Ägyptische Mumien sind physische Relikte einer hoch entwickelten antiken Zivilisation, für die die Suche nach Unsterblichkeit ein entscheidender kultureller Impetus war. In seiner performativen Annäherung an eine etwa 2000 Jahre alte männliche Mumie greift Christian Kosmas Mayer auf den altägyptischen Glauben zurück, dass die Toten nur dann ewiges Leben erlangen können, wenn ihre Stimmen wiederbelebt werden. Anhand von Daten aus Computertomographien (CT) konnten der Künstler und seine wissenschaftlichen Berater*innen eine exakte Nachbildung des Vokaltrakts der Mumie anfertigen und mit einer beweglichen Silikonzunge versehen. Mayer spielte dieses künstliche Stimmorgan wie ein Instrument und erzeugte eine Reihe von Stimmklängen, aus denen er dann ein mehrkanaliges Klangstück komponierte. Die daraus resultierenden Klänge, die irgendwo zwischen Wissenschaft und poetischer Spekulation angesiedelt sind, entführen uns in die Tiefen der Zeit und verbinden das Archaische mit dem Hypermodernen.
Biography
Credits
Christian Kosmas Mayer and Schaufler Lab@TU Dresden