von Editorial Team
Seit 2002 veranstalten Ars Electronica und die Kunstuniversität Linz jedes Jahr eine Ausstellung von Künstler*innen, die mit einer internationalen Hochschule vernetzt sind, deren Lehrplan einen innovativen Ansatz zur Vermittlung von Medienkunst und Medienkultur verfolgt. Ziel des Formats Campus ist es, herausragende internationale Hochschulen einzuladen, die in den akademischen Bereichen Medienkunst und -design arbeiten. Die hier vorgestellten Projekte repräsentieren den Anspruch und die Aktivitäten der eingeladenen Gasthochschulen aus der ganzen Welt. Diese Ausstellungen sind ein wesentlicher Bestandteil des Festivals und ein Instrument zur Analyse und Visualisierung verschiedener Modelle von Bildungskonzepten in künstlerischen und kreativen Bereichen. Es hat sich auch zunehmend zu einer Bühne für kontextualisierte Arbeiten von Alumni, Professoren*innen oder Mitarbeiter*innen der Universitäten entwickelt, um die Identität der akademischen Einrichtungen, ihre Geschichte und ihre aktuelle Praxis zu erfassen. Teil der Vision vom Campus ist es, die Präsentation junger, lokaler Medienkünstler*innen und ihrer Arbeiten mit internationaler Sichtbarkeit zu ermöglichen.
Der Schwerpunkt Interface Cultures der Kunstuniversität Linz präsentiert jährlich einen Ausschnitt aus ihren Masterclass-Arbeiten und ist gemeinsam mit der Ars Electronica Co-Host für jeweils eine zentrale Partneruniversität jedes Jahr. „Von schwarzen Schwänen…“ lautet der Titel des diesjährigen Beitrags der Kunstuniversität Linz, eine Metapher, die auf den Plural verschiedener Undenkbarkeiten anspielt, die in ihrer Unwahrscheinlichkeit miteinander verwoben sind und auf etwas verweisen, auf das wir nicht vorbereitet sind. Die Ausstellung von Interface Cultures, „Crossing the Bridge„, verlässt ihre eigenen Räumlichkeiten und überquert konzeptionell und physisch eine Brücke, um die ausgewählten Arbeiten mitten in den Kepler’s Gardens am JKU Campus zu präsentieren.
Während im Jahr 2020 viele der Campus-Partner*innen zu Ars Electronica Garden-Partner*innen wurden und das Festivalpublikum auf eine virtuelle und physische Reise durch vernetzte Biotope und Ökosysteme eingeladen haben, in denen Studierende aus aller Welt an der Entwicklung und Gestaltung unserer Zukunft arbeiten, können in diesem Jahr die Kooperationen und neu entstandenen Formen der Zusammenarbeit erneut in Linz erkundet werden. Mehr als 25 internationale akademische Institutionen sind wieder dabei, um die Ergebnisse der letzten beiden Jahre mit vielen experimentellen Ansätzen und Prototypen zu präsentieren, womit das Campus-Programm wieder ein wesentliches, prägendes Element des gesamten Festivals darstellt. Die heimische Kunstuniversität mit ihren Departments und Instituten wird als Ort des Austausches internationaler Perspektiven fungieren und gleichzeitig eine umfassende Präsentation der eigenen Abteilungen gestalten.
Das Festival wird zunehmend auch zu einer Plattform für künstlerische und kreative Kooperationen zwischen Ars Electronica und den verschiedenen regionalen, akademischen Partnern, wie etwa dem Studiengang Mode & Technik oder dem Studiengang Zeitbasierte und Interaktive Medienkunst an der Kunstuniversität Linz, der Anton Bruckner Privatuniversität Oberösterreich oder der Fachhochschule Oberösterreich, Campus Hagenberg.
Im Rahmen des internationalen Austauschs zwischen Universitäten, der zu einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen akademischen Partnern führt, präsentieren 29 Universitäten und Institutionen aus vielen Teilen der Welt ihre Projekte in Linz.
Aus Österreich unterstützen die Kunstuniversität Linz neben der Anton Bruckner Privatuniversität und der Fachhochschule Oberösterreich noch die Universität Innsbruck, Studio 2, und die Fachhochschule Vorarlberg, Fachbereich Gestaltung.
Weiters bringen die Technische Universität Berlin und die Universität der Künste Berlin beispielsweise Beiträge wie „Human Intelligence Task“ zum Ars Electronica Festival. Weiters sind auch die Hochschule für Technik und Wirtschaft, Fachbereich Gestaltung und Kultur und die Bauhaus Universität Weimar während des Festivals in Linz vertreten.
Weitere europäische Universitäten, die in Kooperation mit der Kunstuniversität Linz Werke ihrer Studierenden präsentieren, sind die Aalto University, School of Arts, Design and Architecture, die ArTeC Graduate School of Research, die Brno University of Technology, die Masaryk University, die National University of Theatre and Film Bucharest, die University of Nova Gorica, School of Arts und die Vilnius Academy of Arts.
Aus England kommen Vertreter*innen der University Birmingham City, University College London und University of the Arts London nach Linz und präsentieren Werke wie „Her Monologue“.
Auch aus dem asiatischen Raum besuchen Partner-Universitäten Linz: die BINUS University Jarkarta, die Korea National University of Arts, die Musara the Naggar School of Art and Society, die National Tsing Hua University Taiwan, die University of Tokyo und die University of the Bahamas.
Zuletzt finden sich sowohl Werke von Studierenden aus Amerika als auch Australien in den Ausstellungen. Ein Beispiel hierfür wäre „Who do you love“ der School of the Art Institute of Chicago. Weitere Beiträge kommen von der Arizona State University, der Universidad Austral de Chile, der University of Auckland und der Victoria University of Wellington.
Weitere Informationen über die ausgestellten Arbeiten findet ihr auf der Highlight-Website zur Campus-Exhibitions
Die Campus-Exhibitions sind Teil des Programms des Ars Electronica Festival 2022. Details findet ihr in Kürze online.