Future Ink ist ein gemeinsames Forschungsprojekt von Wacom, dem weltweit führenden Unternehmen für interaktive Stift-Displays und -Tablets, und dem Ars Electronica Futurelab.
Das Projekt erforscht die Zukunft der Kreativität anhand verschiedener Prototypen zukünftiger Tinte. Seit 2020 sucht das Team nach Antworten auf die Frage: Wenn wir Kunst erschaffen und erleben, „Wo ist meine Seele?“ Als ersten Schritt entwickelte das Team Space Ink, das sich eine Welt vorstellt, in der wir mit Tablets und Drohnen in jedem Raum zeichnen können – von Lichtmalerei in der Luft bis hin zum Bemalen riesiger Leinwände. Im Jahr 2021 wurde Bio Ink entwickelt: Eine lebende Tinte mit verschiedenen Mikroorganismen, die über den menschlichen Input hinaus frei wächst. Damit haben wir uns unter dem Begriff „Rauschen“ weiter auf die Suche nach der Seele begeben: Wenn wir digitale Werkzeuge für Kreativität verwenden, die viele Daten filtern und scheinbares Rauschen entfernen, verlieren wir dann wichtige Informationen? Kann „Rauschen“ Kunst sein?
Im Jahr 2022 erforschte das Team mit Life Ink den kreativen Funken: Können unser Geist und unser Körper Tinte erzeugen? Hier werden Gehirnwellen und Körpersignale erfasst und in Echtzeit als eine neue Form von Tinte visualisiert, die unsere Kreativität ausdrückt. Das Ars Electronica Futurelab und Wacom werden weiter am Konzept einer neuen Zukunftstinte forschen, um die menschliche Kreativität zu unterstützen.
Life Ink
Life Ink erforscht die inneren Mechanismen der Kreativität in unserem Gehirn und Körper. Das Forschungsteam hat eine tragbare Ausrüstung entwickelt, die den kreativen Funken im menschlichen Gehirn und Körper einfängt, um eine neue Form von Tinte zu erzeugen. Diese kann großflächig und in 3D als immersives Erlebnis dargestellt werden und visualisiert, was während des kreativen Prozesses im Inneren des Menschen passiert. Können der menschliche Geist und Körper zu einem Stift werden, der Tinte erzeugt, die unsere Kreativität ausdrückt? Im Rahmen der Forschung nahm das Projektteam kreative Momente verschiedener Protagonist*innen auf, zudem war eine Live-Klavierperformance mit der Pianistin Maki Namekawa im Deep Space 8K während des Ars Electronica Festival ein einzigartiges Erlebnis für das Publikum.Die Technologie zielt darauf ab, das Unsichtbare sichtbar zu machen und Barrieren abzubauen, indem sie Menschen neue Möglichkeiten bietet, ihre Kreativität zu erforschen und auszudrücken.
Bio Ink
Bei Bio Ink vereinen wir Biotechnologie und digitale Stifttablett-Technologie, um lebende Tinte zu schaffen, die unabhängig von menschlichen Einflüssen wächst. Mit dieser Forschung erkunden wir die gemeinsame Schöpfung mit anderen Organismen und der Natur. Im BioLab des Ars Electronica Center wird biologische Tinte aus verschiedenen Mikroorganismen hergestellt. Mit dieser Tinte können Künstler*innen mit einem Bio-Stift auf Nährbodenplatte und Tablet, genannt Bio-Pad, zeichnen und schreiben. Gleichzeitig werden die Daten des Bio-Stifts für die kreative Analyse und Nutzung digital extrahiert. Die Kunstwerke werden in einer kontrollierten Umgebung inkubiert, damit die lebende Tinte wachsen kann. Die mikroskopisch kleinen Organismen sind anfangs unsichtbar, vermehren sich aber allmählich und bilden Kolonien, die mit bloßem Auge sichtbar sind und sich in wunderschöne Muster jenseits unseres Inputs verwandeln.
Space Ink
Space Ink kombiniert die Stift- und Tablet-Technologie von Wacom mit Drohnen, die mittels SwarmOS des Ars Electronica Futurelab gesteuert werden – um eine Zukunft zu schaffen, in der wir in jedem Raum mit einem Stift zeichnen können. Der erste Schritt der Space Ink-Forschung ist Space Brush. Die von Künstler*innen auf dem Tablet erzeugten Pinselstriche werden hierbei in dreidimensionale Bewegungen der Drohne übersetzt. Die LEDs an der Drohne erzeugen ein Lichtgemälde, das durch den Projektor im Studio visualisiert wird. Im zweiten Schritt, Expressive
Brush, erweitern wir die Ausdrucksmöglichkeiten von Künstler*innen und Drohnen mit zusätzlichen Farb- und Drohnenparametern, die die Seele der künstlerischen Ausdrucksformen einfangen und eine gegenseitige Inspiration zwischen Drohne und Mensch ermöglichen. Im dritten Schritt, Collaborative Brush, erforschen wir die Möglichkeit der Zusammenarbeit mehrerer Drohnen und Menschen als Grundlage für zukünftige kreative Ausdrucksformen.
Mehr über Future Ink erfahren Sie auf der Website des Ars Electronica Futurelab.