Bis 11. März 2019 gibt es noch die Möglichkeit, dein Projekt in den Kategorien „Artificial Intelligence & Life Art“, „Digital Musics & Sound Art“, „Computer Animation“ und „u19 – CREATE YOUR WORLD“ einzureichen (bei der Kinder- und Jugendkategorie ist die Einreichfrist sogar noch eine Woche länger und endet am 18. März 2019). Zu gewinnen gibt es bis zu 10.000 Euro und die Goldene Nica des traditionsreichsten Medienkunstwettbewerbs der Welt. Mehr Infos zum Prix Ars Electronica findest du auf ars.electronica.art/prix.
Die PreisträgerInnen stehen natürlich noch nicht fest. Was wir aber schon sicher wissen, sind die JurorInnen des Prix Ars Electronica 2019. Jedes Jahr neu besetzt, liefern sie den Kategorien das notwendige breite Hintergrundspektrum, den Erfahrungsschatz ihrer Disziplinen und der Diskussionsbereitschaft, wenn es darum geht, sich auf einen gemeinsamen Nenner, auf die Gewinnerin oder den Gewinner zu einigen. Von 11. bis 14. April 2019 kommen sie nach Linz ins Ars Electronica Center und entscheiden gemeinsam über die PreisträgerInnen der Goldenen Nica 2019. Wir stellen die JurorInnen hier kurz vor:
Artificial Intelligence & Life Art
Beginnen wir mit der neuen Kategorie „Artificial Intelligence & Life Art“. Mit Moon Ribas, einer katalanischen Avantgarde-Künstlerin und Cyborg-Aktivistin, tauchen wir bereits tief in die Materie der Kategorie ein: Dank eines implantierten seismischen Sensors, der Erdbeben über eine Online-Schnittstelle in ihren Körper, genauer gesagt in ihre Füße, überträgt, kann sie dessen Vibrationen in Echtzeit aufnehmen und dies beispielsweise über Tanzperformances ausdrücken.
Memo Akten kennen wir bereits von seinen Visualisierungen wie „Forms“, für die er gemeinsam mit dem Künstler Quayola im Jahr 2012 die Goldene Nica bekommen hat. Wir kennen ihn aber auch schon als Juror des Prix Ars Electronica 2017. Und er ist spätestens seit den vergangenen Ars Electronica Festivals vielen ein Begriff, wenn es darum geht, sich der visuellen Seite der Künstlichen Intelligenz anzunähern.
Jens Hauser ist ein weiteres bekanntes Gesicht, auf dessen Input wir uns immer wieder freuen. Das Interesse des Medienwissenschaftlers und Kunstkurators ist genau an dieser Schnittstelle zwischen Kunst und Technologie, an diesen grenzüberschreitenden Genres der Life Art angesiedelt.
Irini Papadimitriou ist seit einigen Monaten Creative Director bei FutureEverything. Als versierte Kuratorin, Produzentin und Kulturschaffende, hat sie eine Reihe an hochkarätigen Kulturinitiativen geleitet, darunter das Digital Design Weekend und Digital Futures bei der V&A in London, sowie das jährliche Digital Performance Festival bei Watermans. Sie ist Mitbegründerin der Maker Assembly und Co-Kuratorin für die Art + Data Experience bei Mozilla.
Der fünfte Juror in dieser Runde ist Vladan Joler, Geschäftsführer der SHARE Foundation und Professor an der Abteilung für Neue Medien der Universität Novi Sad, Serbien. Besonders Datenanalyse und Datenvisualisierung haben es ihm angetan.
Digital Musics & Sound Art
Weiter geht es mit der Kategorie „Digital Musics & Sound Art“, die jedes zweite Jahr ausgeschrieben wird. Mit dabei in dieser Jury ist diesmal Christina Kubisch. Sie gehört zur ersten Generation der KlangkünstlerInnen, unterrichtete als Professorin audiovisuelle Kunst und hat in den letzten Jahren wieder begonnen live zu performen.
François Pachet bringt künstliche Intelligenz und Musik zusammen. Bei SONY Computer Science Laboratory Paris entwickelte er mehrere preisgekrönte Technologien, die den Weg für KI-basierte Filmmusikkomposition ebneten. Derzeit ist er Direktor des Spotify Creator Technology Research Lab, wo er die nächsten KI-Tools für MusikerInnen entwickelt.
Soichiro Mihara macht mit seinen Installationen Unhörbares wie die Strahlung oder Luftströme hörbar und regt damit zum Nachdenken an. Für „Bell“ erhielt er 2015 eine Anerkennung beim Prix Ars Electronica, jetzt ist er selbst Juror dieser Kategorie.
Mit dabei ist auch Rikke Frisk, Gründerin und Co-Direktorin von Indgreb in Kopenhagen. Ihre aktuellste Initiative ist Talk Town – ein Debattenfestival über Gender, Gleichberechtigung und Feminismus. Zuvor hat sie Strøm, eines der führenden Festivals für elektronische Musik in Skandinavien, mehrere Jahre lang geleitet. Sie ist bereits zum dritten Mal Jurorin beim Prix Ars Electronica.
Die Jury der Kategorie „Digital Musics & Sound Art“ rundet Shilla Strelka ab. Sie ist Kulturjournalistin, Kuratorin, Konzertveranstalterin und DJ in Wien. Ihr Schwerpunkt liegt auf zeitgenössischen Formen elektronischer Musik und den kommunalen Rhythmen von Hoch- und Gegenkultur.
Computer Animation
Alex Verhaest ist Preisträgerin der Goldenen Nica und auch heuer wieder als Jurorin in der Kategorie „Computer Animation“ mit dabei. Das Interesse der Filmemacherin kreist um die interaktive Komponente in der narrativen Filmkunst. Mit ihrem preisgekrönten Projekt „Temps Mort/Idle Times“ hat sie für Aufsehen gesorgt.
Das Schaffen von digitalen Gemälden hat es Ina Conradi angetan. Sie ist außerordentliche Professorin an der Nanyang Technological University Singapore und führt ein Studio in Los Angeles. Ihr Films „Chrysalis“ wurde 2018 mit dem Lumiere Award ausgezeichnet. Für das neueste Kooperationsprojekt zwischen digitaler Medizin und Kunst in Zusammenarbeit mit Fraunhofer MEVIS erhielt sie den Raw Science Film Festival Award 2019.
Spektakuläre Visualisierungen, wie sie auch immer wieder im Deep Space 8K des Ars Electronica Center gezeigt werden, sind das Markenzeichen von OUCHHH. Ferdi Alici, der sich gerne von der Wissenschaft inspirieren lässt, ist Gründer und Geschäftsführer dieser Agentur. Mit „Poetic AI“ präsentierten OUCHHH beim Ars Electronica Festival 2018 im Deep Space 8K Visualisierungen, die durch Maschinenlernen und KI-Algorithmen entstanden sind.
Die Künstlerin und „Reader in Moving Image“ an der University for the Creative Arts, Birgitta Hosea wiederum legt ihren Fokus im Bereich Bewegtbild auf erweiterte Animation. Ihre jüngste Einzelausstellung „Erasure“ wurde in der Hanmi Gallery in Seoul, Südkorea, gezeigt.
Mit seinem Unternehmen „New Deer“ möchte Nobuaki Doi verschiedenen Talenten helfen, sich in der Welt der Animation zurecht zu finden – zu den Services gehören der Verleih von Filmen, Planung und Leitung verschiedener Veranstaltungen und Festivals, Produktion und Koordination von Filmen und Auftragsarbeiten. Er ist darüber hinaus Direktor des New Chitose Airport International Animation Festival.
u19 – CREATE YOUR WORLD
Über die „Young Creatives“ von 0 bis 14 Jahren und über die „Young Professionals“ von 14 bis 19 Jahren aus Österreich entscheiden die JurorInnen in der Kategorie „u19 – CREATE YOUR WORLD“. Allen voran ist hier Jurorin Sirikit Amann zu erwähnen – sie ist seit dem Bestehen der Kategorie mit dabei. Wenn sie gerade nicht in der Juryrunde sitzt, ist sie Leiterin der Kulturvermittlung bei KulturKontakt Austria, einem gemeinnützigen Verein in Österreich, der sich für die Förderung von Bildung und Kultur engagiert. Auch die Moderatorin Conny Lee des österreichischen Radiosenders FM4 haben wir immer wieder gerne bei uns – sie bringt wieder ihre Lieblingsthemen wie Games, Literatur und Comics mit in die Juryrunde.
Als Spezialistin für Brettspiele und Co ist Anita Landgraf mit im Team. Sie ist Inhaberin der Agentur White Castle Games in Wien, die sich vorwiegend an Spiele-AutorInnen, an Verlage und an Unternehmen richtet.
Mit der Förderung von digitalen Gemeingütern in einer offenen digitalen Gesellschaft befasst sich die OPEN COMMONS Linz. Magdalena Reiter leitet nicht nur diese Initiative, sie hat auch andere wie „Jugend hackt“ oder das Technologieformat „Hello World“ für Kinder von 8 bis 12 Jahren hier in Österreich ins Rollen gebracht.
Mit Kolumnisten und Buchautor Nikolaus Glattauer schließt sich der u19-Jury-Kreis. Heute ist er nicht mehr stellvertretender Chefredakteur des österreichischen Magazins NEWS, sondern Schuldirektor. Mit seinen Sachbüchern wie „Der engagierte Lehrer und seine Feinde“ und „Die PISA-Lüge“ widmet er sich auch heute noch voll und ganz den Themen Bildung und Schule in Österreich.
Und jetzt sind Sie an der Reihe: Reichen Sie noch bis 11. März 2019 zum Prix Ars Electronica ein! Mehr dazu auf ars.electronica.art/prix!