Wie können wir Technologie für eine Praxis der Langsamkeit nutzen, um Ruhe im Chaos zu finden? On Point hinterfragt das menschliche Bedürfnis, Dinge sofort verständlich machen zu wollen. In komplexen Situationen wie den heutigen Polykrisen neigen wir dazu, übermäßig zu vereinfachen und zu kategorisieren – Strategien, die einem tieferen Verständnis und nachhaltiger Problemlösung oft entgegenstehen. Diese Impulse wurzeln in der Ungewissheit und führen zu Panik oder einem Kontrollbedürfnis, das letztlich am Kern vorbeigeht.
Die von Shireen Marican mit Produzentin Mary Ann Ng kuratierte Ausstellung On Point zeigt die Arbeit lightmode von Künstlerin Victoria Hertel und Ingenieur Justin Ong. In ein modulares Terrain eingebettete Gefäße strahlen programmiertes und sensorbasiertes Licht aus, das auf die Bewegungen des Publikums reagiert und eine visuelle Symphonie schafft. Das unregelmäßige Flackern entzieht sich vorhersehbaren Rhythmen und verweist auf die oft verborgenen Verflechtungen von heutigen Krisen. So wie sich das Kommunikationsmuster der Gefäße erst mit der Zeit erschließt, erfordern komplexe globale Herausforderungen geduldige Beobachtung von Zusammenhängen statt vorschneller Lösungen oder klarer Einordnungen.
On Point ist eine Einladung zum Innehalten. Wie eine flackernde Glühbirne enthüllt das rhythmische Pulsieren der Gefäße ein Netzwerk wechselseitiger Präsenz und Handlung. Diese Dynamik steht im Kontrast zur gesellschaftlichen Fixierung auf isolierte Elemente und soll Sensibilität für jene feinen Signale fördern, die uns durch eine zunehmend komplexe Zukunft leiten können.