freizeit oder den Anbau von essbaren Kulturen. In der gleichen idealisierten Symbolik wird das Pilzkönigreich durch helle und farbenfrohe Pilze, wie die berühmte Amanita muscaria, dargestellt. Aber was genau ist die Rolle der Pilze in einem Garten?
Unsichtbare Organismen, die unter der Erde wirken, Informationen durch das Ökosystem transportieren und tote Materie verdauen; Pilze gehören zu den aktivsten Komponenten für die Nachhaltigkeit eines Gartens. Es wird jedoch geschätzt, dass wir nur 5% der weltweiten Pilz-Biodiversität kennen. In Zeiten, in denen menschliche Aktivitäten unseren gesamten Planeten verändern, wird das Lernen von unseren natürlichen Wiederverwertern definitiv zu einer nachhaltigeren Zukunft für die Menschheit beitragen.
A Fungus Garden ist eine digitale Ausstellung, die Sie einlädt, mehr über die Bedeutung von Pilzen und ihre Bedeutung am Rande der Gesellschaft zu erfahren, da sie oft mit dem Tod in Verbindung gebracht werden. Durch eine multimediale Online-Erfahrung rund um das Weltreich der Pilze nähert sich A Fungus Garden dem menschlichen Verfall als Symbol des Mysteriösen und Schönen und nimmt dabei die unsichtbaren Netze wahr, in die wir eingebettet sind.
SPACE / EARTH / WATER TRIAD – Luis Guzmán, Nicole L‚Huillier, Mauricio Lacrampette, Claudia Müller & MatÃas Labbé
Dieser Garten präsentiert den SPACE / EARTH / WATER TRIAD. Die drei konzeptuellen Achsen verkörpern die Hauptkomponenten der chilenischen Geographie und die große Vielfalt des natürlichen Terrains von Norden bis Süden. Sie umfassen Projekte, die von Künstler*innen mit Wissenschaftler*innen zusammen entwickelt wurden, Live-Streaming-Performances, Exkursionen, Videos und virtuelle Umgebungen an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Technologie. Mit dem Ziel, kreative Vorstellungen zu erforschen, die die traditionellen Grenzen zwischen diesen Wissensbereichen in Frage stellen, skizzieren sie alle alternative Lebens-, Denk- und Gefühlsweisen in unserer sich ständig verändernden Umwelt.
Diese Achsen werden in einer Online-Plattform namens Xirius ausgestellt und miteinander verbunden, wo sie zu Knotenpunkten in einem offenen Netzwerk werden, das speziell für den Austausch von Daten, Erfahrungen und anderen Formen der Konversation zwischen Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Institutionen konzipiert wurde.
Ars Electronica Garden Lima
Museo de Arte de Lima – MALI, Alta TecnologÃa Andina – ATA (PE) – Beno Juárez, Nancy La Rosa, Fátima Rodrigo, Olinda Silvano (Reshinjabe), Elena Valera (Bawan Jisbe), MatÃas Vega
In diesem Garten passiert einiges. Hier ist nicht nur ein Projekt zu sehen, sondern gleich mehrere. All diese Ausstellungsobjekte beschäftigen sich mit der Umgebung des Amazonas. Das Gebiet erstreckt sich über die nördliche Hälfte des Kontinents und umfasst eine Gesamtfläche von bis zu 6,70 Millionen km². Die bekannte Bezeichnung des Amazonas als „Lunge der Welt“ wurde diesem Wald deshalb gewidmet, da ein Großteil unserer Sauerstoffproduktion aus diesem Raum herkommt. Aktuell befindet sich das Amazonasgebiet unter sehr schlechten Bedingungen, und darauf basiert die Ausstellung der Ars Electronica Garden Lima.
In Migratory Movement and Preservation of the Amazonian Memory reflektieren die Künstler*innen über Migrant*innen und Nachkommen der Einheimischen Shipibo-Konibos. Wie deren Leben in einigen Jahren aussehen wird und welche Herausforderungen sie aufgrund von COVID-19 ausgesetzt sind.
In Configurations Around the Environment, the Amazon and New Media nähert sich die bildende Künstlerin Nancy La Rosa den sozio-ökologischen Konflikten, die sich aus der Gewinnung von Gemeingütern in Peru ergeben, und den Machtverhältnissen, die in traditionellen Darstellungen des Territoriums impliziert sind. In diesem Abschnitt stellt die Künstlerin ihre in den letzten acht Jahren entstandenen Arbeiten vor, darunter die Videoarbeit El Obturador Emancipado.
In der Sektion Representations about the indigenous Amazon werden zwei Projekte vorgestellt, die sich mit der Erzählung von amazonischen Vertretungen befassen, um soziokulturelle Probleme anzugehen. In dieser Sektion wird die zweisprachige Radioseifenoper Etsa Nantu, Leidenschaft im Amazonasgebiet, vorgestellt, die im peruanischen Amazonasgebiet von einem interkulturellen Team geschrieben und produziert wurde, das im Rahmen des Projekts „Escucha Peru“ zusammengestellt und ausgebildet wurde. Dazu gehört auch die Vorstellung des Regisseurs MatÃas Vega Norell.
Mehr zum Ars Electronica Festival könnt ihr auf dieser Website nachlesen, außerdem haben wir unter dem Motto „Inside Festival“ jede Woche spannende, neue Videobeiträge aus aller Welt für euch und auch auf unseren Social Media Kanälen geben wir laufend Ausblicke und Einblicke, was euch heuer erwarten wird.