Die Zusammenarbeit mit Künstler*innen und Forscher*innen aus aller Welt und deren Residencies im Ars Electronica Futurelab sind für das Ars Electronica Futurelab von grundlegender Bedeutung. Neue künstlerische Ausdrucksformen dienen dem Labor als Nahrung für soziales Denken, als Anstoß, sich mit neuen Themen auseinanderzusetzen, und als Gelegenheit, die Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. In diesem Jahr ist der Künstler Roel Heremans zu Gast, der mit seinem Team die NeuroRight-Arkaden entwickelt.
Neuro-Wearables und BCIs (Brain-Computer-Interfaces) sind bereits da, und bald werden sie überall zu finden sein. Da die Innovation schneller voranschreitet als die sozialen und ethischen Rahmenbedingungen, haben Forscher der Columbia University 5 NeuroRights entwickelt: Geistige Privatsphäre, persönliche Identität, Willensfreiheit, gleichberechtigter Zugang zu geistiger Augmentation und Schutz vor algorithmischen Verzerrungen.
Inspiriert von und basierend auf diesen NeuroRights entwerfen Roel Heremans und sein Team eine Reihe von fünf interaktiven Installationen, um jedes NeuroRight für die Teilnehmer*innen greifbar zu machen. Sie möchten, dass sie sich mit offenen Fragen über die Zukunft unserer NeuroRights auseinandersetzen, in einer Welt, in der BCIs allgegenwärtig sind.
Die Teilnehmer*innen tragen einen BCI-Kopfhörer in Echtzeit vor einer speziell angefertigten Arcade-Maschine und werden durch eine ästhetische Erfahrung geführt, bei der ihr mentaler Zustand transparent und formbar ist. Auf diese Weise hofft das Team, eine viszerale Reaktion hervorzurufen, so dass die Teilnehmer*innen das Bedürfnis nach NeuroRights auf einer persönlichen Ebene spüren.
Die fünf Installationen wurden zusammen mit einem Team von Neuroexperten der KU Leuven und Howest – Digital Arts and Entertainment Kortrijk während Aufenthalten im Ars Electronica Futurelab, Kunstenwerkplaats Brussel, Werktank Leuven und C-Takt Pelt entwickelt.

Credits
Artist: Roel Heremans
Interaktives Design: Tyrell
BCI-Software: Yuhan Zhang, Thai Duong Truong, Maarten Francq
Neurologische Beratung: Chie Nakatani, Cees van Leeuwen
Künstlerische Beratung: Emanuele Dainotti, Evan Cole
Arcade-Design: Rudi van de Kerkhof
Dieses Projekt wird vom flämischen Ministerium für Kultur, Jugend und Medien finanziert.