On Point

darkmode - Photo: Finbarr Fallon

On Point

National Arts Council Singapore (SG)

Wie können wir Technologie für eine Praxis der Langsamkeit nutzen, um Ruhe im Chaos zu finden? On Point hinterfragt das menschliche Bedürfnis, Dinge sofort verständlich machen zu wollen. In komplexen Situationen wie den heutigen Polykrisen neigen wir dazu, übermäßig zu vereinfachen und zu kategorisieren – Strategien, die einem tieferen Verständnis und nachhaltiger Problemlösung oft entgegenstehen. Diese Impulse wurzeln in der Ungewissheit und führen zu Panik oder einem Kontrollbedürfnis, das letztlich am Kern vorbeigeht.

Die von Shireen Marican mit Produzentin Mary Ann Ng kuratierte Ausstellung On Point zeigt die Arbeit lightmode von Künstlerin Victoria Hertel und Ingenieur Justin Ong. In ein modulares Terrain eingebettete Gefäße strahlen programmiertes und sensorbasiertes Licht aus, das auf die Bewegungen des Publikums reagiert und eine visuelle Symphonie schafft. Das unregelmäßige Flackern entzieht sich vorhersehbaren Rhythmen und verweist auf die oft verborgenen Verflechtungen von heutigen Krisen. So wie sich das Kommunikationsmuster der Gefäße erst mit der Zeit erschließt, erfordern komplexe globale Herausforderungen geduldige Beobachtung von Zusammenhängen statt vorschneller Lösungen oder klarer Einordnungen.

On Point ist eine Einladung zum Innehalten. Wie eine flackernde Glühbirne enthüllt das rhythmische Pulsieren der Gefäße ein Netzwerk wechselseitiger Präsenz und Handlung. Diese Dynamik steht im Kontrast zur gesellschaftlichen Fixierung auf isolierte Elemente und soll Sensibilität für jene feinen Signale fördern, die uns durch eine zunehmend komplexe Zukunft leiten können.

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  • lightmode

    Victoria Hertel (DE)

    lightmode erforscht, wie Technologie mithilfe von Sensoren Umgebungen wahrnimmt und auf sie reagiert. In gesättigtem Licht schafft die menschliche Präsenz die Grundlage für Interaktion und System zugleich. Das Wahrnehmen wird so zu einem geteilten, verlangsamten und kommunikativen Prozess zwischen Körpern, Räumen und Technologien.

  • National Arts Council Singapore

    Das National Arts Council ist eine dem Ministry of Culture, Community and Youth unterstellte Behörde, die sich für Kunst in Singapur einsetzt. Es fördert künstlerische Exzellenz, indem es Künstler*innen und Kunstorganisationen vielfältige Möglichkeiten bietet und gleichzeitig dem Publikum einen besseren Zugang zur Kunst ermöglicht, um deren Bedeutung für die Bereicherung des eigenen Lebens bewusst zu machen. In enger Zusammenarbeit mit der Kunstszene und ihren Partnern versucht das National Arts Council, eine vernetzte Gesellschaft, eine kreative Wirtschaft und eine unverwechselbare Stadt zu fördern.

  • Photo: Jonathan Liu

    Shireen Marican

    Shireen Marican ist Kuratorin, Systemstrategin und Pädagogin mit Schwerpunkt auf sozialer und ökologischer Gerechtigkeit. Sie ko-kreiert Strategien, Ausstellungen und Forschung, die sich mit zeitgenössischen kritischen Herausforderungen befassen. Sie hat einen MA von der Nanyang Technological University und erhielt Auszeichnungen, darunter Platform Projects (2020) und GRAZIA Gamechangers (2025).

  • Photo: Jonathan Liu

    Mary Ann Ng

    Mary Ann Ng ist eine transdisziplinäre Praktikerin, die an der Schnittstelle von Kunst, Technologie, Kultur und Design arbeitet. Sie hat einen M.Arch der National University of Singapore und ist Creative Producer bei SERIAL CO_, wo sie phygitale Installationen und Auftragsarbeiten sowohl lokal als auch international leitet. Sie war Teil des Singapore Pavilion bei der Biennale von Venedig 2021 und 2022.

Credits

Artist: Victoria Hertel, Engineer: Justin Ong, Curator: Shireen Marican, Producer/ Project Manager: Mary Ann Ng. Supported by National Arts Council Singapore.