von Anastasia Bragina
Veränderungen der Umwelt in der Zeit des Anthropozäns – also dem Zeitalter, in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die Erde wurde – haben sich als sehr wichtiges Thema in den aktuellen Ausstellungen des Ars Electronica Center herauskristallisiert. Um den Verlusten und der starken Reduktion der Biodiversität, die durch menschliche Einflüsse entstanden sind, entgegen zu wirken, hat sich das Museum daher eine kritische Auseinandersetzung mit den technologischen und gesellschaftlichen Problemen unserer Zeit als Ziel gesetzt. Interaktive Ausstellungsobjekte und spielerische Workshops ermöglichen Besucher*innen und Schulklassen, diese Aspekte aus künstlerischen Perspektiven zu betrachten und wahrzunehmen, und auch zum Nachdenken anzuregen.
Trotz aller Schwierigkeiten, die die COVID-19 Pandemie unserer Gesellschaft bereitet hat, machte uns die aktuelle Situation auch erfinderischer und phantasievoller, um die Beschäftigung mit der Zukunft auch weiterhin hinaus in die Welt zu tragen. Dank Home Delivery, einem virtuellen Vermittlungsformat, das eine große Bandbreite an Angeboten ermöglicht, wurde das Bildungsprogramm somit für alle Schulklassen österreichweit und auch international zugänglich. Das betrifft nicht nur Führungen, die das Ars Electronica Center seit über einem Jahr online anbietet, sondern auch Workshops mit praktischen Ansätzen, die zuvor nur jenen Klassenverbänden zugänglich waren, denen ein Besuch vor Ort möglich war.
Ab dem internationalen Tag der biologischen Vielfalt am SA 22.5. bietet das Ars Electronica Center daher den beliebten Workshop „Im Moos viel los“ nun auch im neuen, interaktiven, Home Delivery Format an. Volksschulkinder bekommen dabei eine tolle Gelegenheit, in die Rolle von Forscher*innen zu schnuppern – sie probieren wissenschaftliche Abläufe wie etwa Probenahme aus und lernen kreativ und spielerisch, warum Protokollschreiben für die Wissenschaft so wichtig ist.
Ausgestattet mit Mikroskopen und Labormaterialien, mit denen jede Klasse in Form einer Leihbox ausgerüstet wird, gehen die aufstrebenden Forscher*innen auf eine spannende Mikrobenjagd in ihrem lokalen Umfeld. Dabei werden sie von erfahrenen Infotrainer*innen angeleitet und unterstützt, und auf die Themen biologische Vielfalt und Naturschutz aufmerksam gemacht. Die kreativen Zeichnungen der gefundenen und erfundenen famo(o)sen Wesen, die im praktischen Teil des Workshops entstehen, werden anschließend in einer digitalen Galerie dem breiten Publikum präsentiert.
Ab MO 24.5. kann der Workshop „Im Moos viel los“ für Schulklassen im Rahmen von Home Delivery über das Kontaktformular gebucht werden.
Der Home Delivery Workshop „Im Moos viel los“ ist ein Teil des Projekts Microbiome 4 Future!, das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) finanziert und in Kooperation mit der Technischen Universität Graz durchgeführt wird. Mit Kindern, Lehrer*innen, Forscher*innen und Künstler*innen aus der Steiermark und Oberösterreich setzen wir ein Zeichen für eine bewusste und nachhaltige Zukunft, in der jedes noch so kleine Lebewesen geschätzt und geschützt wird!