Es sind noch 58 Tage bis zum diesjährigen Ars Electronica Festival. 58 Tage, bis es heißt: A New Digital Deal. Von 8.-12. September 2021 findet das Ars Electronica Festival bereits zum zweiten Mal unter geänderten Bedingungen statt – vor Ort in Linz, hybrid in Gärten rund um die Welt und virtuell im World Wide Web. Weil das zweite Mal nicht das erste Mal ist, viele Menschen dieses Jahr mehr Erfahrung im Umgang mit virtuellen Räumen haben und das Festivalteam vom letzten Jahr viel mitnehmen konnte, haben wir mit Christl Baur, Head of Ars Electronica Festival, Veronika Liebl, Managing Director Festival, Prix, Exhibitions, und Martin Honzik, CCO Ars Electronica, über Festivalvorbereitungen, neue Teammotivation und ein allumspannendes Netzwerk gesprochen.
Was wird so sein wie letztes Jahr? Was wird anders?
Martin Honzik: Wir machen ein Festival. Das Festival wird hybrid. Haupt-Festivalort in Linz ist Kepler’s Garden am Campus der Johannes Kepler Universität Linz. Darüber hinaus wird alles anders sein.
Das heißt, die Proportion von online und on-site wird eine andere. Durch die liberaleren Covid19-Vorgaben erwarten wir mehr Menschen, nehmen Corona aber weiterhin ernst und pochen auf die 3G-Regel. Tickets gibt es nur mit Anmeldung, nicht vor Ort. Wir hoffen, dass dies keine zu hohe Hürde ist, denn wir wollen uns mit dem Festival der gesamten Gesellschaft widmen..
Christl Baur: Was gleich bleibt, ist die Intention des Festivals, sich einen physischen Garten in der Nähe zu suchen. Rund um die Welt gibt es hybride Events in den unterschiedlichen Dependancen, Gärten vor Ort und Austausch online. Dieser Hybridfokus ist keine Blaupause, sondern wird einzeln ausgelotet und über Projekte von Künstler*innen auf den Ort zugeschnitten.
Veronika Liebl: Das Online Festival wird sich deutlich verändern. Wir haben ja im letzten Jahr eine Vielzahl von Gesprächen mit Besucher*innen, Organisator*innen und Partner*innen geführt und einige Bereiche identifiziert, die gerade im Online-Bereich noch gefragter sind. Insbesondere werden die Partizipations- und Interaktionsmöglichkeiten beim Festival erhöht und deutlich mehr Möglichkeiten geboten, sich zu beteiligen. Die Anmeldung rund um die wichtigsten Workshops & Programme wird übrigens am 16. August starten! Und auch neu: Wir werden eine kleinen Preis für den Online Festivalbesuch verlangen. Mit 9 Euro hat man Zugang zu allen Online Veranstaltungen!
Martin Honzik: Die Repräsentation der Gärten wird verstärkt, die gesamte Kepler Hall wird zu einem „Konzert der großen weiten Welt“. Wo letztes Jahr das Bruckner Orchester Linz spielte, gibt es ein telematisches Fenster zu jedem Garten, wo alles verdichtet präsentiert wird. Ein Raum, der sich ausschließlich mit der Stimme der anderen, der Stimme der weiten Welt und unserem Netzwerk beschäftigt.
Christl Baur: Die Struktur des Campus wird eine andere. Auch in der PostCity haben wir uns langsam an das Gelände herangetastet und uns sukzessive in allen Nischen und Winkeln eingenistet. Ähnlich ist es mit dem JKU Campus, welcher in diesem Jahr um ein Ausstellungszentrum erweitert wird. Der Park wird ein frei zugängiger Klangpark mit einer Live-Bühne, die kuratiert und moderiert wird. Dort gibt es den ganzen Tag einen Einblick in das Festivalgeschehen vor Ort und international, aber immer kurzweilig und unterhaltsam.
Wie stellt sich das Netzwerk dar? Gibt es dieselbe Anzahl Gärten rund um die Welt wie letztes Jahr?
Martin Honzik: Es wird spezieller. Letztes Jahr gingen die Partner beinahe blind mit uns in dieses Abenteuer, der individuelle Aufwand war ganz unterschiedlich und hat sich nicht direkt in der Sichtbarkeit im Programm niedergeschlagen. Dieses Jahr haben wir uns ein Teilnahmesystem mit einem Business-Modell dahinter überlegt, verschaffst du als Partner unserer Mission mehr Sichtbarkeit in kommunikationsstrategischer Hinsicht, wirst du dich in dem was du machst prominenter in den Programmen wieder finden.
Das heißt, wir sprechen nicht nur über die vielen Partner, die das letztes Jahr mit uns gemacht haben, sondern auch über bessere Nachweise, effektivere Kollaboration, übersichtlichere Struktur, sodass unsere Arbeit gemeinsam eine größere Auswirkung hat.
Christl Baur: Es ist auch wichtig, dass wir hier aus unserer eigenen Blase ausbrechen. Im Kunst- und Kulturbereich wird oft Content produziert um des Contents willen, aber es wird vergessen, wer erreicht werden soll. Dieser Kommunikationsaufwand ist nicht nur die Verantwortung von Ars Electronica, sondern auch von jedem einzelnen Festival Partner. Durch das dezentrale Festival haben wir in diesem Jahr nicht nur unser Partnernetzwerk, sondern auch die Partnernetzwerke unserer Partner als Multiplikatoren und können so hoffentlich neue Zielgruppen und Publikum für das Festival und die Medienkunst Community hinzugewinnen.
Das Ars Electronica Festival lebt vom Austausch und dem Netzwerk. Erzählt uns ein wenig von den Partnern und Projekten.
Christl Baur: Unser Hauptfestivalpartner ist natürlich auch dieses Jahr die JKU (Johannes Kepler Universität Linz), nicht nur im Sinne des Veranstaltungsortes, sondern auch inhaltlich. Aus dem Open Call des LIT (Linz Institute of Technology) wurden sechs fantastische Projekte ausgewählt, die in Kooperation von JKU und Ars Electronica gerade neu entwickelt und beim Festival gezeigt werden. Das Projekt des Law Lab ist sehr spannend, da wird ein virtueller Gerichtssaal geschaffen. Selbstverständlich ist auch Martina Mara mit dem Robopsychology Lab wieder ein wichtiger inhaltlicher Partner. Neu dazugekommen ist das Institut of Computational Perception / LIT AI Lab mit der Entwicklung eines auf Empfehlungen basierenden Musikprogramms. Darüber hinaus gibt es eine Kooperation zwischen einer Studentin von FAT und dem Institut für Polymerwissenschaften an der JKU, wo Bakterien am Campus gesucht werden, die Stoffe färben können und die zu kultivieren.
Einige von den Linzern haben eventuell den Ausflug von SPOT, dem Roboterhund, in der Innenstadt gesehen. Für’s Festival wird eigens ein Projekt vom Institute for Communications Engineering and RF-Systems sowie dem Institut für Robotik entwickelt werden, in dem SPOT der zentrale Akteur ist und mit einem zusätzlichen Sinn ausgestattet wird. Wir haben also wirklich tolle Projekte mit der JKU und darauf fußt natürlich auch unsere Kooperation – dass es nicht einfach nur ein Ort ist, an dem wir uns aufhalten, sondern auch eine inhaltliche Erweiterung unseres Tuns.
Martin Honzik: create your world als Festival für junge und junggebliebene Menschen wird ein massiver atmosphärischer Treiber sein. Das findet aber nicht mehr im Park statt, sondern entlang des Teichs beim Keplergebäude. Es wird wieder den Bio-Bauernmarkt geben, sogar eine Helferinnenkonferenz samt Messe, es wird viele Ansätze geben, die zeigen, dass es um ein anderes Wertesystem geht, das wir brauchen, wenn wir Transformation wollen.
Christl Baur: Die Kunstuniversität Linz hat einen großen Showcase am Hauptplatz und in den Brückenkopfgebäuden, das OK Zentrum für Gegenwartskunst im OÖ. Kulturquartier ist natürlich an Bord. Auch ein wichtiger Partner ist die deutsche Telekom mit der ArtScience Residency.
Martin Honzik: Auch für junge Menschen gibt es erstmals ein spezielles Projekt im Kontext der geplanten technischen Universität: Transform your World. The Festival University. Bei einem 3-wöchigen Summit gehen Schüler*innen und Student*innen gemeinsam mit nationalen und internationalen Mentor*innen in eine intensive Auseinandersetzung, wie eine Universität des 21. Jahrhunderts aussehen muss. „The Festival University by Ars Electronica and JKU“ wird vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung und dem Land Oberösterreich gefördert.
Christl Baur: Wichtig ist hier, nicht nur Lehrende zu fragen, sondern Schüler*innen und Student*innen im Alter von 16 bis 24 Jahren, die diese Entscheidungen noch betreffen. Die Veranstaltung ist hybrid – sie startet online, zum Festival kommen die 100 Personen zur Summer School nach Linz und bleiben noch eine Woche länger. Es wird in Gruppen mit unterschiedlichen Fokussen aufgeteilt, um gemeinsam Ideen, Visionen zu entwickeln, was eine Uni im 21. Jahrhundert leisten muss.
Martin Honzik: Das Festival als freie Universität für die Fragestellung einer digitalen Transformation und einer digitalen Kultur.
Wie wird sich das Thema widerspiegeln?
Martin Honzik: Letztes Jahr haben wir die Situation vermessen, mit „A new digital Deal“ geht es nun ums Tun. Analyse und Evaluation waren letztes Jahr, Transformation ins Tun muss dieses Jahr kommen. Digitale Transformation wird überall erlebbar sein, online und vor Ort. Wichtig ist, den Menschen bei diesem Festival über die Kunstwelt hinaus zu signalisieren, dass diese digitale Welt samt Tools die Gesamtheit nicht ausnutzt, sondern für sie nutzbar sein muss.
Christl Baur: Die Gewinner*innen des Digital Humanity Award – das Branch Magazine – richten dieses Jahr die Themenkonferenz aus. Sie besprechen genau die Themen, die uns interessieren: Wie sieht eine Welt des 21. Jahrhunderts aus? Was braucht es? Welche konkreten Ideen gibt es? Der Fokus richtet sich hier auf Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen und bestehende Initiativen aus unterschiedlichen Communities, die gerade lokal aber auch global daran arbeiten, etwas zu verändern.
Wer sind die größten Gärten? Mit wem seid ihr in intensivster Verbindung?
Christl Baur: Hier ist auf jeden Fall Seoul, Korea zu nennen mit K’ARTS. Die Ars Electronica Academy wurde mit K‘ARTS in den letzten Monaten veranstaltet um gemeinsam mit den Student’innen ihre Projekte zu entwickeln. Diese Projekte, die sich mit Games und hybriden Performances auseinandersetzten, werden im Rahmen des Festivals präsentiert werden.
Die drei Einzelgärten in Barcelona von 2020 schließen sich in diesem Jahr zu einem hybriden Garten zusammen und veranstalten vor Ort ein richtiges Festival in unterschiedlichen Venues. In Chile gibt es drei unglaubliche Gärten, in der Atacama-Wüste, in den Anden und den Garden Araucanía, wo sich mehrere Institutionen gemeinsam hunderte Hektar Wald gekauft haben, um ihn zu erhalten und Residencies dort zu veranstalten. Zentral ist, dass auch in diesem Jahr viele Partner Gärten von 2020 wieder dabei sind, es aber auch vielen neue gibt, wie z. B. im Iran, in Saudi-Arabien, in Kuba, Puerto Rico, im Kosovo und auch China ist wieder auf unserer Festivallandkarte vertreten.
Martin Honzik: Wired Japan funktioniert wie ein Garten und berichtet als solcher über uns. Das Goethe Institut schickt ein weltweites Netzwerk als Garten-Interpretation ins Rennen. Ein Garten muss also nicht unbedingt ein Hub sein, er kann auch dezentral – ein Netzwerk – sein.
Ein spannender Aspekt bei unserer Analyse des letzten Jahres war die Erkenntnis, dass wir tatsächlich fast auf der ganzen Welt waren, aber fast immer in Küstennähe – insofern haben wir Wege der europäischen „Eroberung“ der Welt kopiert. Das bedeutet, dass (Zentral-)Afrika immer noch zu wenig Berücksichtigung findet, wir bemühen uns aber um verstärkte Einbringung.
Wie sieht eure Teamstruktur aus? Gebt uns doch einen Einblick.
Veronika Liebl: Ganzjährig sind wir rund 20 Mitarbeiter*innen. Wir arbeiten aber nicht nur am Festival, sondern an einer Vielzahl an Projekten – allem voran dem Prix Ars Electronica und unsere nationalen wie auch internationalen Ausstellungen und Forschungs- und Kulturkooperationsprojekten. In den letzten Wochen sind rund 30 neue Mitarbeiter*innen ins Team gestoßen und wir werden wöchentlich mehr! Am Höchststand sind wir inklusive der erweiterten Teams unserer Supplier über 300 Mitarbeiter*innen – zusätzlich natürlich auch noch zu der gesamten Ars Electronica Belegschaft. Jede*r ist im Festival involviert – das ist eine riesen Team-Anstrengung und es ist großartig zu sehen, wie die einzelnen Teilbereiche ineinander greifen und zu einem großen Ganzen werden!
Strukturell arbeiten wir in zwei parallelen Units, die zwar in Austausch stehen aber relativ eigenständig produzieren: Online und in Linz. Beide dieser Units werden unterstützt vom Technik-, Organisations-, Produktions- und Vermittlungsmitarbeiter*innen!
Martin Honzik: In unserer internen Struktur hat sich einiges getan, wir haben uns hierarchisch neu positioniert und strukturiert. Die Festivalleitung liegt nun bei Christl Baur, Veronika Liebl ist zusammen mit mir und Karl Schmidinger Bereichsleiterin und darüber hinaus Managing Director; und ich selbst bin weiterhin Managing Director und seit Beginn des Jahres auch CCO des gesamten Unternehmens. Das hat uns erlaubt, in einem Veränderungsprozess die richtigen Maßnahmen zu gehen. Insofern hat sich hier auch im Fundament etwas geändert. Wir haben letztes Jahr viel gelernt, weil wir als gesamtes Team auf ein physisches Festival ausgerichtet waren und dann ins eiskalte Wasser einer Online-Veranstaltung gehüpft sind und da haben wir ehrlicherweise ganz schön Federn gelassen und mussten das über den Winter erst mal aufarbeiten.
Erzählt vom Winter der Reflexion, den Fehlern und den neuen Ansätzen.
Martin Honzik: Seit ich das Festival leite, also seit 2006, gab es immer wieder Höhen und Tiefen, intensive und abenteuerliche Situationen, energieraubende Geschichten, aber nichts war vergleichbar mit dem Erlebnis des letzten Jahres. Wir haben für diesen Sommer Menschen rekrutiert, die dann später mit Aufgaben konfrontiert wurden, die sie nicht lösen konnten, weil sie für was anderes eingestellt worden waren. Es ist also nicht einfach so, dass wir Fehler gemacht haben oder uns einfach eine neue Struktur überlegen mussten – das Ding war, dass dieses „Erlebnis“ direkt auf den Rücken der Mitarbeiter*innen ausgetragen wurde. Zusätzlich zu dieser Anstrengung war auch noch Pandemie. Das alles ergab einen hohen Grad an Verwundung, die wir aufarbeiten mussten.
Also hat sich die gesamte Mann- und Frauenschaft in einen Reflexionsprozess begeben und regelmäßig online getroffen, in Gruppen aufgeteilt, evaluiert, wo es gefehlt hatte, geclustert, Rollen verteilt und das Festival in seiner Struktur bis hin zu Produkten, die Export, unsere Future Thinking School und andere Units verkaufen können, neu erfunden und weiterentwickelt. Die Personen, die in den Gruppen treibend waren, sind auf allen Ebenen Miterfinder*innen des neuen Konzepts. Man merkt jetzt schon, dass wir nun mit einer neuen Attitüde, einem neuen Selbstvertrauen reingehen.
… das klingt nach spannenden und ambitionierten Veränderungen.
Martin Honzik: Ja, und was dabei rausgekommen ist, ist fantastisch. Ich muss ehrlich sagen, ich hab durchaus mit dem Ego gekämpft, den Schritt in die Menge, auf die Mitarbeiter*innen zu zu tun und die Kritik auf Augenhöhe entgegenzunehmen. Besonders anfangs war das holprig, aber ich muss das Team wirklich loben. Es sind sehr kluge Menschen mit konstruktiven Anmerkungen, die Hoffnung und den Willen hatten, etwas zu ändern. Das hat großartige Ergebnisse gebracht. Wir haben jetzt z.B. ein Buddy-System – das bedeutet, dass alle Leute, die neu zu uns kommen, einen Buddy im Kernteam haben.
Christl Baur: Dieser Buddy ist da für Sozialkontakte, gibt dir Tipps, wo du gutes Eis kriegst, sagt dir aber auch, worauf du bei internen Prozessen achten musst. Es ist so wichtig, ein gutes Team zu haben, das motiviert ist und Spaß an der Sache hat. So ein Festival wird nicht von drei Leuten auf die Beine gestellt, da steht ein ganzes Team dahinter. Wenn ich an unsere Partner auf der ganzen Welt denke, dann sind unsere Teammitglieder für sie die sichtbaren Protagonist*innen. Durch die intensive Zusammenarbeit entstehen Freundschaften, monatelang entwickelt wir das Programm gemeinsam. Deshalb ist das Team und die einzelnen Personen dahinter so essenziell und nicht einfach nur eine „Produktionsmaschine“.
Seit Anfang Juni sind wir großteils vom Home Office wieder ins Büro gekommen und schon allein die Tatsache, dass wir uns täglich mehrmals über den Weg laufen, bringt so einen Energiekick. Ab Juli übersiedeln wir dann an die JKU und arbeiten von dort. Das Rad dreht sich wieder, es ist Festivalsommer!
Veronika Liebl: Ich freu mich riesig auf jeden einzelnen im Team! Mit vielen arbeiten wir schon viele, viele Jahre! Einige sind ganz neu und bringen wieder völlig neue Perspektiven mit ins Team. In diesem Jahr konnten wir auch wieder einige internationale Team-Mitglieder mit ins Boot holen und davon profitiert auch das gesamte Festivalprogram ungemein. Ein Festival ist wie ein Bienenschwarm, der gemeinsam Ideen sammelt und an deren Umsetzung arbeitet. Im September zu sehen, was man gemeinsam – mit unseren aktiv beteiligten Künstler*innen und Partner*innen geschafft hat – das ist für mich der schönste Teil an dem Job!
Christl Baur ist Co-Produzentin bei Ars Electronica, Forscherin mit interdisziplinärem Hintergrund in Kunstgeschichte, Kulturmanagement und Naturwissenschaften. Sie interessiert sich besonders für die Verbindung von ästhetischen und sozialen Praktiken, die sich um Kollaboration und Experimentieren drehen und soziale, politische und wirtschaftliche Protokolle herausfordern. Ihr Forschungsgebiet umfasst Themen wie Videokunst, Neue Medientechnologien, Computer, Biotechnologie und Interaktive Kunst und sie arbeitet an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft. In den letzten Jahren hat sie umfangreiche Ausstellungen und Performances, Forschungs-, Residenz- und Publikationsprojekte entwickelt, co-produziert und realisiert – zuletzt in Kooperation mit Universitäten und wissenschaftlichen Verbänden wie Google Arts & Culture, Microsoft, Hyundai wie auch der Chinese University of Art Beijing. Sie arbeitet eng mit Künstler*innen zusammen, deren Praxis an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Technologie liegt.
Veronika Liebl ist derzeit Direktorin für Europäische Zusammenarbeit, Organisation und Finanzen in der Abteilung Festival/Prix/Ausstellungen der Ars Electronica. Sie studierte Wirtschafts- und Wirtschaftswissenschaften an der Johannes Kepler Universität in Linz (Abschluss 2010) mit Studienaufenthalten an der Harvard University (US) und der Université de Fribourg (CH) und verfügt über einen interdisziplinären Hintergrund im Non-Profit- und Innovationsmanagement. Seit 2011 ist sie für das Kulturmanagement und die europäische Projektentwicklung für die Abteilung Festival/Preis/Ausstellungen bei der Ars Electronica Linz GmbH & Co KG verantwortlich und ist Mitglied im Linzer Stadtkulturrat. Sie arbeitet seit 9 Jahren für die Ars Electronica und beschäftigt sich hauptsächlich mit der Programmierung und Produktion von Kooperationsprogrammen mit Partnern aus Kunst, Wissenschaft und Industrie und unterstützt in diesem Rahmen Programme für künstlerische Produktionen bei der Ars Electronica, insbesondere Residenzprogramme. Sie leitet die europäischen Kooperationsprojekte der Ars Electronica im Bereich Kultur, Forschung & Bildung und hat in dieser Position – zusammen mit ihrem Team – zahlreiche EU-Projekte wie den STARTS-Preis oder das European ARTificial Intelligence Lab entwickelt, gestartet und durchgeführt.
Martin Honzik ist Künstler und Leiter des Bereichs Festival/Prix/Exhibitions bei Ars Electronica. Er absolvierte das Studium für visuelle, experimentelle Gestaltung an der Kunstuniversität Linz (Abschluss 2001) wie auch den Master Lehrgang für Kultur- und Medienmanagement der Johannes Kepler Universität Linz und ICCM Salzburg (Abschluss 2003). Von 1998 bis 2001 war er Teil des Produktionsteams im OK Offenes Kulturhaus im OÖ Kulturquartier und wechselte 2001 zum Ars Electronica Future Lab, wo er bis 2005 in den Bereichen Ausstellungsdesign, Kunst am Bau, Interfacedesign, Eventdesign und Projektmanagement tätig war. Seit 2006 ist Martin Honzik Leiter des Ars Electronica Festivals, des Prix Ars Electronica wie auch der Ars Electronica Center Ausstellungen und der internationalen Ausstellungsprojekte der Ars Electronica.