Montag, 30. August 2021
A New Digital Deal oder worauf noch warten?
Sie sind zwischen 16 und 24 Jahre alt und leben in 50 verschiedenen Ländern. Sie brennen für das Neue und setzen alles daran, dass unsere Zukunft besser als die Gegenwart wird. Ohne zu zögern haben sich für die erste „Festival University“ von Ars Electronica und Johannes Kepler Universität (JKU) beworben, die dank der Unterstützung des Österreichischen Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung und dem Land Oberösterreich heuer angeboten wird. 100 Bewerber*innen wurden angenommen. Begleitet von namhaften Mentor*innen aus dem internationalen Netzwerk von Ars Electronica und JKU und tatkräftig unterstützt von Künstler*innen und Aktivist*innen aus Linz und Oberösterreich, nehmen 100 kreative Köpfe aus aller Welt von 30. August bis 19. September an einem Experiment teil, das das Zusammenspiel von Kunst, Technologie, Wissenschaft und Gesellschaft im 21. Jahrhundert probt. Zum einen geht es darum auszuloten, was es braucht, um in Sachen Zukunft hier und heute in die Gänge zu kommen, zum anderen, wie Lernen im 21. Jahrhundert aussehen sollte. Der Outcome dieser „Festival-University“ wird in typischer Ars Electronica-Manier in und mit einer breiten Öffentlichkeit präsentiert und diskutiert: auf dem Hauptplatz in Linz.
Dienstag, 7. September 2021
Straight to the point auch beim Pre-Opening
Am Vorabend des offiziellen Festivalauftakts geht die diesjährige Ars Electronica in medias res. Am Programm steht ein Pre-Opening-Walk, der im OK im OÖ Kulturquartier startet und am Beispiel preisgekrönter Kunstwerke in der CyberArts-Ausstellung gleich zeigt, wie etwa die Zivilgesellschaft des 21. Jahrhunderts neue Technologien nutzt, um ebenso subtile wie tödliche Formen von Gewalt zu dokumentieren und ihre Urheber*innen zur Verantwortung zu ziehen (Cloud Studies / Forensic Architecture). Oder wie eine einmalige Sammlung von essbaren Erdproben, zum Ausgangspunkt der Reflexion unserer vielschichtigen und teils verloren gegangenen Beziehung zur Natur werden kann (The Museum of Edible Earth / masharu).Weiter geht’s in der Linzer Kunstuniversität am Hauptplatz, wo die Ausstellung „Loops of Wisdom“ der Frage nachgeht, wie wir unser Wissen über die Welt generieren und warum wir – angesichts des Zustands dieser Welt – trotz all dieses Wissens recht wenig Weisheit entwickeln. Vorgeschlagen wird ein Handlungsleitfaden, der uns helfen soll, endlich mehr aus unserem Wissen zu machen und ins Tun zu kommen.
Letzte Station des Abends ist das Ars Electronica Center, das mit der Schau „There is no Planet B“ klarstellt, dass sich die Spezies Homo Sapiens nicht durchschummeln wird können. Künstlerische Projekte machen bewusst, dass es uns nicht an Lösungen mangelt, sondern am Willen und der Konsequenz, diese einzusetzen und uns als Einzelne wie als Gesellschaft so weiterzuentwickeln, dass auch die Generationen nach uns noch eine lebenswerte Zukunft auf diesem Planeten vorfinden. Frei nach Carl Sagan: „There is nowhere else, at least in the near future, to which our species could migrate. Visit, yes. Settle, not yet. Like it or not, for the moment the Earth is where we make our stand.“