Als künstlerisches Forschungs- und Entwicklungslabor der Ars Electronica hat das Futurelab die Lange Nacht der Forschung 2024 genützt, um seine aktuellen Arbeiten der Öffentlichkeit zu präsentieren. Am 24. Mai 2024 traten Forscher*innen und Künstler*innen des Futurelab daher im Ars Electronica Center mit Workshops und Vorführungen mit den Besucher*innen in Kontakt.
Vorgeführt wurde im Deep Space 8K etwa mit Unterstützung von Margarethe Lasinger von den Salzburger Festspielen, wie man eine Zeitmaschine fürs Theater baut: Die Anwendung Faust VR für die Salzburger Festspiele hat das Bühnenbild der gefeierten “Faust”-Inszenierung von Theatermagier Max Reinhardt aus den 1930er-Jahren aufwendig zu neuem Leben erweckt.
Doch nicht nur kulturelles Erbe kann von Digitalisierung profitieren, auch gesellschaftliche Probleme können sichtbar gemacht werden, wenn Daten künstlerisch genutzt werden. Das Futurelab stellte dazu das interdisziplinäre Data Art & Science Project vor, das Datenwissenschaft mit künstlerischer Exploration verbindet rund um Themen wie Gesundheitsversorgung, Luftverschmutzung, Verlust der biologischen Vielfalt und Klimawandel. Ebenfalls im Deep Space 8K wurde außerdem eine patentierte Neuentwicklung des Futurelab präsentiert: Deep Sync lud die Besucher*innen ein, ihre Herzschläge sicht- und hörbar mit anderen zu teilen. So erkundeten sie gemeinsam individuelle und gruppendynamische Reaktionen als Teil des Forschungsprojekts zu den Auswirkungen der Verwendung von physiologischen Daten in einem co-immersiven Raum.
Weitere Futurelab-Neuheiten konnten die Besucher*innen mit Workshops kennenlernen. Zum Beispiel zur Frage: Wie bauen wir spielerisch Brücken in die Zukunft zwischen Jung und Alt? Mit dem Kartenspiel Bridge 2040 konnten Senior*innen und Kinder gemeinsam Zukunftsszenarien um fiktive Charaktere im Jahr 2040 entwerfen. Mit einem Vortrag und der Möglichkeit, selbst Hand anzulegen, wurde die Arbeit des Futurelab rund um Oribotic Instruments vorgestellt. Hier wird erforscht, wie wir faltbare musikalische Räume anstelle von linearen Musikpartituren erfinden können. Auf Textilien geschichtete Leiterplattenelektroden sind als kinetische Origami-Strukturen angelegt – so lassen sich durch Faltungswinkel, Faltwege und geometrische Gesten verschiedenste Klänge erzeugen.
Credits
Ars Electronica Futurelab: Peter Freudling, Matthew Gardiner, Peter Haider, Peter Holzkorn, Susanne Kiesenhofer, Daniel Rammer, Anna Weiss