Der Mensch neigt dazu, alles ersetzen zu wollen, was er nicht direkt kontrollieren kann. Liminal Ring untersucht den Wunsch, das natürliche Chaos zu ordnen, das Unkontrollierbare zu beherrschen – und zeigt die Grenzen dieses Vorhabens auf. Die Installation besteht aus 384 präzise eingestellten Ventilatoren, die ringförmige Luftströme erzeugen. Diese Ringe bilden wechselnde, flüchtige Strukturen innerhalb eines größeren, turbulenten Feldes und zeigen so sowohl die Schönheit als auch die Sinnlosigkeit menschlicher Eingriffe. Das Werk greift Ideen aus der postindustriellen Kultur auf, in der Technik als ultimatives Werkzeug zur Beherrschung gesehen wird. Es bezieht sich auf Prinzipien der Strömungslehre und Chaostheorie und macht deutlich, wie begrenzt unser Verständnis komplexer Zusammenhänge ist – und wie überheblich die Idee, Natur vollständig kontrollieren zu wollen. Die künstlichen, unvollkommenen Luftkreise stehen im Kontrast zu den reibungslosen Abläufen der Natur und laden dazu ein, über unsere fragile Beziehung zur Umwelt nachzudenken.

Liminal Ring / Jin Lee (KR) - Photo: DIF.FILM
Exhibit
Liminal Ring
Jin Lee (KR)
Ticket //
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Photo: ZER01NE
Jin Lee
Der in Berlin beheimatet Medienkünstler und Kunsttechniker Jin Lee erschafft interaktive Umgebungen mithilfe von Computersystemen und Elektronik. Seine Werke loten die Grenze zwischen Ordnung und Chaos aus und enthüllen auftauchende Verhaltensweisen in kinetischen und digitalen Systemen. Mit Natur und Technologie als Ausgangspunkte, setzt er komplexe Muster in Sinneserfahrungen um. Seine Installationen, die international gezeigt werden, verwischen die Grenzen zwischen digital und organisch.
Credits
Selected work of the 2025 Gwangyang-Linz Media Arts Exchange Grant. This project is presented with the support of the City of Gwangyang, the City of Linz and the Ars Electronica Festival as a recipient of the 2025 Gwangyang-Linz Media Arts Exchange Grant. | Sponsored by: ZER01NE 2023 I Seoul Foundation for Arts and Culture 2024