CyberArts Exhibition

Prix Ars Electronica 2022 – Visionary Pioneers of Media Art

Laurie Anderson (US)

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Bowl and Blade

Laurie Anderson (US)

Als Skulpteurin habe ich mich damit beschäftigt, wie man Geschichten in Dinge einbringen kann. In den 1970er-Jahren habe ich eine Reihe von sprechenden Objekten hergestellt. Ursprünglich inspiriert von Robert Morris‘ Box With the Sound of Its Own Making, einem minimalistischen Werk, das Geräusche von jenen Hämmern, Bohrern und Sägen enthielt, die zu seiner Herstellung verwendet wurden, fertigte ich Boxen mit Aufnahmen von Noten in Zahlenreihen. Außerdem fertigte ich eine Reihe von „Filmskulpturen“ an, bei denen Figuren auf kleine Tonskulpturen projiziert wurden, die ich „Fake-Hologramme“ nannte. Diese sprechenden Figuren, die auf dem Boden installiert waren, erzählten Geschichten, die die Betrachter*innen dazu aufforderten, sich zu bücken, um ihnen zuzuhören.

Zu dieser Serie gehörte auch ein animatronischer Papagei. Die jüngste Version dieser Arbeit befindet sich derzeit im Raum „Four Talks“, der noch aus der großen Ausstellung The Weather im Hirshhorn Museum in Washington DC stammt. Der Papagei spricht in einer Art Bewusstseinsstrom, einer telegrafischen, sprunghaften Sprache, die ich oft beim Schreiben von Liedern und bei Performances verwende. In den frühen 1970er-Jahren schuf ich Handphone Table, das Knochenleitung als Hörgerät verwendet.

In Bowl and Blade aus dem Jahr 1996 ließ ich eine Stimme durch eine Glasröhre nach oben wandern und in einer tibetischen Gebetsschale Vibrationen erzeugen. Die Schale rotierte auf einer Kreissäge, um sowohl das Konzept der Zirkularität als auch jene Bilder zu repräsentieren, die die Tibeter verwenden, wenn sie darüber sprechen, wie man Verblendung überwindet. Die erste Version war eine Sammlung aller Geschichten aus Solo-Performances. Die aktuelle Version, die von Gerold Hofstadler von Ars Electronica realisiert wurde, enthält eine Kombination aus Stimme und Ambient.

Credits

Ron Blunt Hirshhorn Museum and Sculpture Garden


Home of the Brave

Laurie Anderson (US)

In diesem Dokumentarfilm über ihre multimediale Theateraufführung, die live im Park Theatre in New Jersey gefilmt wurde, führt die exzentrische Performance-Künstlerin und Musikerin Laurie Anderson selbst Regie. Ihre schräge Performance ist eine Mischung aus Gesang, Poesie, Film und Skurrilität und beinhaltet Gastauftritte von Autor William S. Burroughs und von Adrian Belew an der Gitarre. Die Show enthält die Songs Excellent Birds, Smoke Rings, Language Is a Virus und Talk Normal.

Veröffentlicht am 25. April 1986

Credits

Regie: Laurie Anderson
Produktion: Elliot Abbott
Produktion: Paula Mazur
Musik: Laurie Anderson
Kinematografie: John Lindley
Schnitt: Lisa Day
Produktionsdesign: David Gropman
Art Direction: Perry Hoberman
Kostümdesign: Susan Hilferty
Warner Brothers / Craigman Digital / Canal Street Communications


To the Moon

Laurie Anderson (US), Hsin-Chien Huang (TW)

To the Moon verwendet Bilder und Tropen aus der griechischen Mythologie, aus Literatur, Wissenschaft, Science-Fiction-Weltraumfilmen und Politik, um einen imaginären und dunklen Neumond zu schaffen. Während des 15-minütigen VR-Erlebnisses werden die Betrachter*innen von der Erde weggeschossen, laufen auf der Mondoberfläche, gleiten durch Weltraummüll, fliegen durch DNA-Skelette und werden an der Seite hochgehoben und dann von einem Berg auf dem Mond heruntergeworfen. Im Gegensatz zu Aloft und Chalkroom ist To the Moon in Szenen unterteilt und weist eine formalere Erzählstruktur auf, überlässt den Teilnehmer*innen aber dennoch die Entscheidung, wohin sie wie schauen möchten.

To the Moon ist einem klassischen chinesischen Maler gewidmet, der eine riesige vertikale Landschaft malte, ein Gemälde, das einen Berg mit Pinienhainen zeigt, eine steile Straße, die sich zum Gipfel hinaufschlängelt, Wasserfälle, winzige Wandernde mit Wanderstöcken, strohgedeckte Bambushütten und weit unten Fischende, die ihre Netze im Meer auswerfen. Das Gemälde ist sehr komplex, und die Arbeit daran dauerte viele Jahre. Als der Maler das Bild endlich fertiggestellt hatte, verschwand er im Bild. Das ist es, was wir mit To The Moon erreichen wollen: Wir wollen den Betrachter*innen die Möglichkeit geben, buchstäblich in ein Kunstwerk hineinzugehen und darin zu verschwinden.

Credits

To The Moon VR-Erfahrung im Auftrag des Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk, Dänemark, der National Culture and Arts Foundation, Taipei, Taiwan, und der National Taiwan Normal University.