Morphovision wurde von dem japanischer Künstler Toshio Iwai, welcher 1997 eine Goldene Nica bekam, und den NHK Science & Technology Research Laboratories entwickelt und 2006 während des Ars Electronica Festivals SIMPLICITY – the art of complexity präsentiert. Morphovision erzeugte optische Illusionen, indem schnell rotierende Objekte mit einem speziellen Licht beschienen wurden. Dadurch entstand der Eindruck, dass Festkörper zerfließen oder gar auseinanderfallen. Bei Morphovision drehte sich ein Miniaturhaus, welches über ein Tastenfeld mit verschiedenen Lichtmustern beleuchtet werden konnte. Die Art der Verzerrung hängte vom gewählten Lichtmuster ab. So entstand bei einer Beleuchtung z. B. der Eindruck, das Häuschen wäre ganz windschief, so wie in manchen Zeichentrickfilmen. Dieser und andere Effekte wurden erzielt, indem das Objekt synchron zur Rotation von einem Lichtstrahl abgetastet und das Lichtmuster in Echtzeit verändert wurde. Anders als bei der künstlichen Erzeugung von 3D Objekten in der Computergrafik verzerrte Morphovision reale Objekte. Die Betrachter*innen wurden angeregt, sich über das Wesen von Bildern und was es bedeutet, die Welt mit eigenen Augen zu „sehen“, Gedanken zu machen.
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In unserer Serie „Throwback“ geben wir einen Rückblick auf vergangene Veranstaltungen, Ausstellungen, Installationen und weitere spannende Ereignisse aus dem Universum der Ars Electronica seit 1979.