Plant Exposures untersucht die Beziehung zwischen Boden, Pflanzen und Menschen mithilfe experimenteller Fotografie. Pflanzen werden dabei nicht einfach fotografiert, sondern aktiv in den Prozess einbezogen: Unkraut, Mikroben und Erde kommen direkt mit lichtempfindlichem Film in Berührung und hinterlassen dort ihre Spuren. Entwickelt wird der Film anschließend mit Lösungen auf Pflanzenbasis statt mit giftigen Chemikalien.
So entstehen Bilder, die von den Eigenschaften der Pflanzen, der Temperatur und der Zeit geprägt sind. Gewöhnliche Gräser und Kräuter werden zu Indikatoren für die Bodengesundheit, Mikroben zu Bildgestaltern und pflanzliche Stoffe bestimmen das Aussehen der Fotos. Jedes Bild ist einzigartig und nicht vorhersehbar.
Mit diesem Ansatz reagiert Plant Exposures auf den Verlust von Artenvielfalt und die Ausbeutung von Böden durch industrielle Landwirtschaft. Das Werk zeigt, wie eine Zusammenarbeit zwischen Mensch und Natur neue Sichtweisen auf Landwirtschaft eröffnen kann – und wie analoge Prozesse unsichtbare Spuren des Lebens sichtbar machen können.

Plant Exposures / Emma Harris - Photo: Emma Harris
Exhibit
Plant Exposures
Emma Harris (DK)
Ticket //
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Photo: Sarai Ramirez Payá
Emma Harris
Emma Harris ist visuelle Anthropologin, Filmemacherin und bildende Künstlerin. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Ethnografie, filmischer Poesie und schadstoffarmen analogen Verfahren. In ihrer Arbeit untersucht sie Beziehungen zwischen verschiedenen Spezies in der regenerativen Landwirtschaft, in der der Boden als lebendiges Ökosystem verstanden wird, mit dem kooperiert wird. Dabei entwickelt sie durch filmische Poesie und pflanzenbasierte analoge Verfahren eine neue materielle Ästhetik in der Landwirtschaft – mit dem Ziel, eine stärkere Sensibilität für andere Lebensformen in der Biosphäre zu fördern.