App-Entwicklung aus Südafrika setzt sich aus 278 Einreichungen durch
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(Linz/Wien, 31. Juli 2023) Wo Kultur und Technologie zusammenfließen, entsteht ein zukunftsweisendes Duett, das speziell durch den CultTech x Ars Electronica Award ausgezeichnet wird. Einem Preis, der für Projekte verliehen wird, die auf Herausforderungen der Kulturszene mit neuen technischen Möglichkeiten reagieren. Der im Mai 2023 initiierte Wettbewerb, den die Wiener CultTech Association gemeinsam mit Ars Electronica durchführt, ist nun entschieden.
2023: 278 eingereichte Projekte aus 53 Ländern
Zwischen 30. Mai und 26. Juni wurden 278 Projekte aus insgesamt 53 Ländern für die erste Runde des CultTech x Ars Electronica Awards eingereicht. Die internationale Jury, bestehend aus Lucrecia Vanni (AR/IT), Dmitry Aksenov (RU) and Gerfried Stocker (AT), zeigte sich für die Sichtung und Bewertung der Einreichungen zuständig und vergab den Award, der gesellschaftlich-sozialen Mehrwert in Kultur und Technologie ehrt, an ein Projekt aus Südafrika.
Art Meets App sichert sich den Hauptpreis
Den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis erhält das interdisziplinäre Kollektiv Art Meets mit der gleichnamigen Art Meets App, die sich an Kunst- und Kulturschaffende in Afrika richtet und ein digitales Ökosystem zur lokalen und nationalen Vernetzung schafft. Neben dem Preisgeld erhalten die Gewinner*innen Zugang zum CultTech Accelerator, einem dreimonatigen Programm mit individuellen Start-Up-Mentoring für Tech-Unternehmen in der Kulturbranche.
Als Honorary Mention des Awards wird der Filmemacher Pavel Ruzyak (CZ) mit seinem Projekt Filming in the Dark geführt, der mit Hilfe innovativer KI-Anwendungen Menschen mit Sehbehinderung das Drehen eigener Filme ermöglicht. „Kunstschaffende haben schon immer Ideen für nachhaltige und inklusive Gesellschaftsformen vertreten. Dank neuer Technologien und Kommunikationskanäle erfahren diese Ideen die Reichweite, die nötig ist, um echte Veränderungen anzustoßen. Initiativen wie die Art Meets App zeigen das eindrucksvoll“, so Gerfried Stocker, künstlerischer Leiter von Ars Electronica.
Der erste CultTech x Ars Electronica Award wird von einer Roadshow begleitet, die aus zwei „AI in Music Expert Meetings“ besteht. Das erste findet am 4. August in Salzburg im Rahmen der Salzburger Festspiele statt, das zweite Treffen ist für den 7. September am Linzer Ars Electronica Festival (6.-10. September) geplant. Das Finale bildet die offizielle Verleihung des Ars Electronica x CultTech Awards am selben Tag in der POSTCITY. Während der Roadshow werden CultTech und Ars Electronica die Notwendigkeit der Gründung eines „AI 4 culture“-Forschungszentrums in Österreich diskutieren. Den Hintergrund erklärt Dmitry Aksenov, Gründer der CultTech Association, wie folgt: “The application of generative AI in cultural production is provoking a strong interest, as well as legitimate concerns about its impact on authenticity, the essence of creativity, intellectual property, the value of cultural contents, and so on.”
CultTech x Ars Electronica Award 2023 – Main Prize
Award for Social Impact Projects in Culture and Technology
Art Meets App / Art Meets www.art-meets.com
“With „Art Meets“, technology becomes a force for positive social impact, spreading culture widely in the region and contributing to a more favorable environment for artistic exploration and growth. We extend our congratulations to the Art Meets team for their outstanding achievement and eagerly anticipate the profound impact their project will have on the arts and culture landscape.”
Jury-Statement
Mit Art Meets App entsteht ein Tool zur Vernetzung von Kunstschaffenden, Kurator*innen, Kulturinstitutionen und Kunstinteressierten in Afrika. Geodaten, Chats und Veranstaltungshinweise ergeben ein soziales Netzwerk, das die Kulturszene über Städte und Länder des Kontinents hinweg verbindet. Die Anwendung wurde vom Kollektiv Art Meets etabliert, das seit 2013 mit vielfältigen Projekten – Ausstellungen, Videos, Podcasts – den Grundgedanken einer digitalen Infrastruktur für Akteur*innen der Kulturbranche in Südafrika und darüber hinaus forciert. Etwa 55 Expert*innen der Kunst- und Kulturszene – aus Südafrika, Malawi, Zimbabwe, Nigeria, Kenia, Botswana und Ghana – haben durch Erfahrungsaustausch zur digitalen Anwendung beigetragen. Im Zentrum des digitalen Ökosystems steht der Austausch zwischen Kunstschaffenden und Veranstalter*innen, zwischen Kurator*innen und Art Spaces – über eine virtuelle Landkarte, lassen sich Orte und Events markieren und über die Nachrichtenfunktion werden persönliche Kontakte gepflegt. Zukünftig soll die Art Meets App Kunst-Communities in Afrika digital vernetzen und User*innen damit helfen, berufliche Netzwerke aufzubauen und nachhaltig Publikum zu akquirieren. Tammy Langtry, Art Meets: “The project will be launched in South Africa as a testing ground to further research and expand through partner locations in other regions in Africa.” Für das innovative Konzept der Art Meets App wird den Initiator*innen rund um Tammy Lantry (ZA), Michaela Limberis (ZA) und Precious Mhone (ZA) der CultTech x Ars Electronica Award 2023 – Main Prize verliehen.
Partner/Credits
Duduetsang Lamola (blk banaana), Pyda, Munashe Hilton Matyatya, Thoriso Moseneke, Precious Mhone, Michaela Limberis, Mandla Shonhiwa, Shane Mkhize, Loice Mwai, Micah De Jager, Tammy Langtry, Athini Bashe, Carlin Eloff, AFRI (African Fashion Research Institute).
CultTech x Ars Electronica Award 2023 – Honorary Mention
Award for Social Impact Projects in Culture and Technology
Filming in the Dark / Pavel Ruzyak (CZ)
“[…] This project empowers visually impaired youth to create movies using AI and cinematography. It fosters inclusivity, cultural inclusion, and independence for individuals with special needs. The project aligns with our vision of involving audiences in art and culture and demonstrates the positive impact of technology for society[…] It showcases how technology can empower marginalized communities and bridge gaps in the arts. The team’s dedication to social impact is commendable.”
Jury-Statement
Einen Film produzieren, ohne ihn sehen zu können? Genau dazu ruft der tschechische Filmemacher Pavel Ruzyak auf. Sein Projekt Filming in the Dark will die technischen Möglichkeiten schaffen, die Menschen mit Sehbehinderung brauchen, um das visuelle Medium schon in seiner Produktionsphase inklusiv werden zu lassen. Dafür sind innovative technische Lösungen notwendig: Eine davon ist eine Spezialkamera, die mithilfe einer KI einen Chatbot betreibt, der Objekte im Bild sprachlich beschreibt und Hilfestellungen über einen Lautsprecher gibt. So wird die Videoaufzeichnung zur interaktiven Leistung und die Sehbehinderung irrelevant, da die Kamera – sowie entsprechendes Hard- und Softwaredesign – durch die Kommunikation mit der filmenden Person zum Co-Producer wird. Durch die neue Kameratechnik sollen Menschen, die nicht sehen können, audiovisuellen Content produzieren können – etwa für den eigenen Social-Media-Auftritt oder Youtube-Channel.
Credits
Konzept: Pavel Ruzyak. Das Projekt wird im Rahmen von Osvěta z.s. in Prag entwickelt, einer Initiative, die mit sehbehinderten jungen Menschen arbeitet.
Zur CultTech Association
Die CultTech Association ist eine innovative Plattform, die Kultur und Technologie zusammenbringt und darauf abzielt, die Lücke zwischen diesen beiden Bereichen zu füllen und fortschrittliche Ideen, Projekte und Kooperationen zu fördern. Zu den Mitgliedern der Vereinigung gehören ein Investmentfonds und ein Startup Accelerator Programm – CultTech Accelerator –, das Fachwissen und Netzwerke aus der Startup-, Tech-, Kultur- und Kunstszene in Europa und darüber hinaus zusammenbringt. Die Organisation hat ihren Hauptsitz in Wien und wurde vom Investor, Startup-Gründer und Tech-Unternehmer Dmitry Aksenov gegründet.
Mehr Information über den “CultTech x Ars Electronica Award for Social Impact Projects in Culture and Technology” finden Sie hier.
Art Meets / Michaela Limberis (ZA), Precious Mhone (MW), Tammy Langtry (ZA)
Credit: Art Meets
Art Meets App / Michaela Limberis (ZA), Precious Mhone (MW), Tammy Langtry (ZA)
Am Foto: Features der Art Meets App
Credit: Art Meets
Filming in the Dark / Pavel Ruzyak (CZ)
Credit: Pavel Ruzyak
Filming in the Dark / Pavel Ruzyak (CZ)
Am Foto: Workshop mit jungen Menschen mit und ohne Sehbehinderung
Credit: Pavel Ruzyak