Im Jahr 2023 ermöglicht die Art Collection Deutsche Telekom erneut eine innovative Kunst-Wissenschafts-Kooperation, die sich über die gewohnten Orte der Kunstwelt hinweg bewegt. Mit dem Sammlungsschwerpunkt zeitgenössische Kunst aus Osteuropa ist auch die dritte Iteration der ArtScience-Residency einer Künstlerin aus dieser Region gewidmet, die an der Schnittstelle von Kunst, Technologie und Wissenschaft arbeitet und sich besonders für die Erforschung der gesellschaftlichen Auswirkungen technologischer Entwicklungen interessiert.
Die Künstlerin Špela Petrič, die die Residency 2023 gewonnen hat, wird gemeinsam mit ihrer wissenschaftlichen Partnerin Prof. Dr. Aimee van Wynsberghe vom Bonn Sustainable AI Lab an den verborgenen Strukturen Künstlicher Intelligenz (kurz KI) im Gesundheitswesen arbeiten.
Erfahren Sie mehr über ihre Forschung, ihr Schaffen und ihre laufenden Arbeiten in den folgenden Beiträgen
Wissenschaftliche Partnerschaft
Seit 2022 fungiert das Bonn Sustainable AI Lab, das am Institut für Wissenschaft und Ethik der Universität Bonn angesiedelt ist, als wissenschaftlicher Partner der ArtScience Residency. Es bietet den Artists in Residency eine Einführung und den Zugang zu den wissenschaftlichen Forschungen des Sustainable AI Labs, die sich mit den oft verborgenen ökologischen und damit verbundenen sozialen und wirtschaftlichen Kosten von Design, Entwicklung und Nutzung von KI in der Gesellschaft befassen.
Die Forschungsarbeiten des Labs befassen sich mit den Auswirkungen von KI in verschiedenen Bereichen (z. B. Migration, Stadtentwicklung, Gesundheitswesen, Datenerfassung und -analyse, Kunst). Die zu untersuchenden Fragen erstrecken sich über mehrere Disziplinen und Analyseebenen, z. B.: die normative Begründung für den Wert der Nachhaltigkeit; die Stärke des Konzepts der Nachhaltigkeit; die Messung der Umweltkosten von KI; das Verständnis der Auswirkungen von KI auf die Generationen; und die Erstellung von Leitlinien für die öffentliche Politik zur Entwicklung einer umweltfreundlichen, angemessenen und nachhaltigen Nutzung von KI.
Das Lab bietet den Künstler*innen einen Workshop mit dem gesamten Team des Sustainable AI Lab sowie Einzelgespräche mit den Mitgliedern des Labs an. Der wissenschaftliche Aufenthalt wird von der Alexander-von-Humboldt-Professorin für Angewandte Ethik der KI, Prof. Dr. Aimee van Wynsberghe, ihrem Team im Sustainable AI Lab und der externen Forscherin und Beraterin des Labors Dr. Gry Hasselbalch betreut.
Über Art Collection Deutsche Telekom
Die Art Collection Deutsche Telekom wurde 2010 gegründet. Sie konzentriert sich auf zeitgenössische Kunst aus Ost- und Südosteuropa und blickt auch auf Nachbarländer wie die Türkei oder die Kaukasusregion. Sie hat eine europäisch-integrative Ausrichtung, weil sie Ost-Europa in den Diskurs einbeziehen will. Sie ist offen für alle Medien, von den traditionellen, handwerklichen Techniken wie Malerei, Zeichnung oder Skulptur bis hin zu Performance- und Videoarbeiten. Seit ihrer Gründung hat sie den wachsenden Einsatz digitaler Techniken in der Kunstproduktion und die künstlerischen Entwicklungen in den sozialen Medien verfolgt.
Die Kunst der Art Collection Deutsche Telekom scheint das Selbstverständliche in Frage zu stellen. Sie weist humorvoll auf Vorurteile hin und ist ein Mittel der Kommunikation über die gemeinsam geteilte und entwickelte Wirklichkeit mit einem spezifischen Blick auf die Geschichte und die aktuellen Entwicklungen in Osteuropa. Die Konzentration auf den Bereich der Länder, die nach dem Fall des Eisernen Vorhangs neue politische Strukturen geschaffen und demokratische Entwicklungen angestoßen haben, beinhaltet bedeutende politische, soziale und kulturelle Veränderungen. Die Art Collection Deutsche Telekom leistet einen wichtigen Beitrag zu einer offenen, diskursiven und kommunikativen Kultur, die für das gegenseitige Verständnis in Europa von großer Bedeutung ist.