Als das Team der Ars Electronica, während der Vorbereitungs- und Aufbauphase für das erste Ars Electronica Center den Telegarden des amerikanischen Künstlers, Schriftstellers, Erfinders und Robotikforschers Ken Goldberg auf der Siggraph 1995 sah, war ihm klar, diese Arbeit will er ins Ars Electronica Center bringen. In genialer Weise wurde die Vision vom Internet als sozialem Raum thematisiert und die Frage nach dem sozialen Verhalten von Menschen gestellt, die sich ausschließlich virtuell begegnen konnten. Von 1996 bis 2004 war der Telegarden im Erdgeschoss des Museums ausgestellt und rund um die Uhr für seine internationale Gärnter*innen-Community online. Der Roboter war ans Internet angeschlossen und über zwei Kameras konnte man den Garten beobachten. Mit seinen kleinen Werkzeugen konnte der übers Netz gesteuerte Roboter Samenkörner in die Erde legen und die User selbst waren dafür verantwortlich, ihre Pflanzen täglich zu gießen. Im Laufe der Zeit wuchs die Telegarden-Community auf über zehntausend Mitglieder*innen. Hacker attackierten ihn zum Teil erfolgreich, doch immer war die Telegarden-Gemeinde sofort zu Stelle und half bei den Gegenmaßnahmen. Mehrfach trafen sich Telegärtner*innen aus ganz Europa auch zu realen Meetings in Linz.
In unserer Serie “Throwback” geben wir einen Rückblick auf vergangene Veranstaltungen, Ausstellungen, Installationen und weitere spannende Ereignisse aus dem Universum der Ars Electronica seit 1979.