Ein Netzwerk der Zusammenarbeit: Die Ars Electronica Gardens

, Credit: Omcuom Design

Als Plattform für Kunst, Technologie und Gesellschaft wusste Ars Electronica immer Brücken zwischen Disziplinen und Industrien zu bauen. Diese Aufgabe ist keine Last, sondern eine wichtige Bereicherung und Inspirationsquelle für die kollaborativen Netzwerke von Ars Electronica, die während der Pandemie sichtbarer wurden als je zuvor. 2020 und 2021 wurde das Festival zu einem dezentralen Event, das an 180 Orten auf allen fünf Kontinenten gleichzeitig stattfand. Gemeinsam mit unserem wunderbaren Partnernetzwerk schufen wir einen neuen Entwurf dessen, was ein Festival im 21. Jahrhundert sein kann. Dieses Jahr werden die „Ars Electronica Garten-Partner“ nach Linz / Österreich eingeladen, um ihre Ideen in das zentrale Festivalprogramm einzubringen, das hier stattfindet. Die kuratorischen Zugänge unserer Partner korrespondieren direkt mit dem Thema des Festivals und der Frage “Aber wie?”, die sich von seinem Titel ausgehend als roter Faden durch das Programm zieht. Die Garten Partner Ausstellung steht in direkter Verbindung zur diesjährigen Themenausstellung, die Perspektiven aus Auckland, Barcelona und Bologna gemeinsam mit solchen von den Bahamas, aus New York, Seoul, Tokyo und Utrecht zeigt.

Trotz unseres Schwerpunkts auf das physische Festival in Linz und die Transformation der dezentralen Ars Electronica Gärten zu Partnern vor Ort finden einige Teile und sorgfältig kuratierte Programme auch online statt, damit auch Partner*innen und Publikum außerhalb von Linz die Möglichkeit hat, teilzunehmen. Wir geben dir einen kleinen Einblick in das diesjährige Programm!

Ars Electroncia Garden Auckland / Wellington

Garden Aotearoa

Seit 2020 ist der Ars Electronica Garden Aotearoa der neuseeländische Beitrag zum internationalen Ars Electronica Festival. Das Programm, welches vom arc/sec Lab an der University of Auckland (UoA) und der Digital Architecture Research Alliance (DARA) an der Victoria University of Wellington (VUW) präsentiert wird ist vielfältig und reicht von Applikationen zur Krebsforschung bis hin zu ästhetisch visuellen Kunstinstallationen.

Credit: SketchTide KTA XRTEM LightSense

Ars Electronica Garden Bologna

And We Thought

Was bedeutet es, ein Mensch zu sein? Was ist der Unterschied zwischen Dingen und Lebewesen? And We Thought reflektiert diese Fragen, indem es eine intime und kollaborative Beziehung zwischen der Künstlerin und dem neuronalen Sprachmodell, Ai Lai, herstellt, das anhand einer Datenbank von „trip reports“, einem Genre tagebuchartiger Literatur mit Schwerpunkt auf psychedelischen Erfahrungen, trainiert wurde.

Credit: Roberto Fassone and Ai Lai

Coded Biophilia & Un Suono in Esitnzione

Die Themen der Projekte, die Umanesimo Artificiale dieses Jahr vorstellt, reichen von Bio-Design über Meeresökologie bis hin zu Klangkunst und kreativem Coding, wobei ein experimenteller Ansatz verfolgt wird, der die Schnittstellen zwischen Kunst, Wissenschaft, Technologie, Biomaterialien und kritischem Denken erforscht. Coded Biophilia – Hacking Marea ist ein Projekt von Giulia Tomasello, das marine Biotechnologien und Praktiken der Kreislaufmode sowie DIY-Techniken erforscht. Un suono in estinzione ist ein experimentelles Kunst- und Wissenschaftsforschungsprojekt, das darauf abzielt, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Alpengletscher durch die Erkundung gefährdeter natürlicher Umgebungen zu beobachten.

Credit: Umanesimo Artificiale

Ars Electronica Garden Edinburgh

The New Real Observatory

Erforschung von transformativen Ideen durch Kunst und künstliche Intelligenz, um zukünftige Generationen in die Lage zu versetzen, auf einem blühenden Planeten inmitten überraschender, freudiger und inklusiver Formen intelligenten Lebens zu gedeihen. Das New Real Observatory ist ein komplettes „KI-Erlebnis“-System, das mit und für Künstler*innen und Wissenschaftler*innen entwickelt wurde. Kunstwerke von unterschiedlichen Künstler*innen präsentieren multisensorische Erkundungen möglicher Zukünfte und untersuchen die Verflechtungen von Menschen, Daten, Maschinen und Umgebungen.

Credit: Inés Cámara Leret

Ars Electronica Garden Nassau

Aquaterrestrial Recolonization

Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Berichte, die zeigen, dass Korallenriffe, die für das Ökosystem unseres Planeten und unsere Existenz von entscheidender Bedeutung sind, durch die zunehmende Verschmutzung und die negativen Auswirkungen des Klimawandels erheblich gefährdet sind. Aquaterrestrial Recolonization ist das gemeinsame Unterfangen einer Gruppe von Künstler*innen auf den Bahamas, die proaktiv auf die zunehmenden Probleme des Klimawandels reagieren. Sie zeichnen den aktuellen Zustand der umliegenden abgestorbenen Korallenriffe auf und füttern eine KI mit diesen Daten, um einen wieder besiedelten Meeresboden zu visualisieren und zu präsentieren.

Credit: AI.R LAB Science

Ars Electronica Garden Tokyo

Next To Me, Next To You

Um Japans herausragende Kunstwerke der Welt vorzustellen, veranstaltet die Agency for Cultural Affairs Präsentationen, Vorführungen und Ausstellungen bei ausländischen Festivals, wobei der Schwerpunkt auf preisgekrönten Werken aus den Bereichen Medienkunst, Online-Kunst, Videos, Spiele, Animationen und Manga liegt. Im Zuge des Ars Electronica Festival 2022 werden die Gewinner des 25. Japan Media Arts Festival, Shota Yamauchi und Miki Hirase, ihre Werke unter dem Motto „next to me, next to you“ ausstellen, wobei die Kuratorin und Kunstmanagerin Mayumi Yamamoto die künstlerische Leitung übernimmt.

Credit: Koichi Takemura

Ars Electronica Garden Vienna

The Shape of Things to Come

Die in The Shape of Things to Come präsentierten Arbeiten sind eine Sammlung futuristischer Szenarien, die von Wissenschaftler*innen und Künstler*innen des Vienna BioCenter (VBC), des CeMM Forschungszentrums für Molekulare Medizin, des Institute of Technology Austria (ISTA) und der Universität für angewandte Kunst Wien stammen. Das Projekt ist eine unterschiedliche Darstellung der Art und Weise, wie sich verschiedene Expert*innen aus unterschiedlichen Bereichen die Veränderungen unserer Umwelt in der Zukunft vorstellen, bewerten und beeinflussen.

Credit: Rafael Ludescher

Ars Electronica Garden Utrecht

CODE 2022: Reclaiming Digital Agency

Wie können wir Politiker*innen beeinflussen, damit sie sich für unsere digitalen Rechte einsetzen? Welche Rolle sollten Regierungen spielen und was können wir als besorgte Bürger*innen, Forscher*innen und Künstler*innen tun, um diesen Prozess zu unterstützen? CODE möchte Künstler*innen, Politiker*innen, politische Entscheidungsträger*innen und Forscher*innen aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden zusammenbringen, um einen Dialog, eine kritische Diskussion und künstlerische Interventionen über digitale Rechte zu führen. Ziel ist es die öffentliche Politik auf nationaler und internationaler Ebene zu beeinflussen, indem ein Bewusstsein geschaffen wird, wie Gesetze und Rechtsvorschriften verbessert werden können, die uns als digitale Bürger*innen und Verbraucher*innen schützen.

Credit: IMPAKT Foundation

Ars Electronica Garden Barcelona

Collaborative Ecosystems for a Sustainable World

Als Ergebnis der kollaborativen Praktiken, die die katalanische Innovation kennzeichnen, präsentiert das Institut Ramon Llull in Zusammenarbeit mit der .NewArt { foundation;} und Hac Te einen Überblick über den aktuellen Stand der Kreativität in Katalonien im Zusammenhang mit der Kunst an der Schnittstelle zu Wissenschaft und Technologie. Die sechs Kunstwerke in dieser Ausstellung sind das Ergebnis verschiedener Initiativen wie des Ars Electronica Garden Barcelona 2020 und 2021, der Stipendienprogramme von ISEA2022 Barcelona und der Stiftung .NewArt {;} sowie interdisziplinärer Forschungsprojekte von Hac Te, dem neuen Zentrum für Kunst, Wissenschaft und Technologie in Barcelona.

Credit: Playmodes

Ars Electronica Garden Taipei

Humanity Island — Data to be Continued

Eine globale Epidemie und der Klimawandel haben zu zahlreichen Veränderungen in unserer Lebensweise geführt. Fragen des Anthropozentrismus und der ökologischen Nachhaltigkeit haben ein breites öffentliches Nachdenken ausgelöst. Taiwans Medienkünstler*innen setzen sich mit diesen Themen auseinander und laden jeden dazu ein, darüber nachzudenken, wie die Menschen in Zukunft überleben werden. Das Thema „Humanity Island – Data to be Continued“ spiegelt Taiwans Inselcharakter und kulturelles Erbe wider und nutzt die gemeinsame Sprache der Kunst, um zur Welt zu sprechen.

Credit: 虛實展演協會

Die Ars Electronica Gardens-Ausstellung ist Teil des Programms des Ars Electronica Festival 2022. Details zum Programm findet ihr hier.

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