IDSA und Ars Electronica starten FOUNDING LAB

75 Studierende und 20 Fellows skizzieren neue Universität

(Linz, 24.8.2023) Mit dem Institute of Digital Sciences Austria – kurz IDSA – entsteht in Linz eine Universität, die sich allen Dimensionen der digitalen Transformation widmet und dabei neue Wege geht. Die Gründungspräsidentin des IDSA, Stefanie Lindstaedt, etabliert damit eine Universität, die in ihrem interdisziplinären Ansatz zumindest im deutschsprachigen Raum einzigartig ist. Inspiration für die inhaltliche, didaktische und strategische Ausgestaltung dieser Universität soll von Innovator*innen kommen, die schon jetzt über die Grenzen von Fachrichtungen, Branchen, Ländern und Kulturen hinweg Zukunft denken und gestalten. Mit dem FOUNDING LAB holen IDSA und Ars Electronica diese Pionier*innen nach Linz.

Rückschau: Open Calls stoßen auf großes Interesse

Anfang Juni 2023 schreibt Ars Electronica zwei Open Calls aus – einen für Studierende, einen für Fellows. Beide laufen knapp vier Wochen, die Resonanz ist riesig. „Wir haben 338 Bewerbungen von Studierenden aus 78 Ländern und 205 Bewerbungen von Fellows aus 50 Ländern bekommen. Für uns in Linz eröffnet sich damit die Chance unterschiedliche Perspektiven und Gedanken kennenzulernen und eine Konzeption zu entwickeln, die so offen, dialogorientiert, transparent und inklusiv wie irgend möglich ist“, sagt Gerfried Stocker, Künstlerischer Geschäftsführer von Ars Electronica. Stefanie Lindstaedt fügt hinzu: „Eine neue Universität für digitale Transformation mitgestalten zu können, ist ganz offensichtlich ein Angebot, das kreative Köpfe auf der ganzen Welt anspricht. In unserem Strategieprozess werden wir die Ideen und Konzepte dieser Pionier*innen mit den Anforderungen der Wirtschaft und Vorbildern aus der ganzen Welt synthetisieren.“

75 Studierende aus 43 Ländern …

… nehmen ab heute bis zum 10. September am FOUNDING LAB teil und besuchen die SUMMER SCHOOL. Sie beschäftigen sich mit Kernfragen der digitalen Transformation und entwickeln ihre gemeinsame Vision für das IDSA. Veronika Liebl, die als Managing Director des Ars Electronica Festival auch das FOUNDING LAB leitet, ist auf die Ergebnisse gespannt: „Wir haben Spitzenstudierende aus der ganzen Welt zu Gast. Diese jungen Wissenschaftler*innen und Künstler*innen arbeiten und forschen an Institutionen wie der Cambridge University, der University of Pennsylvania, dem MIT Media Lab in Boston, dem Royal College of Art in London oder der University of Cape Town.“ Die Bandbreite ihrer Forschungsgebiete spiegelt die Vielfalt der digitalen Transformation wider und reicht von Architektur über Biotechnologie, Computational Arts, Datenwissenschaft, Design, Geschichte und Kulturerbe, Lebensmittelsicherheit, Medienkunst, Medizin, Mensch-Computer-Interaktion, Ökonomie, Produktdesign, Recht, Robotik, autonome Systeme bis zur Techno-Anthropologie.

Die SUMMER SCHOOL …

… dauert drei Wochen. Während der ersten Woche beschäftigen sich die Studierenden intensiv mit dem Zusammenspiel von Natur, Technik und Mensch, im Fokus steht dabei die Analyse von Strukturen und Systemen und das Erkennen von Zusammenhängen. In der zweiten Woche geht es um eine Bestandsaufnahme in Sachen digitale Transformation: Aus welchen Quellen stammen unsere Informationen? Welche Lobbys und Strukturen beeinflussen die öffentliche Meinung? Welche Spannungsverhältnisse bestehen zwischen Technologie und menschlichen Werten? Fragen nach der Besitzverteilung von Wissen und Daten werden beleuchtet genau wie die Rolle der Universitäten, an denen neues Wissen geschaffen wird. Die dritte und abschließende Woche ist der Aufbereitung und Präsentation der erarbeiteten Antworten und Fragen gewidmet.

Topic Groups & Topic Group Workshops

Die Studierenden der SUMMER SCHOOL teilen sich in sechs Gruppen (Topic Groups) auf, die jeweils eines der folgenden Themen (Topics) fokussieren: Future Materials & New Design Paradigms, Creative Robotics, Biotechnology & -arts, Signal detection & Interacticvity, Brain-Computer-Interfaces und Machine Learning / AI / Data Bias. Vertieft werden diese Themen im Rahmen verpflichtender Workshops (Topic Group Workshops), die von Matthew Gardiner (Folding the Future: Materials and Design Strategies for Origami Robotics), Johannes Braumann und Amir Bastan (GAZE: About Looking and Being Looked At), Charlotte Jarvis und Patricia Saragüeta (Wet & Sexy: Bioart, Creative Activism and a Collaborative Uterus), Miller Puckette (Sensing, Signal Detection, and Interactivity), Christoph Guger und Anouk Wipprecht (NeuroTech Workshop – Create Interactions using a Brain-Computer Interface) sowie Sarah Ciston (Is another World possible? AI against the Grain) geleitet werden.

Elective Workshops

Parallel dazu können die Studierenden an Workshops teilnehmen, die sie frei auswählen. Diese Workshops (Elective Workshops) werden von Expert*innen wie Andres Colmenares (Designing for Responsible AI in a State of Climate Emergency), Florian A. Schmidt (Prompt Battle Workshop), John Palmesino (ICT for Environmental Causes), Albert Ortig (Entrepreneurship in the Context of AI), Rosanna Fanni (Research, Funding and Politics: A Contradiction in Terms?), Irina Paraschivoiu (Escape Fake) und Karen Palmer (Storyteller of the Future) angeboten.

Expert Talks & Fireside Chats & Specials & Excursions

Zusätzlich zu den Workshops haben die Studierenden die Möglichkeit, bei Expert Talks, Fireside Chats und Specials mit Persönlichkeiten aus Kunst, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft teilzunehmen:

Bundesminister Martin Polaschek lädt zum Expert Talk “The Role of a New University for Digitalization in Strengthening Austria in the European Higher Education Area”, Bundesministerin Eleonore Gewessler spricht mit den Studierenden über „The Realities of Policy Negotiations on the European Level – Insights from EU Ministerial Level Negotiations on Transport and Energy Policy Making“. Künstlerin Špela Petrič erklärt „How (Not) To Leave the Lab“, Autor und Dramaturg Fabian Scheidler widmet sich dem Thema „Technology and Power: From the Invention of Writing to AI“. Weitere Expert Talks werden u.a. von Andrés Delannoy, Forscher am CERN, Johanna Pirker, Mitglied des Gründungskonvents der IDSA oder Petia Niederländer von der Österreichischen Nationalbank angeboten.

Regina M. Sipos hält den Fireside Chat „How we Treat Each Other (Diversity, Inclusion & Mental Health)“, Katja Schechtner und Christopher Lindinger befassen sich mit „Careers at the Crossroads of Art, Science, and Business“, Vanessa Hannesschläger wiederum mit „Attribution and Ownership of Intellectual Property“.

Eines von mehreren Specials wird der Workshop „IDSA what and how? Inventing the University of the Future“ mit Stefanie Lindstaedt, Katja Schechtner, Christopher Lindinger, Johanna Pirker und Vanessa Hannesschläger sein.

Außerdem sind ganztägige Exkursionen zum Mauthausen Memorial und zur voestalpine vorgesehen.

Task Forces

Die Studierenden der SUMMER SCHOOL arbeiten nicht nur in Topic Groups zusammen, sondern bilden auch Task Forces mit speziellen Aufgaben: die „Demonstrators“ gestalten einen eigenen Ausstellungsbereich in der POSTCITY – den IDSA x Ars Electronica FOUNDING LAB Ausstellungsbereich (geöffnet von 6. bis 10. September), die „Presenters“ führen den IDSA-Konferenztag (6. September) durch, die „Entertainers“ treten beim Eröffnungsevent des Festivals (ebenfalls 6. September) auf, die „Policy Makers“ kommunizieren eine „Wunschliste für die Universität der Zukunft“ an Politiker*innen (10. September) und die „Reporters“ fassen die Ergebnisse der SUMMER SCHOOL schriftlich zusammen. Stefanie Lindstaedt: „Bereits in der SUMMER SCHOOL, die eine Ouvertüre des FOUNDING LAB ist, zeigt sich der neue interdisziplinäre Ansatz der Universität ganz klar: projektorientiertes Arbeiten, hohe Flexibilität und Transparenz.“

20 Fellows aus 12 Ländern bilden das FORUM

…, das von 6. bis 10 September als integraler Bestandteil des Ars Electronica Festival tagt. Ausgehend von den Erkenntnissen der SUMMER SCHOOL werden die Fellows diskutieren, welche Themen, Lern- und Lehrmethoden und Strategien die neue Universität in Linz auszeichnen könnten. Parallel dazu skizzieren die Fellows jene sechs Themenfelder, zu denen im Herbstsemester am IDSA geforscht werden soll: Infrastruktur, Daten & Code, Roboter & Tangibles, Schnittstellen & Visualisierungen, Medien und Digitale Gesellschaft.

„Mit Paolo Cirio, Roland van Dierendonck, Ziv Epstein, Gerhard Grimm, Darsha Hannah Hewitt, Vladan Joler, Julia Kloiber, Sarah Kriesche, RAY LC, Jiabao Li, Barbara Lippe, David Michael McDonald, Arianna Salazar Miranda, Umlilo Siya, Dietmar Offenhuber, Edwina Portocarrero, Alex Putzer, Kamya Ramachandran und Nan Zhao bringen ausgewiesene Expert*innen ihre Fachkenntnisse, Kreativität und Erfahrung ein“, sagt Gerfried Stocker. Die 20 Fellows sind an Universitäten wie der University of Texas, der University of Amsterdam oder der City University of Hong Kong tätig. Sie arbeiten und beraten renommierte Unternehmen weltweit und schreiben für Medien wie das Wall Street Journal, das MIT Technology Review Germany und die Australian Broadcasting Corporation (ABC). Sie engagieren sich in NGOs wie den Vereinten Nationen oder sie stellen ihre Werke in der New York Hall of Science, im MoMA, bei der Architekturbiennale in Venedig, der SIGGRAPH und der Milan Design Week aus.

SUMMER SCHOOL & FORUM x Ars Electronica Festival

„Wer heute eine Universität als Elfenbeinturm gründet, ist noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen“, sagt Gerfried Stocker. „Eine Universität ist ein Ort, an dem neues Wissen und damit neue Wahrheiten geschaffen werden. Wer Forschung betreibt, trägt also Verantwortung, die aktiv wahrzunehmen ist. Wissenschaft und Gesellschaft müssen in einem kontinuierlichen Dialog und Austausch stehen.“

Es ist daher kein Zufall, dass das FOUNDING LAB eng verwoben ist mit dem Programm der Ars Electronica 2023 und immer wieder den Kontakt zum Festivalpublikum sucht. Neben einem an allen fünf Festivaltagen zugänglichen Ausstellungsbereich, gibt es drei Formate, die explizit den Austausch in und mit einer breiten Öffentlichkeit zum Ziel haben:

Am Mittwoch, den 6. September um 11:00 Uhr, werden die Fellows offiziell in Linz begrüßt und vorgestellt. Direkt im Anschluss, um 11:45 Uhr, beginnt die FOUNDING LAB Konferenz zum Thema „Kommunikation und Ko-Kreation von Visionen“. Zum Auftakt halten die Studierenden Keynotes, dann stellen sie die Topic Groups vor. Anschließend findet ein Runder Tisch mit Studierenden und Fellows statt, danach stehen kurze Vorträge von internationalen Expert*innen auf dem Programm. Den Abschluss der Konferenz bildet ein Policy Meeting.

Ebenfalls am Mittwoch, den 6. September um 19:30 Uhr findet das offizielle Opening der Ars Electronica statt, das diesmal aus zwei Teilen besteht. Der erste Teil ist für geladene Gäste und steht ganz im Zeichen des IDSA. Es sprechen Bundesminister Martin Polaschek, Landeshauptmann Thomas Stelzer und Bürgermeister Klaus Luger, wie auch IDSA-Gründungspräsidentin Stefanie Lindstaedt und Ars Electronica-Geschäftsführer Gerfried Stocker. Die Keynote hält mit Jimmy Wales der Mitbegründer von Wikipedia, der vielleicht wichtigsten Website, die je online ging. Das letzte Wort haben dann die Studierenden der SUMMER SCHOOL. Ab 20:45 Uhr laden Ars Electronica und IDSA dann alle zum Feiern ein – Teil zwei des Opening Events wartet mit einer Reihe von Performances auf.

Sonntag, 10. September, endet die Ars Electronica 2023 und mit ihr das FOUNDING LAB. Um 12:30 Uhr laden die Fellows zur Abschlussveranstaltung in die POSTCITY und präsentieren ihre Vision rund um eine Universität, die jetzt beginnt. In Linz.

ANHANG / Die Fellows

Paolo Cirio ist Konzeptkünstler, Kulturkritiker, Hacker und Aktivist. Seine Arbeit dreht sich um soziale Fragen, die von Technologie, Medien, Politik und Wirtschaft beeinflusst werden. Er beschäftigt sich intensiv mit Themen wie Datenschutz und Internetüberwachung, Künstliche Intelligenz, Klimawandel, Finanzwelt, geistigem Eigentum und Militarismus.

Roland van Dierendonck ist leitender Forscher des Projekts Responsible Applied Artificial InTelligence (RAAIT) an der Rotterdam University of Applied Sciences. Seine Arbeit konzentriert sich auf Methoden zur gemeinsamen Gestaltung und Co-Design von verantwortungsbewusster KI in Living Labs, die Interessenvertreter*innen aus Industrie, Forschung, Politik und der Gesellschaft einschließen.

Ziv Epstein ist Informatiker und Designer und arbeitet derzeit an der Universität Stanford. Er versucht, die nächste Generation von Social-Computing-Tools zu verstehen und zu entwickeln, die eine Gegentaktik gegen Fehlinformationen und die Aufmerksamkeitsökonomie bilden. Er erforscht auch die Rolle von Algorithmen wie Newsfeed-Empfehlern und generativer KI in sozialen Online-Interaktionen. Seine Arbeiten sind in Fachzeitschriften wie Nature, PNAS und Science sowie in hochrangigen Informatikkonferenzen wie CHI und CSCW erschienen. Er ist auch praktizierender Multimediakünstler, dessen Arbeiten bei Ars Electronica, im MIT Museum und bei Burning Man zu sehen waren.

Gerhard Grimm ist Experte in systemischer Beratung, Coaching, Moderation und werteorientierter Führung. Seit mehr als 25 Jahren berät und begleitet er Fach- und Führungskräfte in technologiebasierten Unternehmen dabei, den Einsatz digitaler Tools auf die Bedürfnisse ihrer Kunden auszurichten.

Darsha Hannah Hewitt erforscht die materiellen Aspekte unseres digitalen Lebens. Ihr medienarchäologischer Ansatz deckt die eingebetteten Macht-, Wirtschafts- und Kontrollstrukturen von Technologien auf und beleuchtet, wie sie Menschen und Ökosysteme beeinflussen.

Vladan Joler ist Professor an der Kunstakademie der Universität Novi Sad und Gründer der SHARE Foundation. Er beschäftigt sich mit Themen wie der Transparenz von Algorithmen, der Ausbeutung digitaler Arbeitskräfte sowie Unsichtbarkeit und Intransparenz von technologischen Infrastrukturen und Black Boxes.

Julia Kloiber ist Geschäftsführerin und Mitbegründerin von Superrr Lab, einer feministischen Technologieorganisation mit Fokus auf Technologie im öffentlichen Interesse. Sie hat wegweisende Projekte wie den Prototype Fund, einen öffentlichen Open-Source-Fonds, oder das Netzwerk Code for Germany mitbegründet. Julia Kloiber ist außerdem Mitglied im Beirat der Digitalen Strategie der Bundesregierung, fester Bestandteil des Digital Service 4 Germany und schreibt eine monatliche Kolumne für die MIT Technology Review Germany. Sie engagiert sich für eine gerechte und faire digitale Zukunft und sucht kontinuierlich nach innovativen Wegen und Lösungen, um die Kluft zwischen Technologie und Gesellschaft zu überbrücken.

Sarah Kriesche arbeitet als Journalistin für den österreichischen Radiosender Ö1 und berichtet über den Fortschritt der IT in Industrie, Wirtschaft, Forschung und Politik. Zu den Höhepunkten ihrer beruflichen Laufbahn zählt ihre Mitarbeit an der ORF-Radiosendung „Nachbar in Not“, die 1999 in sechs Sprachen (auf Kurz- und Mittelwelle) über aktuelle Ereignisse in Südosteuropa berichtete. Für ihre Sendereihe „Vielfalt in Wien“ (Porträts von Wienerinnen und Wienern, die auch kulturelle Wurzeln in anderen Ländern haben und zeigen, wie dieses kulturelle Miteinander die Stadt und ihre Lebensqualität bereichert) erhielt sie den „Prälat Leopold Ungar Anerkennungspreis“. Ihr Beitrag „Zeitreise Überwachung“ (über die Geschichte der Überwachung in Österreich) wurde 2017 mit dem Hamburger „Überwachungsstudienpreis“ ausgezeichnet. Derzeit beschäftigt sie sich im Wissenschaftsressort von Ö1 mit technischen Innovationen und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft.

RAY LC ist Assistant Professor an der City University of Hong Kong und Gründer des Studios für narrative Räume. RAY LC forscht im Bereich der Neurowissenschaften und Mensch-Maschine-Schnittstellen und gestaltet spekulative und multimediale Erzählungen darüber, wie wir uns als Menschen an Technologien anpassen. RAY LCs Werke wurden bereits an renommierten Orten wie der New York Hall of Science, dem New Museum, der Saari Residency und der Ars Electronica ausgestellt.

Jiabao Li ist Assistenzprofessorin an der University of Texas in Austin und erforscht den Klimawandel sowie die Co-Creation zwischen Arten, menschlicher Technologie und Wahrnehmung. Sie arbeitet mit verschiedenen Medien wie Wearables, Robotern, AR/VR, Performances, wissenschaftlichen Experimenten und Installationen. Jiabao Li hat ihr Studium an der Harvard University Graduate School Of Design mit Auszeichnung abgeschlossen und erhielt mehrere Preise, darunter Forbes China 30 Under 30, iF Design Award, Falling Walls, NEA, STARTS Prize, Fast Company, Core77, IDSA, A‘ Design Award, Webby Award und Cannes World Film Festival Best VR short Award. Ihre Werke wurden auf internationalen Veranstaltungen wie der Architekturbiennale in Venedig, dem MoMA, der Ars Electronica, der SIGGRAPH, der Milan und Dubai Design Week, dem Museum of Design und dem Alaska State Museum präsentiert.

Barbara Lippe ist eine Pionierin des Metaversums und hat in den frühen 2000er Jahren eine der ersten 3D-Online-Gesellschaften in Europa künstlerisch geleitet. Sie schuf Avatare und virtuelle Wesen in Tokio, bevor sie selbst als professionelle Schauspielerin in London in verschiedene Charaktere schlüpfte. Als Head of Curation für Europas führende Videospielindustrie und VR-Konferenzen nutzte sie ihr umfangreiches Netzwerk, um zu inspirieren und zu motivieren. 2014 gründete sie ein preisgekröntes XR-Produktionsstudio, das mit Dramen und Storywelten in VR experimentierte, bevor sie Holodeck VR mitbegründete, um große, frei begehbare Multiuser-VR-Umgebungen zu entwickeln. Sie hat einen Doktortitel in Game Studies und hält Vorträge rund um den Globus.

David Michael McDonald arbeitet als Sounddesigner bei der Australian Broadcasting Corporation (ABC) in Sydney. Er kooperiert mit Fachleuten aus verschiedenen Bereichen wie Wissenschaft, Kunst, Nachrichten und Geschichte, um Inhalte für diverse Formate und Plattformen zu gestalten – darunter terrestrische und digitale Radiosender, Podcasts, Fernsehen und Apps. In Zusammenarbeit mit Microsoft hat er an der Entwicklung einer synthetischen Stimme von ABC mithilfe von maschinellem Lernen gearbeitet und Large Language Models (LLMs) eingesetzt, um akustische Wetterberichte für das Radio zu generieren.

Arianna Salazar Miranda bekleidet eine Postdoc-Stelle am Senseable City Lab des MIT und am Mansueto Institute der University of Chicago. Im Jahr 2024 wird sie eine Stelle als Dozentin für Stadtplanung und Datenwissenschaft an der Universität Yale antreten. Miranda hat am MIT in Computational Urban Science promoviert und einen Master-Abschluss in Stadtplanung erworben. Darüber hinaus hat sie ein Lizenziat in Architektur von der Veritas University in Costa Rica. Ihr beruflicher Werdegang führt sie sowohl in die Privatwirtschaft als auch in die Wissenschaft, wo sie bei Microsoft Research und der Federal Reserve Bank of Richmond tätig war. Ariannas Forschung integriert Design, Technologie und Daten, um Fragen der urbanen Nachhaltigkeit zu verstehen. Ihre Beiträge wurden von CNN, The Guardian und dem Weltwirtschaftsforum vorgestellt und in führenden Fachzeitschriften verschiedener Disziplinen veröffentlicht.

Dietmar Offenhuber ist außerordentlicher Professor an der Northeastern University und hat deren Lehrstuhl für Kunst und Design mit Schwerpunkt Informationsdesign und Urbanistik inne. Seine Forschung untersucht die Verbindung zwischen Design, Technologie und städtischer Verwaltung. Er ist Autor der preisgekrönten Monografie „Waste is Information“ (veröffentlicht bei MIT Press) und hat mehrere Bücher über urbane Daten und Technologien zur Rechenschaftspflicht verfasst.

Edwina Portocarrero ist eine Forscherin, Designerin und Pädagogin, die an der Schnittstelle von Kunst, Kultur, Technologie und sozialem Engagement arbeitet. Sie war stellvertretende Direktorin für Designforschung bei frog design, einer weltweit agierenden Kreativ- und Designberatung, und Mitbegründerin von Super Market, einer Agentur für Design und kreative Technologieproduktion und -beratung. Sie hat ihren Master- und ihren Doktortitel am MIT Media Lab erworben, wo sie Werkzeuge für kreative Wahrnehmung entwickelte, die Ubiquitous Computing, Netzwerktechnologien und Sensornetzwerke mit den sozialen, ästhetischen und symbolischen Qualitäten der jeweiligen Umwelt und Umgebung verbinden.

Alex Putzer hat an der Universität Amsterdam und der Universität für angewandte Kunst in Wien unterrichtet. Derzeit arbeitet er an der Sant’Anna School of Advanced Studies an seiner Dissertation über die Rechte der Natur in städtischen Gebieten. Dabei kooperiert er mit Forscher*innen des MIT Boston, der University of Pennsylvania in Philadelphia und der New School in New York. Alex Putzer ist als Experte des *Harmony with Nature Program* für die Vereinten Nationen tätig und Mitglied des Global Alliance for the Rights of Nature Academic Hub. Als UNESCO Fellow für Interdisciplinary Anticipation and Global-Local Transformation untersucht er, wie neue Rechtssysteme die städtische Politikgestaltung beeinflussen können.

Kamya Ramachandran ist eine Pionierin in Interdisziplinarität und Mitgestaltung. Sie hat an verschiedenen Projekten mitgewirkt, darunter dem Wiederaufbau von erdbebengeschädigten Dörfern in Indien (2001), partizipativer Planung in der San Francisco Bay Area (2006), interdisziplinärer Ausbildung von Studierenden (2018) und der Entwicklung von Stipendienprogrammen für Künstlerinnen und kreative Technologinnen (seit 2020).

Umlilo Siya ist eine ist eine innovative, genre- und geschlechterübergreifende multidisziplinäre Künstlerin und arbeitet in den Feldern Musik, Mode, 3D-Animation, VR, visuelle Kunst und Performance. Sie ist die Gründerin von Future Kwaai Records, Mitbegründerin des LeGrand Queer Arts Festival und des Modelabels Kwaai Boutique. Ihre Arbeit ist in der Schwarzen und queeren Erfahrung verwurzelt und versucht, Gespräche und Austausch mit lokalen und internationalen Gemeinschaften und Künstler*innen zu fördern. Sie hat mit kulturellen Austauschprojekten und Residenzen auf der ganzen Welt zusammengearbeitet, darunter Brasilien, USA, Schweiz und Deutschland.

Nan Zhao ist Wissenschaftlerin für maschinelles Lernen und leitet das ML-Team bei Tulip Interfaces, wo sie mit ihrem Fachwissen die Entwicklung von KI für die Fertigung vorantreibt. Zuvor leistete sie wichtige Beiträge als Wissenschaftlerin am MIT und gründete das Smart-City-Startup Soofa. Nans Arbeit verbindet nahtlos Ingenieurwesen und menschenzentriertes Design, unterstützt durch einen Doktortitel in Media Arts and Sciences des MIT und einen Dipl.-Ing. in Elektrotechnik der RWTH Aachen, wo sie mit Auszeichnung abgeschlossen hat. Ihre bahnbrechende Doktorarbeit über reaktionsfähige Umgebungen, die sich die Sensortechnologie zunutze machen, spiegelt ihr Engagement für die Gestaltung einer transformativen Zukunft wider.

Kontakt

Ars Electronica

Christopher Sonnleitner / Head of Communications Ars Electronica
Tel. +43.664.8126.156 / christopher.sonnleitner@ars.electronica.art

IDSA

Christian Zacharnik/ Leitung PR / Corporate Identity Prihoda GmBH

Tel. +43.676.4333731

Christian.Zacharnik@cip.at

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