Space Ink – Eine Zukunft bildender Kunst?

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Unter unablässigem Surren lässt eine ferngesteuerte Drohne einen dicken, mit viel hellblauer Acrylfarbe getränkten Borstenpinsel über eine großflächige Leinwand am Boden gleiten. Mit einem digitalen Zeichenstift in der Hand dirigiert Peter Holzkorn die Drohne via Tablet durch das große Studio im Keller des Ars Electronica Futurelab. Die zähe Flüssigkeit rinnt langsam aus einem Rohr, das über dem Schaft des Pinsels befestigt ist und die Borsten so automatisch mit Farbe versorgt.

„Unsere Idee war es, der traditionellen Technik der Malerei eine Sprache der Zukunft zu verleihen, um zu sehen, wie diese den künstlerischen Prozess beeinflussen kann.“

Peter Holzkorn, Ars Electronica Futurelab

Nicht nur die Richtung, in die sich das ferngesteuerte Malwerkzeug bewegt, sondern auch Duktus und Farbauftrag werden von Künstler und Forscher Holzkorn mithilfe der hochsensiblen Software des Tablets präzise gesteuert. Möglich macht das die Kombination mit der Steuerungssoftware SwarmOS, die das Team rund um Holzkorn im Ars Electronica Futurelab seit vielen Jahren entwickelt und optimiert. Ein modernes Trackingsystem, das den gesamten Raum zusammen mit den Koordinaten der Drohne erfasst, ist ein weiterer wichtiger Bestandteil des komplexen Setups: Die malende Drohne kann so in Echtzeit getrackt und gesteuert werden.

Inspirationen zu diesem Projekt stammen von vielen interessanten Experimenten mit Murals, die von ferngesteuerten Drohnen an Fassaden gesprayt wurden. Was hier – wie auch in einer Handvoll anderer Labors und Ateliers – entsteht, gilt als wichtiger Beitrag zu einer neuen Ära in der Geschichte der Kunst: Malerei, die unterstützt durch modernste Technologie in kreativer Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine entsteht.

Space Ink: Paintbrush, so nennt sich das Forschungsprojekt an der Grenze zwischen Kunst und Technologie, im Rahmen dessen das Ars Electronica Futurelab zusammen mit dem Pen- und Tablet-Hersteller Wacom an der Zukunft neuer künstlerischer Ausdrucksformen feilt. Nachdem im vergangenen Jahr mit Lichtmalereien experimentiert wurde, die aus den Spuren leuchtender Drohnen im Raum entwickelt und an die Wand projiziert wurden, entstehen derzeit völlig neuartige Werke im Großformat: Die Malereien, die ein wenig an die Actionpaintings Jackson Pollocks erinnern, gelingen durch die Kombination einer der traditionsreichsten künstlerischen Techniken mit der fortschrittlichen Drohnentechnologie des Ars Electronica Futurelab und den High-End Eingabegeräten Wacoms.
Welche Rolle spielen die Technologie, der Zufall, und die menschliche Intention für diese Form des künstlerischen Ausdrucks? Wie können Künstler*innen und Kreative diese Innovation in Zukunft für sich nutzen? Space Ink: Paintbrush – eine vielversprechende Zukunft für die Kunst? Bleiben Sie dran!

Erfahren Sie mehr über Peter Holzkorn und seinen Forschungsschwerpunkt Artificial Collectives und über Future Ink, die kreative Forschungskollaboration zwischen dem Ars Electronica Futurelab und Wacom, die es sich zum Ziel gesetzt hat, der Zukunft von Tinte auf den Grund zu gehen: Wacom | Journey to Future Ink