Freiwilligenmesse OÖ meets Ars Electronica

_BANNER_02_Helfie_Florian-Voggeneder_2000x1000, credit: Florian Voggeneder

von Unabhängiges LandesFreiwilligenzentrum (ULF)

Finanzkrise, Flüchtlingskrise, Coronakrise, Klimakrise – noch bevor wir die eine Herausforderung wirklich gemeistert haben, finden wir uns häufig schon im Strudel der nächsten Krise. Es scheint, als würden wir die Rechnung für all die Versäumnisse der vergangenen Jahrzehnte präsentiert bekommen. Dass die Digitalisierung uns im 21. Jahrhundert mächtige Werkzeuge in die Hände legt, die zur Lösung unserer Probleme beitragen können, mag sein – dennoch kommen wir nach wie vor viel zu langsam von der Stelle. Denn Technologie mag Teil der Lösung sein, ohne unsere gesellschaftliche Weiterentwicklung wird sie ohne – nachhaltige – Wirkung bleiben.

Nicht von ungefähr fordert die diesjährige Ars Electronica daher einen NEW DIGITAL DEAL. Kein Abkommen und keinen Vertrag. Sondern einen neuen Umgang mit unseren Problemen, der nicht bloß ökonomischen, sondern sozialen und ökologischen Mehrwert im Blick hat und sinnvollen Gebrauch macht von neuen Technologien. Wie das gehen kann, zeigt die Ars Electronica am Beispiel von Künstler*innen und das Unabhängige LandesFreiwilligenzentrum (ULF) mit zahlreichen Initiativen, die üblicherweise als „die Zivilgesellschaft“ zusammengefasst werden.

Die 10. Freiwilligenmesse – eine Premiere!

Es wird die 10. Freiwilligenmesse und sie wird erstmals im Rahmen der Ars Electronica stattfinden. Wie immer lautet das Motto dabei „FEST.ENGAGIERT“ und es ist auch diesmal wieder Programm. Mehr als 50 Organisationen, Vereine und Initiativen werden mit dabei sein und von Vielfalt und tagtäglichem Impact freiwilligen, zivilgesellschaftlichen Engagements zeugen. Ob für Kinder und Jugendliche, Migrant*innen, Menschen im Alter, chronisch Kranke oder Beeinträchtigte, ob für Gemeinwesen- und Stadtteilprojekte, Nachbarschaftshilfe oder Klimaschutz – hier treffen sich jene, die sich bereits engagieren und jene, die genau das vorhaben und sich über ihre Möglichkeiten informieren wollen.

Hier die Kunst, dort die Zivilgesellschaft? Perfekt!

Das Festival für Kunst, Technologie und Gesellschaft und mittendrin „die Zivilgesellschaft“ – also: es könnte keine spannendere, keine bessere Konstellation geben. Gemeinsamer Nenner ist der Drang, die Dinge besser machen zu wollen, als sie sind und die feste Absicht, der Krisenhaftigkeit unserer Zeit zum Trotz nicht klein beizugeben. Im Rahmen der Ars Electronica und in unmittelbarer Nachbarschaft ihres Kinder- und Jugendfestivals mit dem passenden Namen „create your world“ sowie der ersten „Festival-University“, bei der sich 100 junge Menschen aus mehr als 40 Ländern mit der Transformation unserer Welt befassen werden, feiert „FEST.ENGAGIERT“ all jene, die Veränderungen nicht nur herbeireden, sondern tagtäglich und ganz konkret an ihrer Verwirklichung arbeiten. Menschen, deren Tun nicht die ganze Welt verändert, aber die Welt von so manchen von uns.

Weil Co-Kreation wirkt …

Während es draußen – coronasicher! – wuselt, startet mittags dann indoor das Symposium „Die Zivilgesellschaft der Zukunft: Co-Kreation wirkt“. Beim Opening-Talk ist neben Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer unter anderem Gerfried Stocker – künstlerischer Leiter der Ars Electronica und zudem ein Juror des Oberösterreichischen Landespreises für soziale Innovation ‚dieziwi.21‘ – dabei. Christa Hofman vom ORF-Weltjournal lädt ein auf eine Reise um die Welt und berichtet von zivilgesellschaftlichen Initiativen in den USA, in Kenia oder dem Iran. Jakub Samochowiec, Senior Researcher und Speaker am Gottlieb Duttweiler Institut in der Schweiz, geht der Frage nach, wie die Begegnung der Zukunft aussehen wird und geht damit ohne Umwege auf die Auswirkungen des New Digital Deals auf unser Sozialverhalten ein. Ayad Al-Ani, Professor an der Universität Stellenbosch in Südafrika und Lehrbeauftragter an der Universität Basel, spricht anschließend über die (Ohn-)Macht der Digitalisierung auf unsere Gesellschaft und ob und wie Widerstand gelingen kann…

Graphic Recording des vergangenen Symposiums „Die Zivilgesellschaft der Zukunft“ 2020, credit: Daniela Waser

Es wird also spannend an diesem Samstag, den 11. September 2021. Und wie jedes Jahr hoffen wir, dass – wenn dieser Tag und damit FEST.ENGAGIERT und das Symposium „Co-Kreation wirkt“ hoffentlich gut zu Ende gegangenen sind – dieses Ende wiederum zu einem Anfang wird. Dem Anfang von ganz vielen neuen Ideen, die sich verfestigen, die besprochen, weiterentwickelt und dann umgesetzt werden …

, , ,