Musik gehörte von Anfang an zur DNA von Ars Electronica. In gewisser Weise war die erste Klangwolke im Jahre 1979, mit der Musik von Anton Bruckner, tonangebend für die folgenden Jahre mit unzähligen Konzerten und Musikprojekten im Rahmen des Festivals und der entsprechenden Kategorie des Prix Ars Electronica. Seit 1979 veränderten sich die Bedingungen für das Schaffen und Hören von Musik durch die digitale Technologie, die den Computer als Musikinstrument und das Streaming digitalisierter Musik zur dominierenden Form des Hörens machte. Am 26. und 28. September 2004 fand im großen Saal des Brucknerhauses Linz eine konzertante Aufführung von Das Rheingold des deutschen Komponisten Richard Wagner (1813-1883) unter der Leitung von Dennis Russell Davies und dem Bruckner Orchester Linz statt. Im Rahmen eines visuellen Konzepts des österreichischen Malers und Medienkünstlers Johannes Deutsch (*1960) wurden die Sänger durch virtuelle Figuren dargestellt, die in direkter Verbindung mit ihnen standen. Um diesen ehrgeizigen Ansatz zu verwirklichen, war es notwendig, Neuland zu betreten. Zu diesem Zweck wurde einem transdisziplinären Team von Spezialist*innen ein Jahr Zeit gegeben, einem Computersystem beizubringen, Wagners Das Rheingold zu analysieren und nach gestalterischen Kriterien zu interpretieren. Der inhärente Prozesscharakter jeder einzelnen Aufführung unterstrich den in vielerlei Hinsicht experimentellen Charakter des Projekts, denn die Endergebnisse waren zwar grundsätzlich berechenbar, aber nicht in jedem Detail vorhersehbar.
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In unserer Serie „Throwback“ geben wir einen Rückblick auf vergangene Veranstaltungen, Ausstellungen, Installationen und weitere spannende Ereignisse aus dem Universum der Ars Electronica seit 1979.