Wir zeichnen eure Digitalisierungsprojekte aus!

jkucoollab, Ars Electronica Festival, photo: tom mesic

von Veronika Krenn, Producer Ars Electronica

Seit nunmehr zwei Jahren haben sich pandemiebedingt die Bedingungen für das Unterrichten stark verändert – Stichwort Homeschooling und hybrides Lernen. Aber nicht nur die Pandemie verändert das Lernen: Digitalisierung hat schon davor längst Einzug in die Klassenzimmer gehalten. Zukünftiger Schulunterricht stellt viele neue Herausforderungen an Lehrer*innen und Schüler*innen, bietet aber auch enormes Potenzial zur gemeinsamen Weiterentwicklung. Nicht nur die Schüler*innen können von den Lehrer*innen profitieren sondern auch umgekehrt: Durch die gemeinsame Arbeit an digitalen Projekten können die verschiedenen Generationen, die hier aufeinander treffen, durch die jeweils unterschiedlichen Erfahrungen voneinander lernen.

Der Bildungspreis „Klasse! Lernen. Wir sind digital“, ins Leben gerufen von Ars Electronica gemeinsam mit dem OeAD, dem BMBWF – dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, zeigt den Einsatz und die Kreativität von Lehrer*innen bei der Verwendung aller Arten des Digitalen auf und stellt zusätzliche Mittel zur Weiterentwicklung von Ideen zur Verfügung. Einreichen kann man ab sofort und noch bis 14. März 2022. Hier ein paar Antworten, wer einreichen kann und welche Projekte wir auszeichnen.

photo: Rainer Stropek

Wer kann für „Klasse! Lernen.“ einreichen?

Schulgruppen, in denen Schüler*innen und Lehrer*innen aus österreichischen Bildungseinrichtungen gemeinsam einen neuen digitalen Schulunterricht entdecken, können einreichen. Dabei steht das Entwickeln von Projekten mit digitalen Hilfsmitteln im Vordergrund, um Schule neu zu denken und zu gestalten.

Welche Projekte werden ausgezeichnet?

Der Bildungspreis möchte verschiedene Digitalisierungsgrade von Schulen auszeichnen. Dabei sind wir auf der einen Seite auf der Suche nach Projekten, die nachhaltig einen Umgang mit digitalen Endgeräten fördern. Auf der anderen Seite sollen neue Unterrichtsformen, die moderne Technologien im Unterricht eingliedern und themenübergreifend Schüler*innen auf ein Leben mit Technologie vorbereiten, honoriert werden. Das kann zum Beispiel ein Projekt sein, bei dem Pädagog*innen eine neue Unterrichtsform zur Vermittlung der Medienkompetenz einsetzen und bei welchem durch das Engagement der Schüler*innen besondere Projekte entstanden sind.

Was kann man gewinnen?

Zu gewinnen gibt es Preisgelder bis zu 10.000 Euro, welche in den Erhalt des Projektes einfließen oder weiterführende Digitalisierungsprojekte unterstützen sollen. Wir suchen nicht nur bereits abgeschlossene Projekte, ebenso können Ideen und Projekte, die erst begonnen haben oder Weiterentwicklungen bestehender Initiativen eingereicht werden.

Artificial Intelligence Lab / Melina Undesser (AT), Sebastian Lindinger (AT), Software Architects (AT), photo: vog.photo

Warum sollte man einreichen?

In der Regel besitzen Kinder bereits ab zehn Jahren ein Smartphone mit Internetzugang, die erforderlichen Grundkenntnisse für einen möglichst sicheren Umgang mit den Geräten fehlen aber. Seit September 2021 werden als digitale Bildungsmaßnahme 1.500 Schulen mit Laptops und Tablets ausgestattet um bereits in der Sekundarstufe 1 (Unterstufe) mit der digitalen Grundausbildung zu beginnen. Grundlagen der Textverarbeitung können vermittelt werden, Lern-Apps kommen zum Einsatz und Schüler*innen erlernen im jungen Alter die Fähigkeit mit Medieninhalten kompetent, selbstbestimmt und vor allem kritisch umzugehen. Die Bildungsreise „Klasse! Lernen. Wir sind digital.“ nimmt die digitale Bildungsmaßnahme zum Anlass um kreativen und innovativen Projekten, Lernmodellen oder Unterrichtseinheiten eine Plattform zu geben und den unermüdlichen Einsatz von Lehrkräften aufzuzeigen.

Was unterscheidet „Klasse! Lernen.“ von anderen Digitalisierungsinitiativen?

Die neuen Endgeräte in der Unterstufe stellen Lehrkräfte zusätzlich zum Online-Unterricht in der Pandemie, vor neue Herausforderungen. „Klasse! Lernen. Wir sind digital.“ möchte Projekte, die gemeinsam von Schüler*innen und Lehrer*innen entstanden sind, honorieren, um als Inspiration für andere zu fungieren. Dabei soll die digitale Welt entdeckt und kreativ und spielerisch genutzt werden, und der verantwortungsvolle Umgang mit Medien erlernt werden. Unterricht, der durch Freude am Entdecken und Entwickeln von Schüler*innen entstanden ist und dadurch eine neue Dynamik entwickelt, hat am Ende einen nachhaltigen Einfluss auf den lebenslangen Prozess der Auseinandersetzung mit Digitalen Endgeräten und Medien.

Im Vergleich zum Prix u19 – create your world, der Projekte rund um die Zukunftsvorstellungen von Jugendlichen selbst auszeichnet, fördert der Bildungspreis „Klasse! Lernen. Wir sind digital.“ neue Modelle im Schulunterricht, die auf innovative und nachhaltige Weise digitale Kompetenzen vermittelt. Diese Projekte sind im Gegensatz zu den Einreichungen der Kategorie u19 – create your world in erster Linie von den Pädagog*innen gemeinsam mit den Schüler*innen im Team erarbeitet worden und haben, wie oben beschrieben, inhaltlich eine andere Ausrichtung.

Neugierig geworden? Hier erfährst du noch mehr über den Preis und die Teilnahmebedingungen. Jetzt einreichen!

Veronika Krenn ist Produzentin bei Ars Electronica und u.a. für die Neuentwicklungen von Ausstellungen im Ars Electronica Center verantwortlich. Seit ihrem Abschluss des Studiums Interface Cultures an der Kunstuniversität Linz ist sie als Künstlerin und Kulturschaffende tätig. In ihren Arbeiten untersucht sie unkonventionelle Kommunikationsstrategien im Bereich der Medienkunst und Eat Art. In ihren Tätigkeiten beim artist-run space bb15 arbeitet sie intensiv mit internationalen Partnerorganisationen, um ein Netzwerk für Klangkunst zu schaffen.

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