Was derzeit als Realitätsflucht zwischen der Eroberung des Weltalls und der Virtualisierung des Alltags en vogue ist, hat Künstler*innen seit Jahrhunderten angespornt und inspiriert: Das Erschaffen und Gestalten von Welten und die künstlerische Auseinandersetzung mit sozialen, realen und imaginären Räumen. Immer wieder wurden dabei gesellschaftliche Entwicklungen vorweggenommen und nachhaltig beeinflusst. Und so sind aktuelle Trends wie die verschiedenen Metaverse-Fantasien bei weitem nicht so revolutionär, wie sie sich gerne verkaufen. Entstanden sind Konzepte und Ideen zum Metaverse immer schon als utopisch-dystopische Antworten auf den menschlichen Eskapismus, der sich in einer Mischung aus Wissenschaftsbegeisterung, technologischem Fortschritt und künstlerischem Schaffen zeigt.
Meta.space — Raumvisionen präsentiert als Auswahl zusammengestellte interdisziplinäre und intermediale Positionen, die als Dialog “alter” Kunst und zeitgenössischen Schaffens verhandelt werden. Der inhaltliche Rahmen reicht dabei von der Thematisierung früher malerischer Lösungen bildräumlicher Probleme ab dem 15. Jahrhundert und der Raumhaltigkeit skulpturaler Arbeiten über die sensorische, wissenschaftliche und technische Erschließung von Räumen bis zur Erfassung und Durchdringung sozialer Räume. Er gipfelt schließlich in der Auseinandersetzung mit verschiedensten Weltentwürfen und fragt nicht nur nach deren künstlerischen und sozialen Verwicklungen, sondern hinterfragt auch kritisch das dystopische wie utopische Potenzial aktueller Metaspace-Konzepte.